Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Dialogveranstaltung (von links): Simon Gräf (Zugtruppführer und Baufachberater THW), Ralf Dressel (ÖEL, Kreisbrandrat), Thomas Lang (UG-ÖEL), Sebastian Böhm (UG-ÖEL), Ralf-Peter Schenk (ÖEL, Kreisbrandinspektor), Thomas Neeb (Kreisbrandinspektor), Jonas Schierling (Fachberater und stellv. Ortsbeauftragte THW), Andreas Franz (ÖEL, Kreisbrandinspektor), Peter Friedrich (Fachberater THW), Christopher Höchner (Fachberater Hochwasser, Feuerwehr Aidhausen), Patrik Eichelmann (UG-ÖEL), Bernd Kaufmann (UG-ÖEL), Jonas Viering (Fachberater Hochwasser, Feuerwehr Stettfeld), Lukas Bechtold (Fachberater, Zugführer THW), Florian Rengstl (Fachberater Hochwasser, Feuerwehr Rentweinsdorf), Lukas Schneider (stellv. Leiter UG-ÖEL, Sachbearbeiter Brandschutz am Landratsamt Haßberge), Rene Karl (UG-ÖEL), Christian Krämer (ÖEL, stellv. Bereitschaftsleiter BRK Bereitschaft Eltmann), Thomas Habermann (ÖEL), Christian Günther (ÖEL, Fachberater und THW), Franz Lindner (Katastrophenschutz-Sachbearbeiter am Landratsamt Haßberge) und Simone Halbig (Kreisbrandmeisterin, Feuerwehr Bundorf). Auf dem Bild fehlen Marco Heppt (Fachberater Hochwasser, Feuerwehr Kirchaich) und Stephan Biertempfel (ÖEL und Kreisbrandinspektor). Foto: Tobias Marquardt, THW Haßfurt
Weitere Örtliche Einsatzleiter und neue Fachberater der Feuerwehren erhöhen die Schlagkraft im Katastrophenfall
Das Zusammenspiel der Katastrophenschutz-Einheiten bei Hochwasser oder Starkregenereignissen stand im Mittelpunkt einer Dialogveranstaltung der Katatrophenschutz-Einsatzkräfte am vergangenen Wochenende in den Räumlichkeiten des Technischen Hilfswerks Ortsverband Haßfurt (THW-OV HAS).
Der THW Ortsverband Haßfurt unterstützt auf Anforderung der Einsatzleiter oder der Katastrophenschutzbehörde (Landratsamt Haßberge) bei den allermeisten großen Schadenslagen durch die Bereitstellung von Spezial- und Großgerät und von Fachberatern (Baufachberater THW und Fachberater THW) für die Beratung der Einsatzleiter und Einsatzkräfte. Das THW hilft in diesem Sinne bundesweit. Hier im Landkreis Haßberge ist der THW Ortsverband Haßfurt sehr stark in die örtliche Gefahrenabwehr im Verbund mit dem Landratsamt und den Feuerwehren integriert; er ist im Katastrophenschutz und bei der Gefahrenabwehr im Landkreis Haßberge ein wichtiger und geschätzter Partner.
Bei der Zusammenkunft waren neben Vertretern des Landratsamtes Haßberge, des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr und des Bayerischen Roten Kreuzes auch vier der fünf neu geschulten Fachberater Hochwasser aus dem Kreis der Feuerwehren des Landkreises anwesend. Diese Fachberater wurden im Rahmen einer dreitägigen Ausbildung der Akademie für Hochwasserschutz Wiesbaden in Themen wie hydraulische Grundlagen, Klima, Wetter, Niederschlag, mobile Schutzsysteme, Objektschutz bis zu Rechtsfragen geschult.
Die Fachberater Hochwasser kommen in erster Linie in ihrem Heimatbereich/Inspektionsbezirk (Altlandkreis Ebern, Altlandkreis Hofheim, Altlandkreis Haßfurt, und Steigerwald-Gemeinden) zum Einsatz, um die Einsatzleitung und die Helfer vor Ort bei einer derartigen Krisenlage zu beraten und anzuleiten. Ihr Dienst verspricht eine erhebliche Steigerung der Schlagkraft bei den Erstmaßnahmen der freiwilligen Helferinnen und Helfer bei Hochwasser, oder Starkregenereignissen. Die neuen Fachberater sind: Christian Günther (THW), Marco Heppt(Feuerwehr Kirchaich), Jonas Viering (Feuerwehr Stettfeld), Christopher Höchner (Feuerwehr Aidhausen) und Florian Rengstl (Feuerwehr Rentweinsdorf). Bislang lag im Landkreis Haßberge die Fachberatung der Einsatzkräfte und Kommunen bei Hochwasser und Starkregen ausschließlich in den Händen der vom BUND geschulten Fachberater des THW Haßfurt. Die neuen Fachberater ergänzen und entlasten die Helferinnen und Helfer vom Technischen Hilfswerk in derartigen Notlagen.
Im Katastrophenfall nach Art. 6 des bayerischen Katatrophenschutzgesetzes oder bei einem Großschadensereignis unterhalb der Katastrophenschwelle (Art. 15 BayKSG) übernimmt der Örtliche Einsatzleiter (ÖEL) als Organ der Kreisverwaltungsbehörde (Landratsamt) die Einsatzleitung und wird dazu von ihr eingesetzt. Der ÖEL wird vorab benannt und erledigt als verlängerter Arm der Katastrophenschutzbehörde die ortsbezogenen Aufgaben, d.h. die Einsatzleitung in technisch-taktischer Hinsicht mit weitreichenden Befugnissen im Katastrophen-Einsatz. Der Gegenpart dazu befindet sich bei der FÜGK (Führungsgruppe Katastrophenschutz) im Landratsamt, welche die politisch-administrative Einsatzleitung Inne hat.
Im Zuge der Dialogveranstaltung führte der Katastrophenschutz-Sachbearbeiter am Landratsamt Haßberge, Franz Lindner, den formalen Akt der Benennung zum im „Voraus benannten Örtlichen Einsatzleiter“ bei den Kreisbrandinspektoren Andras Franz (Ermershausen) und Ralf-Peter Schenk (Knetzgau) durch. Beide Kreisbrandinspektoren absolvierten zur Qualifizierung für diese Funktion zwei sehr fordernde, einwöchige Lehrgänge an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried. Die Benennung von Kreisbrandinspektor Stephan Biertempfel (Haßfurt), der sich ebenfalls für diese Aufgabe qualifizierte, konnte nicht durchgeführt werden, weil er bei der Dialogveranstaltung verhindert war. Insgesamt verfügt der Landkreis Haßberge aktuell über sieben „im Voraus benannte Örtliche Einsatzleiter“. Das sind Christian Krämer (BRK), Christian Günther (THW), Thomas Habermann (Feuerwehr), Stephan Biertempfel (Kreisbrandinspektor), Andreas Franz (Kreisbrandinspektor), Ralf-Peter Schenk (Kreisbrandinspektor) und Ralf Dressel (Kreisbrandrat).
Der Örtlichen Einsatzleiter kann bei Großschadenslagen unterhalb der Katastrophenschwelle und bei Katastrophenfällen durch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) unterstützt werden. Hierzu hilft die UG-ÖEL der einsatzleitenden Personen mit entsprechender Technik und organisatorischen Know-how. Zu diesen Aufgaben gehören Aufrechterhalten und Betreiben der Kommunikationsverbindungen zur zuständigen Katastrophenschutzbehörde und den eingesetzten Kräften und den beteiligten staatlichen Dienststellen und sonstigen Einrichtungen, Kommunikation mit der Integrierten Leitstelle Schweinfurt, Unterstützung des Örtlichen Einsatzleiters bei der Erkundung der Lage, Unterstützung bei der Einsatzplanung und der Koordinierung bzw. Überwachung der im Schadensgebiet eingesetzten Kräfte, sowie Führen der Lagekarte und des Einsatztagebuches. Die bei der Veranstaltung anwesenden Vertreter UG-ÖEL des Landkreis Haßberge stellten bei der Dialogveranstaltung ihre Einsatzmittel vor und standen den Örtlichen Einsatzleitern Rede und Antwort.
Vom Rettungsdienst (Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Haßberge, BRK KV HAS) war, der vom BRK KV HAS gestellte, ÖEL, Christian Krämer, anwesend. Rettungsdienstliche Themen waren nicht Inhalt dieser Veranstaltung.
Quellle: Landratsamt Haßberge