Landkreis Schweinfurt. Mehr als 180.000 Tonnen Abfall werden durchschnittlich pro Jahr im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) verbrannt. Die hierbei erzeugte Energie wird zur Fernwärmeversorgung von Industrie (SKF, Schaeffler, ZF) und Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Schweinfurt (Stadtwerke Schweinfurt) sowie auch zur Gewinnung von Strom genutzt. Das GKS steht somit für eine sichere Entsorgung, zum Beispiel für Rest- und Sperrmüll, in der Region und fungiert als zuverlässiger Fernwärme-Lieferant.
Da auch bei Anlagenstörungen oder Revisionszeiten die Mülltonnen nicht ungeleert stehen
bleiben sollen sowie auch zum Ausgleich eines schwankenden Müllaufkommens, wird am
Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle seit fast 20 Jahren ein Zwischenlager für Siedlungsabfälle für das GKS vorgehalten. Aufgrund der zunehmenden Verfüllung der Deponie Rothmühle muss der alte Standort nun weichen. Nach einer mehrjährigen Planungsphase und Abstimmung mit den Fachbehörden wird abseits von Bebauung und Kundenverkehr sowie nicht einsehbar von den üblichen Verkehrswegen rund um das Abfallwirtschaftszentrum ein neues GKS-Abfallzwischenlager entsprechend dem aktuellen Stand der Technik errichtet.
„Geringe Emissionen, eine niedrige Brandlast sowie ein möglichst effizienter und kostengünstiger Betrieb unter Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften waren die Vorgaben an unseren Generalplaner“, unterstreicht Dr. Ragnar Warnecke, Geschäftsführer des GKS, den Planungsansatz. Ziel war insgesamt eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Ist-Stand zu erreichen.
Zur Realisierung des Bauprojektes wendet das GKS einen siebenstelligen Betrag auf. Der
Landkreis Schweinfurt stellt dem GKS eine geeignete Fläche am Abfallwirtschaftszentrum
zur Verfügung.

„Wenn mehr Abfall vermieden werden würde, müssten von den Anlagenbetreibern prinzipiell keine Zwischenlagermöglichkeiten vorgehalten werden“, sind sich Landrat Florian Töpper und Prof. Peter Möhringer, Vorsitzender der Bürgeraktion Müll und Umwelt, die alle Maßnahmen am Abfallwirtschaftszentrum kritisch konstruktiv begleitet, einig. Die Bürgeraktion fordert zudem, dass in dem Zwischenlager möglichst wenig Material abgelagert wird und möglichst wenig Fahrten stattfinden sollen.

„Der Landkreis ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Das exorbitant
hohe Abfallaufkommen während der Corona-Pandemie und die hohen Preise für Gas und
Strom sowie der befürchtete Entsorgungsengpass im letzten Winter haben gezeigt, wie
wichtig Unabhängigkeit von globalen Energieströmen und die Kooperation mit leistungsfähigen regionalen Partnern in Ver- und Entsorgung sind“, sagt Landrat Töpper.
Um unabhängig vom Erdgas zu werden, ist seit Mitte dieses Jahres auch das Landratsamtsgebäude an das vom GKS gespeisten Fernwärmenetz der Stadtwerke Schweinfurt GmbH angeschlossen.
Foto: Andreas Lösch/Landratsamt Schweinfurt
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