HOLZHAUSEN – Bei einem schweren Verkehrsunfall nahe Königsberg ist am Pfingstmontag (6. Juni) eine dreiköpfige Familie aus dem Landkreis Bad Kissingen zum Teil schwer verletzt worden. Sie war mit ihrem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Wasserdurchlass geprallt.
Zu dem Unglück kam es kurz vor 12:00 Uhr auf der Verbindungsstraße zwischen Holzhausen und der Staatsstraße 2275 in Fahrtrichtung Königsberg. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei an der Unfallstelle war die Familie mit ihrem VW Passat von Holzhausen kommend in Richtung Königsberg unterwegs. Rund 300 Meter nach dem Ortsausgang geriet das Fahrzeug aus bislang unklarer Ursache nach rechts ins Bankett.
Anschließend prallte das Auto gegen einen Wasserdurchlass, schleuderte mehrere Meter im Seitenstreifen entlang, bevor er mit hoher Wucht gegen einen hölzernen Telefonmasten prallte und diesen umknickte. Ein paar Meter weiter blieb der VW schließlich im Straßengraben stehen, wobei das Heck im Graben stand und die Front in Richtung Fahrbahn ragte.
Nach einem ersten Notruf, bei dem die genauere Lage noch unklar war, alarmierte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt einen Rettungswagen zur Unfallstelle. Zudem machte sich der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, Wolfgang Zweverink, der wegen eines vorausgegangenen Einsatzes nur wenige Kilometer von der Unfallstelle entfernt war, ebenfalls als Ersthelfer auf den Weg. Er traf wenige Minuten später als erste Rettungskraft ein, verschaffte sich einen Überblick und leistete Erste Hilfe.
In dem Fahrzeug saßen drei Personen, darunter ein Kleinkind. Aufgrund des Unfallmechanismus und der Zerstörungen am Fahrzeug musste davon ausgegangen werden, dass alle drei schwere Verletzung erlitten haben könnten. Deshalb forderte der Einsatzleiter drei BRK-Rettungswagen aus Schweinshaupten, Haßfurt und Eltmann an, ein Notarzteinsatzfahrzeug aus Haßfurt sowie einen Rettungshubschrauber.
Auch die Feuerwehren aus Holzhausen und Königsberg wurden unter Einsatzleitung von KBM Peter Schüler, alarmiert, da sich die Türen auf der rechten Fahrzeugseite nicht von alleine öffnen ließen. Mit dem Rettungsspreizer verschaffte die Feuerwehr schließlich dem Rettungsdienst einen Zugang zu der 34 Jahre alte Mutter, die hinter dem Beifahrersitz auf der Rückbank saß. Die Frau wurde schonend aus dem demolierten Wagen gerettet, durch Rettungsdienst und Notarzt erstversorgt und schließlich mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 20“ aus Bayreuth ins Klinikum Bamberg geflogen.
Neben der Mutter saß in einem Kindersitz hinten links ihr zweieinhalb Jahre alter Sohn. Das Kleinkind erlitt eine Kopfverletzung und wurde mit einem Rettungswagen ebenfalls ins Klinikum Bamberg eingeliefert. Der 36 Jahre alte Vater, der das Auto gesteuert hatte, wurde mittelschwer verletzt. Er wurde nach der Erstversorgung mit einem Rettungswagen in den Schockraum einer Schweinfurter Klinik gebracht. Wie schwer die Verletzungen von Mutter und Sohn sind, konnte zunächst mit letzter Gewissheit geklärt werden. Dies müssen weitere Untersuchungen in der Klinik zeigen. Lebensgefahr bestand nicht.
Glücklicherweise saß die Mutter auf der Rückbank und nicht auf dem Beifahrersitz, wo sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schwer im Fahrzeug eingeklemmt worden wäre. Denn die Fahrzeugfront wurde massiv beschädigt, ebenso der Bereich um die A-Säule sowie die Beifahrertür stark deformiert. Dass sie hinten saß, hat sie womöglich vor noch schwereren Verletzungen bewahrt.
Weshalb es zu dem Unfall kam, war zunächst nicht klar und ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen, die von der Polizeiinspektion Haßfurt geführt werden. Nach ersten Erkenntnissen dürfte kein weiteres Fahrzeug in das Geschehen mit verwickelt gewesen sein. Die Straße blieb zwischen Holzhausen und der Staatsstraße rund zweieinhalb Stunden komplett gesperrt. Die Feuerwehr half bei der technischen Rettung, sperrte die Straße, stellte den Brandschutz sicher und band auslaufende Betriebsstoffe ab. Vor Ort machte sich auch Kreisbrandrat Ralf Dressel ein Bild der Lage.
Nur knapp 45 Minuten vor dem schweren Verkehrsunfall wurden die Rettungskräfte bereits zu einem ersten Einsatz nach Königsberg gerufen. Dort war eine ältere Dame offenbar nach einem Spaziergang nicht nach Hause zurückgekehrt. Angehörige wurden stutzig, als der Hund alleine wieder zuhause ankam. Daraufhin wurde die Polizei verständigt und die nähere Umgebung in Augenschein genommen. Kurz darauf wurden Rettungshundestaffeln aus der gesamten Region zu einer vorgesehenen Personensuche alarmiert, ebenso der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst. Gemeinsam mit der Polizei erfolgte eine Lagebesprechung, um die weiteren Maßnahmen einzuleiten.
Glücklicherweise wurde die Seniorin währenddessen nahe Hellingen auf einer Straße aufgegriffen. Sie war äußerlich unverletzt, machte aber einen desorientierten Eindruck, weshalb sie nach Erstversorgung durch den Rettungsdienst zur weiteren Untersuchung in eine Klinik gebracht wurde. Alle weiteren Einsatzkräfte konnten schließlich noch auf der Anfahrt den Einsatz abbrechen. Bei allen herrschte Erleichterung, dass die Vermisste so schnell gefunden werden konnte. Wenige Minuten später wurde der nur wenige Minuten von der Einsatzstelle entfernte BRK-Einsatzleiter zu dem Verkehrsunfall entsandt, um die Lage zu erkunden, die schließlich zu den weiteren Rettungsmaßnahmen führte. Zudem waren Einsatzkräfte der Schnelleinsatzgruppe „Information und Kommunikation“ ebenfalls als Ersthelfer vor Ort, die zuvor ebenfalls zur Vermisstensuche alarmiert worden waren.
Quelle: BRK Haßberge