Neben dem Bett in der Müllerkammer hing eine Glocke, die läutete, sobald das Mahlgut in der Mühle zur Neige ging. (Foto: Museum Herrenmühle Hammelburg)

Kommunikation! Wer? Wie? Wo? – Eine Aktion der Museen Rhön-Saale 
Am Sonntag, den 16. Mai 2021, findet der Internationale Museumstag statt. Die Museen des Museumsverbunds Rhön-Saale beteiligen sich an dieser Veranstaltung und starten ihr Gemeinschaftsprojekt 2021 „Kommunikation! Wer? Wie? Wo?“. In den sechs Museen des Verbunds (Museen Schloss Aschach, Museum Obere Saline, Herrenmühle Hammelburg, Henneberg-Museum Münnerstadt, Museen in der Schranne und Fränkisches Freilandmuseum Fladungen) können Besucher dann bis zum 31. Oktober 2021 Präsentationen, Interventionen und Veranstaltungen erleben, die sich dem facettenreichen Thema „Kommunikation“ widmen. Aufgrund der aktuellen 7-Tage-Inzidenz in den einzelnen Landkreisen starten die Museen zum Teil mit einem digitalen Angebot, zu dem hoffentlich bald die analogen Angebote hinzukommen werden. 
Mit den Worten „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ brachte der Philosoph Paul Watzlawick (1921-2007) unmissverständlich zum Ausdruck, dass Kommunikation immer und überall stattfindet, wo Menschen aufeinandertreffen. Man kann sogar sagen: erst die Kommunikation, der Austausch mit anderen, macht den Mensch zum Menschen. 
Die sechs Häuser des Museumsverbunds Rhön-Saale setzen sich in einem Gemeinschaftsprojekt mit dieser vielfältigen Thematik auseinander. Jedes Haus beleuchtet in einem eigenen Beitrag andere Aspekte. Doch es geht immer um die gleichen 
Fragen: Wer kommuniziert auf welche Weise? Und an welchen Orten findet besonders intensive Kommunikation statt? 
Weitere Informationen zur Aktion finden Sie unter www.museen-rhoen-saale.de oder auf den Websites der beteiligten Museen. 
Die einzelnen Beiträge der Museen im Überblick: 
Museen Schloss Aschach, Bad Bocklet/Aschach: Eine Präsentation im Schulmuseum 
lädt ein, die Bedeutung und Geschichte von Schulwandbildern zu entdecken. Über 100 Jahre lang waren diese das wichtigste Anschauungsmittel im Unterricht an den Volksschulen. Anhand der Bilder vermittelten Lehrkräfte Kindern und Jugendlichen Wissen über Tiere und Pflanzen, Arbeit und Leben, Länder und Begebenheiten. 
Ergänzt wird das Angebot durch die Video-Reihe „Vertont: Schulwandbilder“, die auf dem Instagram-Kanal der Museen (www.instagram.com/schlossaschach) veröffentlicht wird. Monatlich wird hier in einem neuen Beitrag ein Schulwandbild näher beleuchtet. 
Museum Obere Saline, Bad Kissingen: Zwischen Macht, Mythos und träumerischer Sentimentalität – Otto von Bismarck war sich der Macht der Bilder bewusst und setzte die damals noch relativ neue Technik der Fotografie gezielt zur Inszenierung seiner Person ein. Ein Bismarckporträt des Malers Franz von Lenbach und eine Atelierszene des Künstlers Carl Wagner werden erstmals den Bismarck-Fotografien des Hoffotografen Jacques Pilartz gegenübergestellt. 
Museum Herrenmühle, Hammelburg: In der Ausstellung „Brot und Wein“ beleuchtet ein Animationsfilm die Kommunikation zwischen Mensch und Mühle. Ging einst in der Nacht das Mahlgut zur Neige, löste eine Mechanik die Mühlglocke aus. Dieses Läutwerk hing direkt neben dem Bett des Müllers und weckte ihn so rechtzeitig. Ein kurzes Video wird auch auf den Social-Media-Kanälen und der Website des Museums zusehen sein. Sobald es die Situation zulässt, ist außerdem ein Gespräch mit einem Müller vor Ort geplant. 
Henneberg-Museum, Münnerstadt: Die Sonderausstellung „Vom Türmerhorn zur Warn-App“ zeigt auf, wie in Gefahrensituationen kommuniziert wird. Bei drohenden Gefahren ist die schnelle und verlässliche Weitergabe von Informationen lebenswichtig. Wie sich die Methoden dafür mit dem technischen Fortschritt im Lauf der Zeit wandelten, lässt sich anhand ausgewählter Exponate nachvollziehen. 
Museen in der Schranne, Bad Königshofen: In allen drei Häusern wird das Thema „Kommunikation“ aufgegriffen. Bereits in der Steinzeit war die Feuerstelle Treffpunkt und wichtiger Ort für Gespräche. Besucher können daher im Archäologie Museum an einem digitalen Lagerfeuer Platz nehmen. Im Treffpunkt Grabfeld kommt an einer Medienstation der Türmer von Königshofen, der vieles über die Geschichte des Grabfeldes zu erzählen weiß, zu Wort. „Grenzerfahrungen“ ist der Titel eines der Bücher in der Lese- und Schreibecke im Museum für Grenzgänger. Die Schrift ermöglicht Kommunikation über weite Entfernungen und Zeiträume. 
Fränkisches Freilandmuseum Fladungen: Im Mittelpunkt der Präsentation steht ein „Rhöntisch“. Die Stube als einzig rauchfrei heizbarer Raum im Haus war Treffpunkt und Kommunikationszentrum zugleich. Doch welche Funktionen nahm dabei der Stubentisch ein? Stammt der altertümliche Kastentisch wirklich aus der Rhön? Neue Einsichten bekommen Besucher im Haus aus Bahra. Ein Videoclip auf den Social-Media-Angeboten des Museums lüftet die Geheimnisse des Tischs und macht neugierig, das Möbel in Fladungen zu betrachten. 
Der Museumsverbund Rhön-Saale: Kooperation statt Konkurrenz 
Der Museumsverbund Rhön-Saale wurde 2004 gegründet und setzt sich aus Museen der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zusammen. 
Zum Verbund gehören: Museen Schloss Aschach, Museum Obere Saline, Museum Herrenmühle Hammelburg, Henneberg-Museum Münnerstadt, Museen in der Schranne und Fränkisches Freilandmuseum Fladungen. 
Die Mitglieder pflegen einen fachlichen Austausch und die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Durch gemeinsame kulturelle Angebote und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit soll die Geschichte der Region von der Steinzeit bis in die Gegenwart für Besucher erlebbar werden. 

Quelle: Museumsverbund Rhön-Saale

Werbung