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Nachdem die Arbeitgeber des bayerischen Einzelhandels in der ersten Tarifrunde am 03. Mai 2021 in München kein Angebot vorgelegt haben, obwohl unsere Tarifforderung seit dem 08. März 2021 auf dem Tisch liegt, ruft ver.di die Beschäftigten nun bei Marktkauf im Schweinfurter Hafen zu einem ganztägigen Streik auf.
„Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld, denn die Preise steigen seit Jahresbeginn wieder deutlich an“ erklärte ver.di Sekretär Peter König. Durch den unermüdlichen persönlichen Einsatz haben die Beschäftigten wie z. B. bei Marktkauf in Schweinfurt in den vergangen 14 Monaten maßgeblich dazu beigetragen, die Versorgung des Landes in der Corona-Krise aufrecht zu halten. Leider erhielten sie dafür von ihren Arbeitgebern bislang noch nicht die angemessene finanzielle Anerkennung- obwohl die Unternehmen wie Edeka an der Krise blendend verdienen, so König weiter.
Nach dem gestrigen ersten Streiktag in dem Edeka Lager in Gochsheim weiten wir den Streik auf den heutigen Samstag aus.
Hintergrundinformationen:
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert in beiden Branchen eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 € im Monat. Im Einzel- und Versandhandel sollen die unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein Mindesteinkommen von 12,50 € in der Stunde angehoben werden. Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen
Die Tarifverträge des bayerischen Handels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden. Für tarifgebundene Krisenunternehmen/-betriebe will ver.di durch differenzierte Unternehmenstarifverträge Lösungen zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung erreichen.
Die Tarifverhandlungen werden im Einzel- und Versandhandel am 8. Juni und im Groß- und Außenhandel am 9. Juni fortgesetzt.
Im bayerischen Einzel- und Versandhandel sind lt. Bundesagentur und IAB 553.000 Menschen beschäftigt. Knapp 50 % der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit und 70 % der Beschäftigten sind Frauen. 2020 erwirtschafteten laut Statistischen Bundesamt die Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel nominal 7,9 % mehr Umsatz und real 6,8 % mehr Umsatz.
Mit einer wirtschaftlichen Leistung von rund 230 Mrd. Euro jährlich ist der bayerische Großhandel, gemessen am Umsatz, die deutlich größte Branche in Bayern. Im bayerischen Großhandel sind rund 270 000 Menschen, davon knapp 40 % Frauen und ca. 7500 Auszubildende, beschäftigt. Rund 65 % der Beschäftigteten sind in Klein –und Mittelständischen Unternehmen beschäftigt.
Die Funktion des Großhandels, als Bindeglied zwischen den Herstellern/Industrie und z.B. den Einzelhandel, Handwerksfirmen und Landwirten, spricht ihm eine hohe Bedeutung zu. Ohne den Großhandel wäre eine Versorgung der Bevölkerung, so wie wir sie kennen, nicht denkbar. Der bayerische Großhandel ist daher das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft.

Quelle: ver.di – Landesfachbereich Handel Bayern

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