Esst mehr grünes A und weniger rotes E! So einfach kann es sein, sich gesünder zu ernähren – zumindest wenn man in Zukunft beim Einkaufen dem sogenannten „Nutri Score“ folgt. Für den hat sich Ernährungsministerin Julia Klöckner jetzt ausgesprochen.

Hinter den Buchstaben A bis E, die von Grün über Orange nach Rot verlaufen, steckt kein großes Geheimnis der Ernährungswissenschaft. Einfach gesagt, bestimmen Fett-, Zucker- und Salzgehalt, Vitamine, Ballaststoffe und noch ein paar andere Parameter, ob ein Lebensmittel eher im grünen, gelben oder roten Bereich einsortiert wird. Grünes sollte man täglich essen, Rotes eher die Ausnahme sein, so das einfache Prinzip.
Die neue Lebensmittel-Kennzeichnung Nutri-Score soll künftig beim Einkauf helfen, schneller gesunde Produkte zu finden. Kritiker bemängeln, dass die Kennzeichnung nicht verpflichtend ist.”

Der Nutri-Score ist so angelegt, dass er hinsichtlich einer gesunden Ernährung eine erste, gute Orientierung sein kann”, sagte Ernährungsministerin Julia Klöckner bei der Vorstellung in Berlin. In der Befragung im Auftrag des Ministeriums mit 1.600 Teilnehmern waren seit Mitte Juli vier Modelle zur Wahl gestellt worden. Das Ergebnis soll laut Klöckner nun die Basis dafür sein, welches Modell die Regierung zur freiwilligen Nutzung auf der Vorderseite der Packungen empfiehlt. Die Ministerin kündigte eine entsprechende Verordnung an.

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Welche Kennzeichnungen waren noch im Rennen?

Am bekanntesten ist der französische Nutri-Score, für den Verbraucherschützer, Ärzte und die SPD werben. Er bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – in einer Skala von Grün bis Rot.
Nur im Computer existieren zwei Modelle, die stärker die einzelnen Nährstoffe zeigen: ein Vorschlag des Verbands der Lebensmittelbranche mit fünf Kreisen und einer des bundeseigenen Max-Rubner-Instituts (MRI) mit gefärbten Waben. Vierter Kandidat war das „Keyhole“-Logo aus Skandinavien mit weißem Schlüsselloch auf grünem Grund nur für gesündere Produkte.

Was soll ein neues Logo überhaupt bringen?

Es geht um eine Ergänzung für die EU-weit verpflichtende Nährwerttabelle, die meist auf der Rückseite von Packungen steht und Angaben zu Zucker, Fett, Salz und Kalorien auflistet. Die Tabellen sind aber meist klein gedruckt und an versteckteren Stellen der Packung zu finden. Eine Kennzeichnung, mit der man Produkte auf einen Blick vergleichen kann, sei daher ein Muss, argumentierte etwa der Präsident des Max-Rubner-Instituts Pablo Steinberg vor dem Start der Verbraucherbefragung im Sommer. Das ergänzende Nährwert-Logo, das Hersteller freiwillig auf die Packung drucken können, soll gut sichtbar auf die Vorderseite. Umstritten ist, was es vorrangig anzeigen soll: ein Gesamtbewertung, anschaulichere Infos zu einzelnen Nährwerten oder beides zugleich.