SCHWEINFURT. Am Mittwochnachmittag übergab eine Frau einen fünfstelligen Bargeldbetrag an einen unbekannten Mann, nachdem sie im Vorfeld Telefonbetrügern aufgesessen war. Die Kripo ermittelt und bittet um Hinweise.
Am Mittwochmittag wurde eine 64-Jährige von Telefonbetrügern angerufen und mittels einer bekannten Masche unter Druck gesetzt. Angeblich habe die Tochter einen Verkehrsunfall verursacht und könne nun nur durch die Hinterlegung einer Kaution vor dem Gefängnis bewahrt werden. Durch den Unfall wären zwei Menschen ums Leben gekommen. Aus großer Sorge um ihr Kind übergab die Frau gegen 13:45 Uhr Bargeld in fünfstelliger Höhe an eine ihr unbekannte Person.
Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben:
- ca. 35 Jahre alt
- rund 175cm groß
- schlank
- Brillenträger
- trug ein weißes Hemd und blaue Jeans
Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen und bittet Personen, die Angaben zu dem unbekannten Mann machen können, sich unter Tel. 0931/457-1732 zu melden.
Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken
Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
- Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html
Quelle: Polizei Unterfranken