Schweinfurt: Pläne zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Schweinfurt vorgestellt
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Die Schließung des Schweinfurter St. Josef Krankenhauses Ende des Jahres schlägt weiter hohe Wellen. Heute Vormittag trifft sich der Ferienausschuss des Stadtrates zu einer Sitzung, es soll Informationen zu den bisherigen Abläufen und Gesprächen geben. Gleichzeitig wird auch die Frage beleuchtet, welche Folgen das Aus des Josefs für die künftige Gesundheitsversorgung in Schweinfurt hat. 15 Stadträten verschiedener Fraktionen war das zu wenig: Sie hatten Anfang August eine Sondersitzung des gesamten Stadtrates gefordert. Es müsse beim Thema St. Josef schnell gehandelt werden, auch die Gespräche mit dem Leopoldina über eine Kooperation sollten wieder aufgenommen werden.
UPDATE:
Keine größere medizinische Versorgungslücke in Schweinfurt, das ist das Ziel. Das sagte Jürgen Winter, der Geschäftsführer des Leopoldina Krankenhauses jetzt bei der öffentlichen Sondersitzung des Ferienausschuss des Schweinfurter Stadtrats. Dafür sollen unter anderem Mitarbeiter des St. Josefs Krankenhauses übernommen werden. Auch die Gespräche zu Übernahme der Palliativstation und der Akut-Geriatrie sollen vielversprechend laufen. Außerdem soll es bis Ende des Jahres kurzfristig 80 Betten mehr im Leo und 20 weitere Betten in der Geomed-Kreisklinik geben.
Die Zentrale Notaufnahme am Leopoldina-Krankenhaus ist leistungsfähig! Das ist eine weitere eindeutige Message, die das Leo in der Sitzung rüberbringen möchte. So bewältige das Krankenhaus ohnehin schon seit Monaten immer mehr Fälle in der Notaufnahme. Dennoch will das Leo das Team erweitern und Fachkräfte aus dem St. Josefs dafür dazugewinnen.
Auch für die Azubis des St. Josefs dürfte es ein Aufatmen geben. Rund zwei Drittel sind bisher schon an die Berufsfachschule des Leopoldina Krankenhaus gewechselt. Die Kongregation hat jetzt angekündigt ihre Schule die nächsten beiden Jahre weiter betreiben zu wollen, um den verbleibenden Auszubildenden einen Abschluss zu ermöglichen.
Weiter hat die Kongregation mitgeteilt, dass einige nationale Krankenhausketten Interesse bekundet haben, das St. Josefs Krankenhaus zu übernehmen. Konkrete Namen wurden noch nicht genannt. Die Anfragen sollen nun alle einzeln geprüft werden, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Übernahme klappe, sei aber gering.