Foto: Primaton Symbolbild
Schweinfurt: Nachdem die Arbeitgeber des bayerischen Groß- und Außenhandels in der zweiten Tarifrunde am 9. Juni 2021 in München ein geradezu lächerliches Angebot vorgelegt haben, ruft ver.di die Beschäftigten im Kaufland Lager in Donnersdorf erneut vor der 3. Verhandlungsrunde am Donnerstag den 24. Juni zu einem ganztägigen Streik auf.
Ver.di Sekretär Peter König: „Den Beschäftigten wurde während der ganzen Corona-Zeit unheimlich viel zugemutet. Jetzt sind sie an der Reihe. Die Entgelte im Großhandel müssen jetzt deutlich steigen. Mit Almosen oder Einmalzahlungen ist es nicht getan. Allen ist bewusst, wie schleppend die Tarifverhandlungen in allen Bundesländern laufen. Deswegen beteiligen sich viele Kolleg*innen so zahlreich an den Streiks“, so König weiter.
Hintergrundinformationen:
Das Kaufland Lager mit seinen ca. 550 Beschäftigten beliefert rund 650 Kaufland Filialen mit Nonfood Artikel im gesamten Bundesgebiet.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 € im Monat. Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen.
Die Tarifverträge des bayerischen Handels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden. Für tarifgebundene Krisenunternehmen/-betriebe will ver.di durch differenzierte Unternehmenstarifverträge Lösungen zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung erreichen.
Die Tarifverhandlungen werden im Groß- und Außenhandel am 24. Juni fortgesetzt.
Mit einer wirtschaftlichen Leistung von rund 230 Mrd. Euro jährlich ist der bayerische Großhandel, gemessen am Umsatz, die deutlich größte Branche in Bayern. Im bayerischen Großhandel sind rund 270 000 Menschen, davon knapp 40 % Frauen und ca. 7500 Auszubildende, beschäftigt. Rund 65 % der Beschäftigteten sind in Klein –und Mittelständischen Unternehmen beschäftigt.
Die Funktion des Großhandels, als Bindeglied zwischen den Herstellern/Industrie und z.B. den Einzelhandel, Handwerksfirmen und Landwirten, spricht ihm eine hohe Bedeutung zu. Ohne den Großhandel wäre eine Versorgung der Bevölkerung, so wie wir sie kennen, nicht denkbar. Der bayerische Großhandel ist daher das Rückrad der bayerischen Wirtschaft.
Quelle: ver.di Bezirk Würzburg/Aschaffenburg