Ausgezeichnete Teamarbeit: Christian Philipp (Werkleiter Schaeffler Aerospace), Boris Kemper (Leiter Arbeitssicherheit), Clarissa Wohlfahrt (Vorsitzende der Schwerbehindertenvertretung) (v.l. oben nach unten) und Waldemar Gottscholl (Standortversorgung und -Infrastruktur, rechts) freuten sich über die erneute Auszeichnung mit dem renommierten Sicherheitspreis „Schlauer Fuchs“ der Berufsgenossenschaft Holz und Metall. Foto: Schaeffler

• Schlauer Fuchs“ für „Alarm – Kein Problem für Gehörlose“
• Licht ergänzt akustische Signale und persönliche Warngeräte
• Zweite Auszeichnung für Schaeffler nach 2019
Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) hat den Schaeffler-Standort Schweinfurt erneut mit dem Sicherheitspreis „Schlauer Fuchs“ ausgezeichnet. Die BGHM prämierte eine innovative Lösung, die gehörlose Mitarbeitende im Alarmfall ohne Zeitverzug informiert.
Im Falle eines Notfalls – etwa aufgrund eines Feuers oder austretender Schadstoffe – muss eine Alarmierung schnell gehen. In der Regel zeigen dann in Produktionsbereichen akustische Signale an, dass ein betroffener Bereich schnellstmöglich zu räumen ist. Was aber, wenn betroffene Menschen aufgrund einer persönlichen Einschränkung diesen nicht hören können?
Eine Lösung für diese Herausforderung am Schweinfurter Schaeffler Standort heißt „Alarm – Kein Problem für Gehörlose” und ist nun von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit dem Sicherheitspreis „Schlauer Fuchs“ ausgezeichnet worden. Die Alarmierung erfolgt zusätzlich per Lichtsignal.
Dafür nutzen die Verantwortlichen die bestehenden DALI-Lichtkomponenten in den Schweinfurter Hallen. DALI steht dabei für “Digital Addressable Lighting Interface”. Es handelt sich dabei um ein Protokoll zur Steuerung von unterschiedlichen Komponenten einer Beleuchtungsanlage.
DALI-Komponenten kamen bisher hauptsächlich zum Einsatz, um stets optimale Lichtverhältnisse in der Produktion zu gewährleisten und zugleich Energie einzusparen. Wenn viel Licht von außen in die Hallen fällt, regelt das System die Ausleuchtung entsprechend herunter und umgekehrt, der Strom wird effizienter genutzt als bei stets gleichbleibend starker Ausleuchtung.
Nun wird diese Anlage genutzt, um das Licht im Notfall auf- und abzudimmen. “Durch die Kombination des akustischen Signals mit dem neuen optischen Signal ist eine optimale Wahrnehmung für alle Mitarbeitenden gewährleistet”, erklärte Boris Kemper, Leiter der Arbeitssicherheit am Standort. Darüber hinaus zeigt ein Warngerät – ein vibrierender digitaler Meldeempfänger, den die gehörlosen Beschäftigten immer bei sich tragen – über ein Display Details zur Gefährdungssituation an. Ein weiterer Clou an der Idee ist, dass eine bereits bestehende Anlage clever genutzt wird und somit nur minimale Kosten für die Umsetzung anfallen.
„Das Projekt ist eine tolle Maßnahme zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz“, sagte Peter Volland, zuständige Aufsichtsperson der BGHM, und ergänzt: „Dass sich diese innovative Idee aus der regelmäßigen Gefährdungsbeurteilung entwickelt hat, zeigt, dass letztere im Unternehmen keine lästige Pflicht ist, sondern wirklich gelebt wird.“
Neben Kemper waren an der gemeinschaftlichen Idee Clarissa Wohlfart, die Vorsitzende der Schwerbehindertenvertretung, und Waldemar Gottscholl, Standortversorgung und -Infrastruktur, federführend in dem Projekt.
Campusleiter Carsten Rheinsberg sagte: „Jede Maßnahme, die die Arbeitssicherheit erhöht, ist preiswürdig.“ Bei diesem Projekt sei zudem hervorzuheben, dass es die Eigenständigkeit von Gehörlosen vergrößert und somit auch unter dem Aspekt der Inklusion zu betrachten sei.
Es ist nach 2019 bereits das zweite Mal, dass Schaeffler in Schweinfurt mit dem „Schlauen Fuchs“ ausgezeichnet wird. Damals wurde die „sicherste kombinierte Neu-/Alt-Schmiedeanlage am Markt“ prämiert.

Quelle: Schaeffler Technologies AG & Co. KG

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