Anlässlich der zukünftig engen Kooperation kamen rund 150 Vertreterinnen und Vertreter der 16 Nationalparke, 104 Naturparke, 18 Biosphärenreservate und 2 Wildnisgebiete in Deutschland vom 15. bis 19.11.2021 zur ersten gemeinsamen Jahrestagung im Naturpark Lüneburger Heide zusammen. Foto: NNL/Schutter
Es kommt zusammen, was zusammengehört
Erste bundesweite Tagung aller Nationalen Naturlandschaften mit Unterzeichnung der Kooperationsverträge von NNL e. V. und VDN e. V.
Berlin/Bonn/Schneverdingen/Rhön, 19.11.2021. Anlässlich der zukünftig engen Kooperation zwischen den beiden Dachverbänden Nationale Naturlandschaften e. V. (NNL e. V.) und Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) tagten rund 150 Verantwortliche der 16 Nationalparke, 104 Naturparke, 18 Biosphärenreservate und 2 Wildnisgebiete in Deutschland vom 15. bis 19.11.2021 erstmals gemeinsam im Naturpark Lüneburger Heide. In einem feierlichen Festakt am 17. November wurden nach zwölf Monaten intensiver Verhandlungen langfristig ausgerichtete Kooperationsverträge zwischen den beiden Dachverbänden mit Sitz in Berlin und Bonn unterzeichnet.
Auch Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sowie der beiden Rhöner Naturparke nahmen an der hybriden Tagung teil. In der Kooperation sehen sie Chancen für die Rhön.
„Die vertraglich vereinbarte Kooperation der beiden Dachverbände für deutsche Großschutzgebiete stärkt das bestehende Netzwerk der Nationalen Naturlandschaften in Deutschland und bietet unter anderem die Möglichkeit, in der Landes- und Bundespolitik noch besser wahrgenommen zu werden“, erklären Klaus Spitzl, Geschäftsführer Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V., und Torsten Raab, Geschäftsführer des Naturparks Hessische Rhön und Leiter der Hessischen Biosphärenreservatverwaltung. „Für unsere Naturparke und das UNESCO-Biosphärenreservat ist diese Kooperation auf Bundesebene ein wichtiger Schritt, um anstehenden Aufgaben und Probleme gemeinsam lösen zu können. Unsere Projekte wie das Junior-Ranger-Programm können jetzt von beiden Verbänden und ihren Mitgliedern genutzt werden. So ergeben sich auch in der Rhön neue Möglichkeiten für Projekte und Informations- und Wissensaustausch.“
Michael Geier, Leiter der Bayerischen Verwaltung, und Ulrike Schade, Leitung Thüringer Verwaltung, sehen gerade im Hinblick auf die politische Wahrnehmung der Schutzgebiete auf Bundes- und Landesebene große Chancen. „Die Mitglieder des NNL e.V. sind fast durchgängig staatlich organisiert, wohingegen die Mitglieder des VDN e. V. weitestgehend kommunal bzw. privatrechtlich organisiert sind. Dass die beiden Verbände hier zielgerichtet und dauerhaft an einem Strang ziehen, erhöht das bundes- und landespolitische Gewicht enorm.“
Bundesumweltministerin Svenja Schulze zeigte sich am Festabend in ihrer Videobotschaft begeistert über diese Kooperation. Sie hob hervor, dass die beiden Verbände mit der Kooperation zusammenführen, was zusammengehört, indem jetzt Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke und Wildnisgebiete unter dem gemeinsamen Dach der Nationalen Naturlandschaften vereint sind. Beide Verbände ergänzen sich künftig und leisten aus ihrer Sicht einen unverzichtbaren Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland.
„Durch diese Zusammenarbeit schaffen wir erstmalig ein Bündnis aller 16 Nationalparke, 104 Naturparke, 18 Biosphärenreservate und 2 Wildnisgebiete auf 33 Prozent der Fläche Deutschlands. In Zukunft werden wir mit einer gemeinsamen Stimme sprechen und viele Menschen dafür gewinnen, faszinierende Natur zu bewahren, Freude in und mit der Natur zu erleben und mit Zuversicht die Zukunft nachhaltig sowie klimaneutral zu gestalten“, stellt Friedel Heuwinkel, Präsident VDN e. V., fest.
„Als Nationale Naturlandschaften wollen wir als Bündnis für alle Menschen in besonderem Maße Naturschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf einem Drittel der Landesfläche verwirklichen, um die Natur zu bewahren, erlebbar zu machen und nachhaltige Perspektiven für das Zusammenleben von Mensch und Natur zu entwickeln und somit die Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Unsere Vision ist es, gemeinsam mit allen die Natur mit Freude zu bewahren und nachhaltig sowie klimaneutral zu leben“, bringt Peter Südbeck, Vorsitzender NNL e. V., die Zukunftsperspektive der beiden Verbände auf den Punkt.
Beide Verbände sind sich sicher, dass die nun abgeschlossenen Kooperationsverträge für noch mehr Sichtbar- und Wirksamkeit der Nationalen Naturlandschaften zum Wohle der Natur und der Menschen in Deutschland sorgen werden.
Über den Verband Deutscher Naturparke e. V.
Der Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) mit Sitz in Bonn ist seit 1963 Dachverband der Naturparke in Deutschland, die als Großschutzgebiete zu den Nationalen Naturlandschaften zählen. Der gemeinnützige Verein vertritt 101 der 104 Naturparke in Deutschland.
Über Nationale Naturlandschaften e. V.
Der Verband Nationale Naturlandschaften e. V. (NNL e. V.) mit Sitz in Berlin ist seit 1991 Dachverband der Großschutzgebiete in Deutschland. Der gemeinnützige Verein vertritt alle 16 Nationalparke, zwei großflächige Wildnisgebiete, alle 18 Biosphärenreservate (darunter 16-UNESCO-Biosphärenreservate) sowie 16 Naturparke.
Über die Nationalen Naturlandschaften in Deutschland
Vom Wattenmeer an der Nordseeküste über ausgedehnte alte Buchenwälder und klare Seen im Tiefland und Mittelgebirge, vom Alpenvorland bis hin zum Hochgebirge – die Natur in Deutschland ist vielfältig und einzigartig zugleich. Um diesen Reichtum an Natur- und Kulturlandschaften sowie die biologische Vielfalt zu schützen und zu erhalten, gibt es in Deutschland 18 Biosphärenreservate, 104 Naturparke, 16 Nationalparke und zwei großflächige Wildnisgebiete. Vereint als Nationale Naturlandschaften bewahren sie faszinierende Natur, machen diese für die Gesellschaft erlebbar und entwickeln nachhaltige Perspektiven für das Zusammenleben von Mensch und Natur – für eine gemeinsame lebenswerte Zukunft.
Quelle: UNESCO-Biosphärenreservat Rhön