Foto: Funkhaus Würzburg
Nach dem tödlichen Streit in der Würzburger Innenstadt, am Sonntagmorgen, ist die Trauer groß. Am Sonntagabend haben sich dutzende Menschen am Tatort, dem Kreisverkehr am Stift Haug getroffen und an den getöteten 28-Jährigen erinnert. Sie legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an und schrieben Botschaften auf den Bordstein. Unterdessen hat der Club “Studio”, in dessen Umfeld es zu dem Streit gekommen war, angekündigt vorerst und vorübergehend geschlossen zu bleiben – aus Rücksichtnahme, so der Betreiber. Einem Post bei Facebook zufolge handelte es sich bei dem 28-jährigen Getöteten um einen Stammgast des Clubs.
Interview mit Polizeisprecher Philipp Hümmer von der Polizei Unterfranken:
Was ist in den Morgenstunden in Würzburg passiert?
Kann man sagen die Personen sind in Streit geraten?
Wie lief der Einsatz ab?
WIe lange war der Täter auf der Flucht?
Wird er heute (17.09.23) noch dem Ermittlungsrichter vorgeführt?
Kann man jetzt schon sagen gehen was die Polizei ermittelt?
Wie lief die Zeugenvernehmung ab. Vor dem Club war ja einiges los.
Nach tätlicher Auseinandersetzung – 28-Jähriger verstorben – Tatverdächtiger festgenommen
WÜRZBURG / INNENSTADT. In den frühen Morgenstunden des Sonntags ist es in der Innenstadt zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen einem 22-Jährigen und einer Gruppe von drei Männern gekommen. Ein 28-Jähriger aus der Gruppe erlitt hierbei schwerste Verletzungen und erlag diesen in einem Krankenhaus. Zwei weitere Personen erlitten ebenfalls schwere Verletzungen. Der 22-jährige Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Gegen 05.15 Uhr gingen erste Mitteilungen bei der Einsatzzentrale der Polizei und der Integrierten Leitstelle über eine Auseinandersetzung im Bereich der Haugerpfarrgasse ein. Die Würzburger Polizei und der Rettungsdienst waren schnell vor Ort und fanden hier drei schwer verletzte Männer vor. Dem Sachstand nach hatten diese Schnitt- und Stichverletzungen erlitten. Ein 28-Jähriger von diesen erlag trotz medizinischer Notversorgung durch den Rettungsdienst seinen Verletzungen in einem Krankenhaus. Die beiden weiteren Verletzten wurden ebenfalls in Krankenhäuser gebracht.
Auseinandersetzung eskaliert
Nach derzeitigen Erkenntnissen war der Auseinandersetzung ein verbaler Streit zwischen dem 22-jährigen Tatverdächtigen, einem spanischen Staatsangehörigen, und der Gruppe von drei Männern vorausgegangen. Dieser eskalierte, als der 22-Jährige den Männern Stich- und Schnittverletzungen zufügte. Der Tatverdächtige flüchtete hiernach von der Örtlichkeit.
Festnahme und Vorführung
Beamte der Würzburger Polizei nahmen den Tatverdächtigen unweit des Tatortes fest. Dieser hatte sich im Zuge der Auseinandersetzung leichte Verletzungen zugezogen. Die Würzburger Kriminalpolizei hat noch vor Ort die Ermittlungen übernommen, die in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Würzburg geführt werden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wird der xx-Jährige am Montag dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Untersuchungshaft vorgeführt.
Zeugen gesucht
Die Kriminalpolizei Würzburg hofft bei ihren Ermittlungen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung:
- Wer konnte die Auseinandersetzung im Bereich Haugerpfarrgasse/Textorstraße beobachten?
- Wer konnte den Tatverdächtigen (schwarzes T-Shirt mit roter Aufschrift) zwischen 05:15 Uhr und 06:00 Uhr auf seiner Flucht im Bereich des Tatorts sehen?
Zeugen der Auseinandersetzung werden gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen.
Messerattacke: 30 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen im Einsatz
Würzburg. Bei der Messerattacke vor einem Club in der Würzburger Innenstadt war auch ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz. Fast 30 Einsatzkräfte, darunter fünf Notärzte, vier Rettungswagen und mehrere ehrenamtliche Schnelleinsatzgruppen von BRK, Johannitern und Maltesern waren vor Ort. Beim Organisatorischen Einsatzleiter Manuel Schmitt von den Maltesern kamen vor allem wegen der räumlichen Nähe zum Barbarossaplatz schon bei der Alarmfahrt an den Erinnerungen an die letzte Messerattacke hoch: „Wir Rettungsorganisationen haben aus den letzten schrecklichen Einsätzen viel gelernt, und auf diese Erfahrungen habe ich zurückgreifen können“, so Schmitt, der zusammen mit dem Leitenden Notarzt Dr. Max Kippnich vom BRK den Einsatz leitete. Neben der professionellen medizinischen Versorgung der Opfer waren den beiden insbesondere die Psychosoziale Nachsorge durch speziell geschultes Personal sowohl der nichtverletzten Betroffenen als auch der eigenen Einsatzkräfte wichtig. „So einen Einsatz schüttelt niemand einfach so ab“, weiß Schmitt aus eigener Erfahrung. Die Gedanken gehen natürlich auch zu den Opfern: „Wir wünschen den trauernden Angehörigen des Verstorbenen viel Kraft und den Verletzten eine baldige Genesung“, sagt Manuel Schmitt.
Bildunterschrift (Fotos Max Kippnich bzw. Michael Krieger):
Ein Großaufgebot von Rettungskräften war am Sonntagmorgen bei der Messerattacke in der Würzburger Innenstadt im Einsatz.