Würzburg (ruf) – „Mit rund 215 Millionen € neu bewilligten Zuschüssen hat die Wirtschaftsförderung in Unterfranken im Jahr 2022 die heimische mittelständische Wirtschaft, touristische Infrastruktur und Privatpersonen unterstützt“, bilanziert Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann.
Der Krieg in der Ukraine, die dadurch ausgelöste Energiekrise, Lieferengpässe sowie eine insgesamt hohe Inflationsrate haben im Jahr 2022 die unterfränkische Wirtschaft massiv beeinflusst. Gleichzeitig stellen der Fachkräftemangel sowie Investitionen in die Digitalisierung und Nachhaltigkeit bleibende Herausforderungen für die unterfränkischen Unternehmen dar. Umso erfreulicher ist es, dass trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten die Unternehmen auch im Jahr 2022 in ihre Zukunft investierten. Eine Vielzahl dieser Vorhaben konnte die Regierung von Unterfranken über die Bayerische Regionalförderungund das Digitalbonus-Programm unterstützen.
Mit Mitteln aus Bayerischen Regionalen Förderprogrammen für die gewerbliche Wirtschaft und für Tourismusbetriebewurden 2022 Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel, Dienstleistung und Fremdenverkehr mit Zuwendungen in Höhe von rund 18,9 Millionen € unterstützt. Auf diesem Weg wurden knapp 1.500 Arbeitsplätze in der Region gesichert und 260 Arbeitsplätze neu geschaffen. Das mit den Zuwendungen geförderte Gesamtinvestitionsvolumen betrug nahezu 126 Millionen €.
Mit rund 2,2 Millionen € aus dem Fördertopf „Digitalbonus“ wurden die Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen sowie die IT-Sicherheit in gewerblichen Unternehmen gestärkt.
Weiterhin vom Freistaat Bayern massiv gefördert wurde im Jahr 2022 der Breitbandausbau, vor allem im ländlichen Raum. Mit insgesamt 128,9 Millionen € flossen 60% aller im Jahr 2022 von der Regierung von Unterfranken bewilligten Zuschüsse in den Breitbandausbau. 97 unterfränkische Kommunen wurden im Rahmen der Gigabitrichtlinie (BayGibitR) für den Aufbau von gigabitfähigen Breitbandnetzen in unterversorgten Gebieten gefördert. Diese enorme Fördersumme belegt, welch hohe strategische Bedeutung der Freistaat Bayern einer flächendeckenden gigabitfähigen Infrastruktur als zentralen Standortfaktor beimisst.
Das Förderprogramm „Digitales Rathaus“ dient als Anschubfinanzierung für die Digitalisierungsprojekte der bayerischen Kommunen. Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) vom 14. August 2017 wurden Bund und Länder verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 elektronisch über Verwaltungsportale als Online-Dienste anzubieten. Der Freistaat Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, dass deutlich mehr als die geforderte Mindestanzahl an Online-Diensten in den Verwaltungen angeboten werden. Im Jahr 2022 betrug die bayernweite Fördersumme rund 2,4 Millionen €. Dabei wurde die Anschaffung und Einrichtung von Software zur erstmaligen Bereitstellung von Online-Diensten bei 240 Gemeinden, Zusammenschlüsse sowie Gemeindeverbände im Freistaat gefördert.
Auch die Digitalisierung in den Schulen wurde im Jahr 2022 weiter vorangetrieben. Die Gestaltung des digitalen Wandels an den Schulen und die Bereitstellung einer zeitgemäßen und pädagogisch begründeten IT-Ausstattung an allen Schulen ist eine der großen Zukunftsaufgaben in der Bildungspolitik. Der Bund und das Land Bayern stellen über den „DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ einschließlich Zusatzvereinbarungen mehr als 1 Milliarde Euro für die digitale Transformation an Schulen bereit. Den unterfränkischen kommunalen und privaten Schulaufwandsträgern wurden im Jahr 2022 31,3 Millionen € für die IT-Ausstattung der Schulen bewilligt. Über das „Sonderbudget Lehrerdienstgeräte“ stellen der Freistaat Bayern und der Bund Finanzmittel für die Beschaffung von Dienst-Laptops/Tablets für Lehrkräfte zur Verfügung. Damit soll den Lehrkräften eine rechtssichere digitale Kommunikation mit Schülern, Erziehungsberechtigten und Kollegen sowie der externe Zugang zu den IT-Ressourcen der Schule ermöglicht werden. Aus diesem Budget wurden weitere 4,6 Millionen € für die Beschaffung von Dienst-Laptops/Tablets bereitgestellt.
Um die dezentrale Energiewende weiter voranzutreiben, haben auch im vergangenen Jahr Gebäudeeigentümer von selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäusern Fördermittel aus dem bayerischen PV-Speicherprogramm erhalten. Im Jahr 2022 wurden von der Regierung von Unterfranken über 10.000 Bescheide für Projekte in den Regierungsbezirken Ober-, Unter- und Mittelfranken sowie der Oberpfalz mit einem Fördervolumen i. H. v. 10,2 Millionen € erlassen. Im Frühjahr 2022 wurde das Programmziel von 100.000 Anträgen erreicht und das Programm geschlossen.
Zur Umsetzung von Projekten in Zukunftsthemen der Landesentwicklung und Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit wurden im Bereich Regionalmanagement neun Projekte mit einem Zuwendungsbetrag von fast 5,0 Millionen € gefördert. Die Projektförderung soll zur Schaffung und Erhaltung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen in Bayern beitragen.
Schließlich wurden Zuschüsse für Aus- und Weiterbildungen der Kammern sowie für den Neubau von Schulungsstätten, für Forschungsvorhaben, für öffentliche touristische Infrastruktureinrichtungen und für Maßnahmen zur Qualifizierung und Arbeitsförderung gewährt. Die finanziellen Mittel wurden der Regierung von Unterfranken durch die Bayerische Staatsregierung bereitgestellt. Außerdem kamen Mittel des Bundes, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Unterfranken zum Einsatz.
Die Aktivitäten der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammer und sonstiger Berufsbildungsträger zurUnterstützung der beruflichen Bildung und Sicherung eines hohen Ausbildungsstands der Fachkräfte beliefen sich dabei auf rund 3,9 Millionen €. Im Einzelnen sind dies Investitionen in Schulungsstätten, Zuwendungen für die überbetriebliche Aus- und Fortbildung, Betriebsberatungen sowie erbrachte Dienstleistungen der Beauftragten für Innovation und Technologie im Handwerk.
Um Jugendliche bei ihrem Einstieg in die Berufswelt zu unterstützen, wurden im Regierungsbezirk Unterfranken im Jahr 2022 Zuwendungen in Höhe von rund 0,9 Millionen € im Rahmen von Einzelprojekten sowie für die Beschäftigung von Ausbildungsplatzakquisiteuren und Jobbegleitern aus dem Arbeitsmarktfonds gewährt.
Quelle: Regierung von Unterfranken