Heute findet ab 11 Uhr eine Streikkundgebung der Beschäftigten im Groß- und Außenhandel vor der Zentrale der EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Rottendorf statt. Darüber hat ver.di informiert. Ver.di erwartet unter anderem auch Streikende aus dem EDEKA-Zentrallager Gochsheim vor Ort. Mit der Demonstration soll weiter Druck für die nächste Tarifverhandlung aufgebaut werden, die am 21. November stattfindet. Ver.di kritisiert, dass EDEKA seit Sommer kein neues Angebot vorlegt. Die Gewerkschaft fordert für seine Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 13% und 250€ mehr pro Monat für Azubis.


Würzburg 15.11.2023. Nächste Woche, am Dienstag den 21.11.2023 gehen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des bayerischen Groß- und Außenhandels in die achte Runde. Seit Mitte Mai diesen Jahres zeigen die Beschäftigten mit Mut und Ausdauer ihre Entschlossenheit und kämpfen engagiert gegen weitere Reallohnverluste und die drohende Altersarmut für einen längst überfälligen Tarifabschluss. Um noch einmal ordentlich Druck für die nächste Verhandlung aufzubauen, findet eine Demonstration, u.a. der Streikenden von Edeka, vor der Zentrale der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Rottendorf statt.
 
„Die Blockadehaltung der Arbeitgeber mit ihrem letzten Angebot, welches seit diesem Sommer unverändert ist, muss dringend verändert werden. Es bedeutet massiven Reallohnverlust und verschärft die Gefahr der Altersarmut für die Kolleginnen und Kollegen. Nach den mutigen Streikaktionen und der tollen Bewegung der Menschen in den Betrieben, erwarten wir Bewegung der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen“, erklärt Peter König, ver.di Streikleiter für Unterfranken. „Ver.di und die Streikenden sind bereit, nötigenfalls das Weihnachtsgeschäft wochenlang zu bestreiken. Es liegt u.a. in der Hand der Edeka, endlich zu einem guten Tarifabschluss zu kommen“, so König weiter.
„Arbeitgeber können nicht länger die Situation ihrer Beschäftigten ignorieren und müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen. Mit ihrer Blockadehaltung am Verhandlungstisch und ihren Dumpingangeboten muss endlich Schluss sein. Die Beschäftigten haben endlich mehr Geld verdient“, erklärte Paul Lehmann, ver.di Sekretär im ver.di Bezirk Oberfranken Ost.
Geplanter Ablauf: Von 9:00 bis ca. 11:00 Streikversammlung im Bahnhof (Veranstaltungssaal) in Rottendorf. Ab ca. 11:00 Demonstrationszug zur Edeka Zentrale und Streikkundgebung vor der Edeka Zentrale , Edekastr. 3 in Rottendorf. Wir erwarten Streikende aus dem Edeka Lager in Gochsheim, sowie Streik Delegationen von den Edeka Lägern aus Marktredwitz und Sachsen bei Ansbach sowie aus dem REWE Lager in Buttenheim.
 
Sie erreichen den Streikleiter für Unterfranken Peter König unter 0171 454 00 07 und den Kollegen Paul Lehmann für Oberfranken unter 0171 1515453.
ver.di fordert für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel:
  • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte* um 13 %
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €
  • Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen.
  • In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.
Untermauert wurden diese Forderungen durch eine breite Beschäftigtenbefragung, an der sich knapp 4.000 Beschäftigte aus dem Groß- und Außenhandel beteiligten. Dort geben 73% der Befragten aus dem Großhandel an, Probleme zu haben, mit ihrem derzeitigen Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten. 89% im Großhandel schätzen ein, dass ihre Rente aus dem derzeitigen Gehalt nicht vor Altersarmut schützt. 68% unterstützen eine überproportionale Anhebung der unteren Einkommen und 84% der Befragten fordern die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

 

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