Bayern bringt Sonderstipendienprogramm auf den Weg
Kunstminister Markus Blume kündigt Sonderstipendienprogramm an – Kooperation mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg
MÜNCHEN. „Der entsetzliche Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verursacht unbeschreibliches Leid und erschüttert die Menschen in Europa, Deutschland und Bayern zutiefst. Zahlreiche Menschen sind zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen – darunter auch viele Künstlerinnen und Künstler. Diesen muss nun schnell und unbürokratisch geholfen werden! Deswegen haben wir in Kooperation mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg ein Sonderstipendienprogramm auf den Weg gebracht und verdoppeln die bisher übliche Stipendienzahl: Zwölf nach Deutschland geflüchtete ukrainische Künstlerinnen und Künstler erhalten zusätzlich zu den bereits bewilligten Stipendien im Zeitraum von fünf Monaten eine monatliche Unterstützung von 1500 Euro“, erklärt Kunstminister Markus Blume heute in München. Das Stipendium sei den Realitäten des derzeitigen Notstandes der Flüchtenden angepasst und generell nicht an die Bedingung eines dauerhaften Aufenthalts in Bamberg geknüpft: „Das Stipendium ist maximal flexibel angelegt. So lindern wir schnell und unkompliziert unmittelbare finanzielle Nöte und setzen ein Zeichen der Solidarität und Wertschätzung für ukrainische Künstlerinnen und Künstler“, betont Blume.
Internationales Stipendienprogramm der Villa Concordia
Der Freistaat Bayern betreibt in der Stadt Bamberg das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Das Künstlerhaus dient der Förderung und Pflege der Künste und der Vertiefung der kulturellen Beziehungen des Freistaats Bayern zu anderen Staaten. Jährlich erhalten zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und einem Gastland die Möglichkeit, im Rahmen eines Stipendiums in der Villa Concordia an eigenen Projekten zu arbeiten. Aufgrund der dramatischen Folgen des russischen Angriffskrieges wurden gemeinsam mit der Direktorin des Künstlerhauses, Frau Nora-Eugenie Gomringer, Wege für eine schnelle Unterstützungsmöglichkeit ukrainischer Künstlerinnen und Künstler ausgelotet. Neben den derzeit ausgewählten deutschen und französischen Stipendiatinnen und Stipendiaten wird zusätzlich zwölf ukrainischen Künstlerinnen und Künstler, die nach Deutschland geflüchtet sind, ein Stipendium zur Sicherung der künstlerischen Existenz und zur Stärkung und Anerkennung der künstlerischen Arbeit ermöglicht. Diese erhalten im Zeitraum von fünf Monaten eine monatliche Zahlung von 1500 Euro. In akuten Notsituationen ist zudem eine zeitweise Unterbringung im Künstlerhaus möglich, generell erfordert das Stipendium jedoch keinen dauerhaften Verbleib in Bamberg. Neben der finanziellen Zuwendung ist eine Einbindung in die künstlerische Arbeit des Künstlerhauses in Form eines digitalen sowie analogen Forums für alle Stipendiatinnen und Stipendiaten geplant.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst