Der smarte Mobilitätsservice „callheinz“ bietet für alle Bürgerinnen und Bürger im östlichen Grabfeld ab 01. September neue Möglichkeiten und kann ab sofort per App oder Telefon bestellt werden. Mit dem Projekt legt der Landkreis Rhön-Grabfeld den Grundstein für die Umstellung auf On-Demand-Verkehre im ÖPNV, die langfristig in der gesamten Region ausgeweitet werden sollen.
Jahrelang wurde über das zukünftige Buskonzept im Grabfeld diskutiert: Während anfänglich ein Stundentakt für jeden noch so kleinen Ort angedacht war, scheint es inzwischen vor dem Hintergrund ökonomischer und ökologischer Gesichtspunkte deutlich sinnvoller, kleine Shuttles einzusetzen und damit der ländlichen Struktur dieses Gebiets Rechnung zu tragen. Gemeinsam mit der Nahverkehr Mainfranken (NVM) GmbH und den Projektverantwortlichen des analogen Projekts der Landkreise Schweinfurt und Kitzingen, das bereits zum 01. Mai an den Start ging, wurde eine Dispositionssoftware, ein Callcenter und eine umfassende Marketing-Kampagne organisiert, um den Umstieg auf On-Demand-Verkehre so angenehm wie möglich zu gestalten.
Callheinz ist ohne festen Fahrplan unterwegs und kommt nur auf Bedarf, der entweder kurzfristig oder bis zu 31 Tage im Voraus angemeldet werden kann. Dafür steht die callheinz-App, die im App Store bzw. Play Store zum Download bereitsteht, und alternativ die Hotline 0800 / 456 0011 zur Verfügung. Gebucht werden können die Fahrten unter Angabe der Start- und Zielhaltestelle im Zeitfenster von 6 bis 22 Uhr an Werktagen und 9 bis 22 Uhr an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen.
Nach einem erfolgreichen Projektstart ist vorgesehen, callheinz auszuweiten und auch in anderen Teilen des Landkreises einzuführen. „Mit callheinz leisten wir einen großen Beitrag zur Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis und investieren in die nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum“, sagt der weitere stellvertretende Landrat Bruno Altrichter. Vorgesehen ist dabei langfristig eine Verknüpfung von gut ausgebauten Taktlinien und callheinz-Gebieten, die als Zubringer fungieren und so den gesamten ÖPNV der Region stärken.
Angebunden werden zum Projektstart im Grabfeld 115 callheinz-Haltestellen in den Gemeinden Aubstadt, Herbstadt, Großbardorf, Sulzfeld i. Grabfeld, Sulzdorf a. d. Lederhecke, Trappstadt und der Stadt Bad Königshofen – weit mehr als im regulären ÖPNV-Netz. Alle Haltestellen sind pünktlich zum Start mit einem callheinz-Schild gekennzeichnet, sodass für den Fahrgast der richtige Wartepunkt exakt definiert ist. Von dort aus kann dann in die Kneipe der nächsten Ortschaft oder auch direkt nach Bad Königshofen, beispielsweise zur Weiterfahrt mit dem Linienverkehr, gefahren werden. Bezahlt werden können die Fahrten, für die der reguläre ÖPNV-Tarif der Verkehrsgemeinschaft Rhön-Grabfeld (VRG) gilt, entweder direkt per App oder bar beim Fahrpersonal. Sondertarife, wie das Seniorenticket 65+ (365 € pro Jahr), das Deutschlandticket (49 €/Monat) oder das ermäßigte Deutschlandticket für Azubis, Studierende und Freiwilligendienstleistende (29 €/Monat) werden ohne Aufpreis anerkannt. Eingesetzt werden zwei Shuttles mit jeweils bis zu sechs Fahrgastsitzplätzen, die bei steigender Nachfrage noch um ein weiteres Fahrzeug ergänzt werden können. Ein Fahrzeug ist zudem mit einer Rollstuhlrampe ausgestattet – sollte Bedarf bestehen, ist dies bei der Buchung bereits anzugeben. Für alle Fahrgäste, die über die App bestellen, gibt es noch eine weitere Funktion: 10 Minuten vor Ankunft kann das Fahrzeug auf der Karte live verfolgt werden, sodass unnötige Wartezeiten künftig auch der Vergangenheit angehören. Alle Infos rund um callheinz sind unter www.callheinz.de verfügbar.
Quelle: Landkreis Rhön-Grabfeld