Bild: Bei der Pontifikalmesse: Hier spendet der Bischof seinen Segen. Im Bild rechts neben dem Bischof ist Dominik Zeißner zu sehen, der Bischöfliche Zeremoniar. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Eine Wallfahrt und ein Krankenhausaufenthalt haben vieles gemeinsam. Das betonte Bischof Franz Jung bei seinem Besuch im Krankenhaus St. Josef am vergangenen Freitag. Vom 4. bis 11. Juli 2021 reist der Geistliche durch die Diözese, unternimmt seine Kilianiwallfahrtswoche.
Normalerweise findet diese andersherum statt: Die Katholiken der Region wallfahren nach Würzburg, um mit dem Bischof Gottesdienste zu feiern und Veranstaltungen zu Ehren der Frankenapostel, Kiliani zu erleben. Doch wegen der Corona-Pandemie ist das in diesem Jahr nicht möglich. Deshalb macht sich der Bischof auf den Weg in die Orte seiner Diözese, um „seine große Gemeinschaft im Bistum“ zu treffen.
Als symbolischen „Tag der Kranken“ bezeichnete Bischof Franz Jung seinen Aufenthalt im Krankenhaus St. Josef. In der Kapelle feierte das Oberhaupt der Diözese gemeinsam mit Stadtpfarrer Joachim Morgenroth und geladenen Gästen, darunter Ordensschwestern und Mitarbeitende des Krankenhauses, eine Pontifikalmesse. Diese konnten auch die Patienten der beiden Schweinfurter Krankenhäuser, St. Josef und Leopoldina, mitfeiern, denn die Messe wurde über einen Streaming-Dienst in die Patientenzimmer übertragen.
Im Mittelpunkt seiner Predigt stellte Bischof Jung das Gleichnis von Wallfahrt und Krankenhausaufenthalt, welches er mit sechs Punkten untermauerte. „Auf Wallfahrt gehen heißt, die Routine zu durchbrechen, den Alltag hinter sich zu lassen.“ Last werde abgeworfen und die Frage gestellt: Was braucht der Mensch? Ebenso erhalte man auf einer Wallfahrt neue Impulse durch die neue Umgebung, genauso wie im Krankenhaus. „Viele neue Eindrücke stürmen auf einen ein – menschlicher, technischer, medizinischer, emotionaler Art“, sagte der Bischof.
Bei beiden Gegebenheiten ginge es um Klärung, Heilung und Gesundung, um dem Leben eine ganz neue Ausrichtung zu geben. Daneben würden Kranke genauso wie Wallfahrende neue Weggefährten kennenlernen und die Erfahrung machen: „Ich bin nicht der Einzige, der in einer solch befremdlichen Situation ist.“ Als sechste und letzte gemeinsame Verbindung nannte der Bischof die Suche nach Gott. Viele lernen – ob auf Wallfahrt oder im Krankenhaus – neu zu beten und beim Blick auf das Kreuz: Dass der Herr das Leid der Welt getragen hat.
Das Ende seiner Predigt widmete der Bischof den Mitarbeitenden des Krankenhauses und den Pflegekräften: „Ich möchte Ihnen allen danken.“ Sie hätten die Höhen und Tiefen der vergangenen Monate mit der Corona-Pandemie erlebt und alle Anstrengungen unternommen, den Menschen zu helfen.
Nach der Pontifikalmesse besuchte der Bischof einige Patienten des Krankenhauses. Er nahm sich Zeit für Gespräche, spendete Trost und Segen. Beim abschließenden Stehempfang hatten sowohl die Ordensschwestern als auch die Mitarbeitenden des Krankenhauses Gelegenheit für den persönlichen Austausch mit dem Bischof.
Quelle: Krankenhaus St. Josef