Aufräumen ist jetzt in Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt angesagt: Dort sind am Freitagabend ja die zwei Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerks gesprengt worden. Etwa zehntausend Schaulustige hatten sich laut Polizei im direkten Umfeld um das Kernkraftwerk versammelt.
Etwa 55.000 Tonnen Bauschutt sind durch die Sprengung entstanden. Größtenteils ist Beton darunter. Mit dem soll eine der zwei Kühlturmtassen aufgefüllt werden. Also quasi ein Loch zugeschüttet werden, dass jetzt nach der Sprengung übrig ist. Der durch die Sprengung freigewordene Platz, soll als Lager genutzt werden.
Die Sprengung der Kühltürme – ein symbolisches Zeichen für den Rückbau:
Und der läuft gut, sagt Almut Zyweck, die Pressesprecherin von Preussen Elektra. 2035 soll der Rückbau komplett abgeschlossen sein. Wie das Areal dann genutzt wird, steht noch nicht fest. Zyweck könnte sich dort einen großen Batteriespeicher vorstellen. So einen plant Preussen Elektra gerade in Brokdorf (Schleswig-Holstein). Das müsse aber mit den Stakeholdern vor Ort besprochen und entschieden werden.

 

Grafenrheinfeld hält Verbindung zur Atomkraft:
Dort gibt es weiter zwei Zwischenlager: eines für Brennelemente und eines für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, erklärte Stefan Mirbeth von der BGZ (Gesellschaft für Zwischenlagerung) unserer Redaktion. Bis 2046 ist das Zwischenlager für Brennelemente genehmigt. Mirbeth geht aber davon aus, dass es bis dahin kein Endlager geben wird. So lange müssten die Stoffe zwischengelagert werden. Gefahr für die Menschen vor Ort bestehe nicht. Die Abfälle würden in sicheren Behältern gelagert und die ständig kontrolliert, heißt es.

 

Verzögerung der Sprengung am Freitagabend:
Ein 36-jähriger Pro-Atomkraft-Aktivist war laut Polizei auf eine Stromtrasse geklettert. Gegen ihn wird jetzt wegen Nötigung, Hausfriedensbruch und einem Verstoß gegen die Allgemeinverfügung des Landratsamtes Schweinfurt ermittelt. Der Mann wurde noch einem Verhör durch die Polizei schon am Freitagabend wieder auf freien Fuß gesetzt.
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