PRIMATON Symbolbild

ver.di ruft ver.di die Beschäftigten nun bei Kaufland in Schweinfurt und Bad Kissingen erneut zu einem ganztägigen Streik auf.
„Scheinbar können sich Arbeitgeber gar nicht mehr vorstellen, welchen Belastungen die Beschäftigten tagtäglich ausgesetzt sind, sonst müssten sie verstehen was sie mit ihrem sogenannten Angebot, welches Reallohnverluste und Altersarmut bedeutet bei den Kolleginnen und Kollegen anrichten“, ärgert sich Peter König, ver.di Streikleiter in Unterfranken. „Eines ist klar, wenn wir und nicht Bewegen bewegt sich nichts am Verhandlungstisch. Darum machen wir noch einmal Druck in gleichzeitig drei Supermärkten in der Region für die 4. Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag in München und schließen nicht aus die Streiks auf den Samstag auszuweiten“, so König weiter.
Ein Betriebsratsmitglied in Schweinfurt sagt dazu: „ Ganz klar geht es uns um mehr Geld für unsere Kolleg*innen bei Kaufland. Es ist aber doch so, dass alle Beschäftigten im Handel in Bayern, nicht nur in der Corona Zeit, bis heute eine unglaublich harte Arbeit leisten und vor allem die Lebensmittelkonzern hervorragende Gewinne durch unsere tägliche Arbeit erwirtschaften. Das muss endlich honoriert werden.“
Hintergrundinformationen:
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für den bayerischen Einzelhandel eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 € im Monat. Die unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein Mindesteinkommen von 12,50 € in der Stunde angehoben werden. Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen
Die Tarifverträge des bayerischen Handels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden. Für tarifgebundene Krisenunternehmen/-betriebe will ver.di durch differenzierte Unternehmenstarifverträge Lösungen zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung erreichen.
Die Tarifverhandlungen werden im Einzel- und Versandhandel am 29. Juli fortgesetzt.
Im bayerischen Einzel- und Versandhandel sind lt. Bundesagentur und IAB 553.000 Menschen beschäftigt. Knapp 50 % der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit und 70 % der Beschäftigten sind Frauen. 2020 erwirtschafteten laut Statistischen Bundesamt die Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel nominal 7,9 % mehr Umsatz und real 6,8 % mehr Umsatz.
Quelle: ver.di Bezirk Würzburg/Aschaffenburg
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