Clevere Geschäftsmodelle erfolgreich umgesetzt
Schweinfurt Mit Kreativität, Gründergeist und Mut starten jedes Jahr junge Unternehmer in Stadt und Landkreis Schweinfurt in ihre Selbstständigkeit. Diese Gründerinnen und Gründer und ihre Ideen in den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung zu würdigen, ist Ziel des Gründerpreises Schweinfurt. Er wurde zum vierten Mal von Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie der VR-Bank Main-Rhön eG an vier besondere Firmengründer vergeben. Bei der Preisverleihung im Gründerzentrum GRIBS Schweinfurt machten Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper deutlich, dass die Region Schweinfurt wesentlich von den Innovationen des Mittelstandes und der Industrie lebt. Die Region biete ein animierendes Umfeld für Existenzgründungen, auch durch die neuen Angebote an der THWS in Schweinfurt, wie die Gründerförderung mit Entrepreneurship@THWS und Werkraum. Junge Unternehmen seien Voraussetzungen, um die erfolgreiche Wirtschaftsstruktur weiter zu entwickeln und Beschäftigung in der Region zu halten.
Die jungen Unternehmen der ersten drei Plätze durften gemäß der Ausschreibung maximal fünf Jahre am Markt sein. Der Sonderpreis der VR-Bank Main-Rhön eG geht an ein Startup, das jünger als ein Jahr ist. Vorstandssprecher Frank Hefner will damit den Blick auf Geschäftsideen lenken, die noch in der Starterphase sind, erste Eckpfeiler gesetzt haben und viel Wachstumspotential haben. Über die Platzierungen beim Gründerpreis entschied eine Jury aus Vertretern der Preisstifter.
Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an Julius Grimm und sein Unternehmen „YourVid GmbH“ in Schweinfurt. Die digitalisierte Welt hat die Bedingungen für viele Künstler grundlegend verändert. Videos und Musik werden heute anders produziert, konsumiert und bezahlt. Das Geschäftsmodell von YourVid setzt an diesen Veränderungen an. Es basiert auf einer eigenen Software zum Finden von Urheberrechtsverletzungen auf social media Plattformen und einer integrierten Dienstleistung für Kunstschaffende.
YourVid hat als Alleinstellungsmerkmal gegenüber Mitbewerbern, dass es neben der automatisierten Erkennung von Musikstücken diese nicht einfach löscht, sondern an die Rechteinhaber eine automatisierte Dienstleistung anbietet. Die Künstler können dann entscheiden, ob eine Löschung erfolgt, die Verwendung kostenfrei oder gegen Entgelt erlaubt wird. Die Abwicklung erfolgt rein digital. Der Umsatz ging nach dem ersten Jahr rasant nach oben und führte zu inzwischen 14 Mitarbeitern.
Den zweiten Platz und 3.000 Euro erhielt Michael Strauß für die Unternehmensgründung „Hubsters GmbH“ aus Grafenrheinfeld. Den ganzen Unternehmensprozess digital abzubilden, Daten effizient zu nutzen und in allen Unternehmensbereichen verfügbar zu halten, dringt immer stärker in kleine und mittlere Firmen ein. Diesen Wachstumsmarkt mit eigenen Software-Tools und Projekten in den Bereichen Business Intelligence, Operational Intelligence und Industrial Analytics zu bedienen, ist das Geschäftsmodell von Michael Strauß und seinem Partner Linus Trips. 16 Mitarbeiter und ein sehr deutlich gestiegener Umsatz in den ersten zwei Jahren stehen für den Erfolg der Gründung.
Der dritte Platz des Gründerpreises Schweinfurt und 2.000 Euro Preisgeld gingen an Sabrina Reinschlüssel für die Unternehmensgründung „Paomi Manufaktur e.K.“ aus Schweinfurt. Paomi konzipiert und fertigt in Schweinfurt individuell hergestellte Modelle zur sexualpädagogischen Aufklärung. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern haben die Produkte von Paomi zwei Alleinstellungsmerkmale. Sie sind in allen Bereichen sehr detailgetreu und durch die Verwendung von Pannesamt-Stoff haptisch sehr ansprechend. Die Herstellung findet in der eigenen Näherei in Schweinfurt mit 10 Beschäftigten statt.
Die Preisträgerin übernahm 2022 das Unternehmen von der früheren Inhaberin, zog in größere Räumlichkeiten um, stellte neue Mitarbeiterinnen ein und expandierte in Europa.
Den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis der VR-Bank Main-Rhön eG überreichte Vorstandssprecher Frank Hefner an Luca Dahms, Nino Fischlein und Marlon Desanto für ihre Unternehmensgründung „Senzowine UG“ in Sennfeld.
Senzowine wurde vor 6 Monaten gegründet und setzt den Fokus auf die Produktion sowie den Handel mit 100 Prozent alkoholfreien Weinen. In dem jungen Startup arbeiten Winzer, Sommeliers und Techniker zusammen. Bis Anfang 2023 wurde mit einer Hochschule ein neues Verfahren zur Entalkoholisierung entwickelt, um möglichst das volle Aroma bei den Weinen zu erhalten. Die alkoholfreien Weine werden unter der Marke „Senzo“ für eine breite Zielgruppe platziert, mit Partnern und einem eigenen Onlineshop vermarktet.
Quelle: GRIBS Betriebs-GmbH Schweinfurt