Schweinfurt, 16.06.2023. Die Streikaktionen im bayerischen Handel werden auch am Freitag fortgesetzt und ausgeweitet. Deshalb ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben am 16.06.2023, zu Streiks auf. Aufgerufen werden u.a. die Beschäftigten vom Kaufland in Bad Kissingen und Schweinfurt.
„Viele Beschäftigte bei Kaufland arbeiten mit Leidenschaft in ihrem Beruf. Sie versorgen die Menschen im Land mit Waren und sind das Rückgrat der Gesellschaft. Sie finden es aber unerträglich, dass sie nahezu kein frei verfügbares Einkommen mehr haben und sie nach 45 Jahren Arbeit in ihrem Beruf von Altersarmut bedroht sind“, erklärt Peter König, ver.di Streikleiter in Schweinfurt in der Streikversammlung. An dieser Streikversammlung werden wir entscheiden den Streik gleich noch auf Samstag auszuweiten, so König weiter.
Die Streikenden aus beiden Häusern treffen sich vor der Kaufland Filiale in Schweinfurt von ca. 08:00 bis 08:30 zu einer gemeinsamen Streikkundgebung. Auf Wunsch senden wir ihnen gerne ein Foto dieser Veranstaltung zu.
 
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 3 und 4 % Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2 und 2,4 %. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.
Hintergrundinformation:
ver.di fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel:

 

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 € in der Stunde.
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 € im Monat.
  • Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 € in der Stunde.
  • Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.
  • Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.

 

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