Am Samstag ereigneten sich innerhalb einer Stunde zwei Verkehrsunfälle in Eyrichshof und Ebern. Im ersten Unfall kollidierten ein Auto mit einem anderen PKW frontal, wobei die 18-jährige Fahrerin schwer verletzt wurde. Beim zweite Unfall in Ebern waren ebenfalls zwei Autos involviert, bei dem eine Familie leicht verletzt wurde. In beiden Fällen spielte die Vorfahrtsverletzung eine Rolle. Die örtlichen Feuerwehren halfen bei der Rettung der Verletzten und der Absicherung der Unfallstellen.

Pressemitteilung BRK Haßberge
 EYRICHSHOF / EBERN – Zwei zum Teil schwere Verkehrsunfälle bei Eyrichshof und in Ebern innerhalb einer Stunde haben die Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei am frühen Samstagabend (4. November) in Atem gehalten. Insgesamt waren an den beiden Unfällen vier Autos mit neun Insassen beteiligt. Eine 18-Jährige wurde eingeklemmt und schwer verletzt.
Kurz nach 17:00 Uhr wurden die Retter auf die Bundesstraße 279 an die Einmündung nach Eyrichshof alarmiert. Dort waren zwei Pkw bei einem Abbiegevorgang frontal zusammengestoßen. Nach Angaben der Polizei wollte die Fahrerin eines VW Polo aus Richtung Pfarrweisach kommend an der Einmündung nach links in Richtung Eyrichshof abbiegen und hat offenbar ein entgegenkommendes Auto übersehen. Dabei kam es dann im Kreuzungsbereich zu einem Zusammenstoß mit einem aus Richtung Bamberg kommenden BMW.
Die Wucht der Kollision war so stark, dass der Polo mehrere Meter zurück an eine Böschung geschleudert wurde und schwer beschädigt auf der Fahrerseite liegen blieb. Der BMW drehte sich nach dem Anstoß um knapp 180 Grad und blieb entgegen seiner ursprünglichen Fahrtrichtung im Einmündungsbereich stehen.
In dem Polo saßen zwei junge Frauen im Alter von 18 und 17 Jahren aus dem Landkreis Haßberge. Während die 17-jährige Beifahrerin mithilfe von Ersthelfern das Auto verlassen konnte und glücklicherweise lediglich leicht verletzt wurde, wurde die 18 Jahre alte Fahrerin im Fahrzeug eingeschlossen.
Damit Rettungsdienst und Notarzt an die junge Frau zur Erstversorgung herankommen konnten, musste zunächst die Windschutzscheibe des VW von der Feuerwehr entfernt werden. In Absprache mit dem Notarzt wurde dann das Dach des Pkw aufgeschnitten und zur Seite geklappt, so dass letztlich eine ausreichend große Öffnung geschaffen und die weitere notfallmedizinische Erstversorgung fortgesetzt werden konnte. Zur Befreiung der Frau musste schließlich noch der Sicherheitsgurt aufgeschnitten werden.

Anschließend wurde die 18-Jährige so schonend wie möglich mithilfe eines sogenannten Spineboards aus dem Pkw gerettet und in einem Rettungswagen weiter versorgt. Mit schweren, aber nach ersten Erkenntnissen nicht lebensgefährlichen Verletzungen wurde sie anschließend zur weiteren Diagnostik und Behandlung in den Schockraum des Klinikums Coburg eingeliefert. Die Beifahrerin aus dem Polo sowie der 31 Jahre alte Fahrer des BMW wurden mit leichten bis mittelschweren Verletzungen mit zwei Rettungswagen ins Krankenhaus Haßfurt gebracht.

In dem BMW befand sich auch noch ein mittelgroßer Hund. Dem Vernehmen nach wurde das Tier schwer verletzt. Passanten und Helfer der Feuerwehr betreuten das Tier zunächst, bevor es von einer Passantin zu einer Tierärztin nach Eyrichshof gebracht wurde. Wie es dem Hund ergangen ist und ob er den Unfall letztlich überlebt hat, darüber konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.
Zur Versorgung und zum Transport der Verletzten waren insgesamt drei BRK-Rettungswagen aus Ebern, Hofheim und Haßfurt sowie ein Notarzt aus Ebern im Einsatz. Zudem eilte eine ehrenamtliche Besatzung der BRK-Bereitschaft Ebern mit einem Krankentransportwagen zur Hilfe, die bei der „Winterszeit“ auf Schloss Eyrichshof zu einer sanitätsdienstlichen Absicherung der Veranstaltung im Einsatz war. Sie half bei der Versorgung und der Betreuung der beiden Leichtverletzten mit. Ebenso unterstützten Ersthelfer vorbildlich bei der Betreuung der Unfallbeteiligten. Kurz nach dem Unfall begann es kräftig zu regnen, was das Geschehen für die Verletzten und die Helfer nicht einfacher machte.
Mit vor Ort waren zudem der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, Ingo Stöhlein, sowie die Feuerwehren aus Ebern und Eyrichshof unter Einsatzleitung von Kommandant David Pfeufer (FFW Ebern). Die Feuerwehr setzte zur Befreiung der Eingeklemmten hydraulisches Gerät ein, band auslaufende Betriebsstoffe ab, stellte den Brandschutz sicher und kümmerte sich um die Verkehrsregelung.

Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Bundesstraße zwischen den Einmündungen Höchstädten und Ebern-Sandhof zeitweise komplett gesperrt. Die beiden Unfallautos, an denen Totalschaden entstand, wurden abgeschleppt.

Kurios: Vor einem Jahr, damals am 3. November 2022, ebenfalls zur „Winterszeit“ in Eyrichshof, ereignete sich gegen 21:00 Uhr an der gleichen Stelle ein ebenso schwerer Verkehrsunfall. Damals bog eine 73-Jährige mit ihrem Pkw von Eyrichshof kommend nach links in Richtung Bamberg ab und übersah einen aus dieser Richtung kommenden anderen Pkw. Es kam zu einer schweren Kollision, bei der die 73-Jährige lebensgefährliche und drei Männer zum Teil mittelschwere Verletzungen erlitten hatten. Auch damals befand sich in einem der Fahrzeuge ein Hund, um den sich in der Folge zunächst die Feuerwehr Ebern kümmerte.
Noch während am Samstag der Einsatz auf der Bundesstraße 279 lief, ereignet sich gegen 17:50 Uhr nur knapp fünf Kilometer entfernt in Ebern in der Gleusdorfer Straße ein weiterer Verkehrsunfall mit zwei Autos. Auch hier war offenbar eine Vorfahrtsverletzung Ursache für den Zusammenprall.
Nach den ersten Erkenntnissen der Einsatzkräfte wollte eine Familie aus dem Landkreis Lichtenfels mit ihrem Skoda von der Gymnasiumstraße nach links in die Gleusdorfer Straße in Richtung Busendorf abbiegen. Dabei kam es mit einem stadteinwärts fahrenden Audi zum Zusammenstoß. Beide Fahrzeuge wurden dabei schwer beschädigt und blieben zum Teil quer auf der Gleusdorfer Straße stehen. Der Skoda wurde über die Fahrbahn an die Seite auf einen Gehweg geschleudert und blieb knapp einen Meter vor einer Gartenmauer stehen.
In dem Skoda befand sich eine vierköpfige Familie: Mutter und Vater im Alter von 36 und 39 Jahren sowie ihre beiden fünf Jahre und zwei Monate alten Söhne. Zum Glück wurden sie nicht schwer verletzt und nach Erstuntersuchung durch einen Notarzt anschließend mit zwei Rettungswagen sicherheitshalber zur weiteren Abklärung ins Klinikum Bamberg transportiert.
Die 31 Jahre alte Audi-Fahrerin und ihr vier Jahre alter Sohn aus dem Landkreis Haßberge kamen mit dem Schrecken davon. Sie blieben unverletzt und lehnten eine vorsorgliche medizinische Abklärung in einer Klinik ab.
Nachdem bereits drei Rettungswagen bei dem schweren Verkehrsunfall auf der B279 gebunden waren, wurden durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt weitere insgesamt vier Rettungswagen aus der Umgebung zu dem zweiten Unfall in Ebern alarmiert. Glücklicherweise befand sich ein Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Ebern, der hauptberuflich als Rettungssanitäter an der BRK-Rettungswache Ebern arbeitet, zum Zeitpunkt des Alarms noch im nur einen Kilometer entfernten Feuerwehrgerätehaus Ebern und fuhr sofort zur Unfallstelle, um Erste Hilfe zu leisten und eine exakte Rückmeldung an die Integrierte Leitstelle zur Anzahl der Betroffenen zu geben. Er wurde anschließend von der ehrenamtlichen Besatzung des Krankentransportwagens unterstützt, die bereits zuvor auf der B279 Hilfe geleistet hatte.
Zu dem Unfall in die Gleusdorfer Straße waren insgesamt vier Rettungswagen aus Eltmann, Schweinshaupten, Seßlach (alle BRK) und Untersteinbach (ASB), ein Notarzteinsatzfahrzeug aus Haßfurt sowie der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst alarmiert. Nach der ersten Lageerkundung konnte der Einsatzleiter dann die noch auf der Anfahrt befindlichen Rettungswagen aus Schweinshaupten und Untersteinbach abbestellen.
Auch zu dem zweiten Unfall alarmierte die Integrierte Leitstelle die Feuerwehr. Da die Kollegen aus Ebern noch auf der B279 gebunden waren, wurden die Feuerwehren aus Rentweinsdorf sowie die Valeo-Werksfeuerwehr alarmiert. Kurz darauf rückte auch die Feuerwehr Ebern mit Einsatzfahrzeugen nach, so dass die Werksfeuerwehr nicht mehr ausrücken musste. Die Feuerwehren banden auch hier auslaufende Betriebsstoffe ab und übernahmen die Verkehrsregelung. Beamte der Polizeiinspektionen Ebern und Haßfurt übernahmen bei den Unfällen die Ermittlungen.
Lobend hoben die Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr bei dem Unfall in Ebern die Hilfsbereitschaft von Bewohnern eines angrenzenden Wohnhauses hervor. Diese gewährten den insgesamt sechs betroffenen Unfallbeteiligten in ihrem Wohnhaus solange Unterschlupf, bis eine weitere Betreuung durch den Rettungsdienst erfolgen konnte. Zum Unfallzeitpunkt hatte es nämlich in Strömen geregnet.
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