Der Nasenabstrich für den Schnelltest, den Christian Latzo (links) bei Herbert Gehrig aus Prappach durchführt, dauert nur wenige Sekunden. Wolfgang Zweverink (Mitte), zuständiger Organisator beim BRK für die Testzentren, schaut beiden dabei in der Haßfurter Eishalle über die Schulter. Foto: Michael Will / BRK

Umfangreiches Testangebot an
157 Stunden in der Woche

LANDKREIS HASSBERGE – Seit dem 15. Mai hat das Bayerische Rote Kreuz den Betrieb aller fünf Schnelltestzentren des Landkreises Haßberge übernommen. Damit wird die Möglichkeit für die Bevölkerung fortgeführt, sich schnell und unkompliziert auf das SARS-CoV-2-Virus testen zu lassen. In vielen Bereichen ist ein negativer Antigenschnelltest Voraussetzung für noch nicht Geimpfte, bestimmte Angebote des öffentlichen Lebens wahrnehmen zu können. Die Testzentren befinden sich in Haßfurt, Ebern, Hofheim, Maroldsweisach und Eltmann.
Insgesamt wird in den fünf Testzentren an mehreren Tagen in der Woche das Angebot für die Bevölkerung aufrechterhalten. Insgesamt 157 Stunden pro Woche besteht die Möglichkeit, sich testen zu lassen. „Das ist ein sehr umfassendes Angebot und erfordert einen erheblichen logistischen Aufwand“, sagt Wolfgang Zweverink, Katastrophenschutzbeauftragter beim BRK-Kreisverband Haßberge und zuständiger Organisator beim BRK für die Testzentren.
Pro Schicht sind in den Testzentren zwischen drei und fünf Mitarbeiter gleichzeitig tätig, insgesamt durchschnittlich elf pro Testtag. Diesen hohen Personalaufwand kann das BRK nur durch die Mithilfe vieler Ehrenamtlicher aus den Gemeinschaften schultern. „Dafür danken wir unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in besonderem Maße“, sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger. „Sie haben seit Beginn der Pandemie im März 2020 gezeigt, dass wir auf sie bauen können und sie verlässliche Stützen des Katastrophenschutzes im Landkreis sind.“
Bis das Ergebnis der Antigenschnelltests vorliegt, dauert es rund 15 Minuten. So lange müssen die Testwilligen in einem Wartebereich Platz nehmen. Hannelore Gabinio hat dabei alles im Blick. Foto: Michael Will / BRK
Die von der Heimaufsicht des Landkreises organisierten Schnelltestzentren wurden bereits seit Weihnachten vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit dem BRK-Kreisverband betrieben. Gerade rund um Weihnachten und den Jahreswechsel waren die Schnelltestzentren für viele Bürgerinnen und Bürger die einzige Möglichkeit, dass beispielsweise Besuche bei ihren Angehörigen in Senioreneinrichtungen oder anderen beschützenden Einrichtungen möglich waren. Aufgrund der Vorgaben war für einen Besuch ein aktuell gültiger negativer Covid-Schnelltest Voraussetzung.
Durch den Einsatz der BRK-Helfer konnte dies gewährleistet werden; so wurde auch an den Weihnachtsfeiertagen in den Rotkreuzhäusern Haßfurt und Ebern die Möglichkeit für Tests geboten. „Das haben viele Bürgerinnen und Bürger dankbar angenommen“, erinnert sich Rudi Hauck, stellvertretender BRK-Kreisbereitschaftsleiter. „Dafür haben die Helferinnen und Helfer auf ihr eigenes Weihnachtsfest verzichtet, aber sie haben das gerne getan.“ Schließlich sei das BRK immer dann zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht werde.
Da aufgrund der Pandemie und der dritten Virus-Welle die Testmöglichkeiten über lange Zeit aufrechterhalten und zum Teil ausgebaut werden mussten, hatte das Landratsamt die Bundeswehr um Amtshilfe gebeten, die seit dem 25. Januar beim Testbetrieb im Landkreis mit neun Soldaten des Logistikbataillons 467 aus Volkach unterstütze und an sechs Tagen pro Woche Schnelltestungen für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen von stationären, teilstationären oder ambulanten Einrichtungen der Pflege- oder Behindertenhilfe übernahm.
Nachdem Anfang März durch die neue Corona-Verordnung allen symptomfreien Bürger*innen mindestens einmal wöchentlich ein kostenloser Schnelltest ermöglicht werden sollte, hat der Landkreis dies in den vorhandenen Schnelltestzentren umsetzen und mit der weiteren Inbetriebnahme von Testzentren sogar deutlich ausbauen können. Inzwischen hat sich die Bundeswehr aus den Testzentren zurückgezogen.
Seit dem 15. Mai hat das BRK die Schnelltestzentren des Landkreises Haßberge übernommen und führt diese weiter fort. Bereits ab dem ersten Testtag am 16. Mai hat das BRK das Testangebot weiter ausgebaut und testet nun auch sonntags zusätzlich in Eltmann. „Mit dem BRK konnte ein krisenerprobter und zuverlässiger Partner gefunden werden, der die fünf Schnelltestzentren weiterführt“, sagt Landrat Wilhelm Schneider. „Der Landkreis freut sich auf einen gewohnt reibungslosen Ablauf.“ Durch die vielen gemeindlichen Teststationen und die fünf Testzentren könne somit weiterhin jedem Bürger ein einfaches und unkompliziertes Testangebot im Landkreis angeboten werden.
Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich beim Besuch einer der fünf Schnelltestzentren nichts. Sie können zu den Öffnungszeiten einfach vorbeikommen ohne sich vorher anmelden zu müssen. „Die Wartezeiten sind in aller Regel äußerst gering“, sagt Wolfgang Zweverink. „Meist kommen die Testwilligen sofort dran, zu Stoßzeiten können vielleicht mal fünf bis zehn Minuten Wartezeit entstehen.“
Wichtig ist, dass sich die Testwilligen vor Ort zu ihrer Person ausweisen können. Deshalb empfiehlt das BRK, dass die Bürger*innen einen amtlichen Lichtbildausweis mitbringen, beispielsweise einen Personalausweis, einen Reisepass oder einen Führerschein. Zumindest aber muss es ein Dokument sein, dass eine eindeutige Identifikation der Person möglich macht. Getestet werden können Erwachsene und Kinder.
Nach einer kurzen Anmeldung vor Ort und dem Ausfüllen des Testbogens geht es dann bereits zum Schnelltest. Dabei wird ein kleines Teststäbchen mit einem Wattebausch an der Spitze einige wenige Zentimeter in den vorderen Bereich in beide Nasenlöcher eingeführt. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden und wird von den Testwilligen problemlos vertragen. „Es kitzelt ein wenig in der Nase, mehr merkt man davon nicht“, weiß Wolfgang Zweverink aus Erfahrung. Durch die neuen Schnelltests, die im vorderen Bereich der Nase Anwendung finden, wird ein sogenannter tiefer Nasenabstrich unnötig, der sich deutlich unangenehmer anfühlt.
Der in einer Trägerflüssigkeit gelöste Abstrich wird zur Auswertung auf einen Teststreifen getropft. Wenig später kann das Ergebnis abgelesen werden. Foto: Michael Will / BRK
Der mit dem Röhrchen gewonnene Abstrich wird dann in einer Testflüssigkeit gelöst. Anschließend werden wenige Tropfen davon auf einem Testträger getropft. Dann ist ein wenig Geduld gefragt: Bis das korrekte Ergebnis angezeigt wird, dauert es zirka 15 Minuten. So lange können die Testwilligen in einem Wartebereich Platz nehmen. Anschließend bekommen sie ihr Ergebnis mit der Aushändigung ihres persönlichen Testbogens mitgeteilt.
Bei einem negativen Schnelltest können die Bürger*innen nun viele Angebote des öffentlichen Lebens nutzen, je nachdem wie es nach der jeweils aktuellen Sieben-Tages-Inzidenz und den sich daraus resultierenden gesetzlichen Vorgaben möglich ist. Ein Antigenschnelltest ist aktuell mindestens 24 Stunden gültig; allerdings empfiehlt das BRK Testwilligen, sich vor Ort bei Einrichtungen etc. vorab zu informieren, wie alt ein Schnelltest für den Besuch bzw. die Teilnahme bestimmter Angebote maximal sein darf. Hier gibt es aktuell rechtlich Unterschiede.
Sollte bei einem Test ein positives Ergebnis herauskommen, also der Verdacht auf eine Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 bestehen, muss sich der Betreffende zuhause isolieren und umgehend Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen. Dann wird über das weitere Vorgehen entschieden. Zur Absicherung des Schnelltestes ist dann ein sogenannter PCR-Test, ein Rachenabstrich, notwendig.
PCR-Tests sind der „Goldstandardstandard“ unter den Corona-Tests. Die Proben werden anschließend in einem Labor ausgewertet. PCR-Tests werden weiterhin eingesetzt, um zum Beispiel bei einer Person mit Symptomen abzuklären, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder um einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu verifizieren. Bis zum Bestätigungstest muss man zuhause bleiben und sich an die AHA+L-Regel halten.
In folgenden Testzentren bietet das Bayerische Rote Kreuz Schnelltests an:
Haßfurt:
Eishalle: Montag bis Freitag von 10:00 bis 18.00 Uhr (letzter Einlass 17:45 Uhr); Samstag von 9:45 bis 15:15 Uhr (letzter Einlass 15:00 Uhr); Sonntag von 10:00 bis 15:00 Uhr (letzter Einlass 14:45 Uhr).

Ebern:
Turnhalle an der Grundschule: Montag, Mittwoch, Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:45 Uhr); Samstag von 9:45 bis 15:15 Uhr (letzter Einlass 15:00 Uhr); Sonntag von 10:00 bis 15:00 Uhr (letzter Einlass 14:45 Uhr).

Hofheim:
Haus des Gastes: Montag, Mittwoch, Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:45 Uhr); Samstag von 14.45 Uhr bis 19:15 Uhr (letzter Einlass 19:00 Uhr).

Maroldsweisach:
Sportheim: Dienstag und Donnerstag von 10:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:45 Uhr).

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Eltmann:
Stadthalle: Dienstag und Donnerstag von 10:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:45 Uhr); zusätzlich Sonntag von 14:00 bis 17:30 Uhr (letzter Einlass 17:15 Uhr)

Quelle: BRK KV Haßberge