Das Foto zeigt von links die Europaabgeordnete Maria Noichl, Bürgermeister und Landtagskandidat Stefan Rottmann, Dr. Benjamin Gesslein, Vorstand Jürgen Kriegbaum, Vorständin Simone Junk (alle ÜZ Mainfranken), die SPD-Kreisvorsitzende und Kreisrätin Martina Braum, Gemeinderat Alexander Geyer und Dr. Herbert Wiener. Foto: Elisabeth Braum
Eine dezentrale, verlässliche, ökologische und preiswerte Energieversorgung ist ein bedeutender Standortfaktor
Wer auf dem Forster Hardberg steht, kann ringsherum fast zwei Dutzend Windräder zählen. Allein auf Schonunger Gemarkung stehen elf Anlagen und das schon seit 2013.
Der Bau des Windparks fiel jedenfalls in eine Zeit, in der das Bewusstsein für den Ausbau von erneuerbaren Energien noch nicht so weit verbreitet war. „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten und sahen uns mit vielen Vorurteilen konfrontiert!“, erinnert sich Bürgermeister Stefan Rottmann. Der Ausbau zu einem großen Windpark war einer seiner ersten großen Amtshandlungen. Heute zählen die Rotoren zu den modernen Wahrzeichen der Großgemeinde und spülen dazu auch Gewerbesteuer in die Gemeindekasse.
„Wie habt ihr das geschafft!“, wird Bürgermeister Stefan Rottmann immer wieder von diversen Besucherdelegationen gefragt. Jetzt kamen die beiden SPD-Generalsekretäre MdL Ruth Müller und Dr. Ahmed Nasser wie auch die Europaabgeordnete Maria Noichl um sich selbst ein Bild der Energiewende in Schonungen zu machen. Denn bilanziell produziert die Gemeinde schon längst ein Vielfaches seines eigenen Strombedarfs.
Doch nur der Energiebedarf wäre zu kurz gedacht: Auch Wärme im Winter und die Mobilität erzeugen Emissionen – und natürlich der Energieverbrauch am Arbeitsplatz insbesondere von Industrie und Gewerbe.
Die beiden Vorstandsmitglieder der ÜZ Mainfranken Simone Junk und Jürgen Kriegbaum sowie Dr. Benjamin Gesslein nahmen die Delegation in Empfang. Die ÜZ als regionale Energiegenossenschaft betreibt allein 6 Enercon-Windkraftanlagen an dem Standort. Eine 16 Kilometer lange Stromleitung unter dem Main bis zum Umspannwerk in Heidenfeld war notwendig, um den Strom ins Netz einzuspeisen. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sind gerade die Stromnetze der limitierende Faktor. Neue Anlagen kommen nicht ans Netz, weil es entweder keinerlei Netzinfrastruktur vor Ort gibt oder eben die Kapazitätsgrenzen überschritten werden.
Die ÜZ-Mainfranken ist mit etwa 3.000 Mitgliedern die größte Energiegenossenschaft in Bayern und hat in Punkto regenerative Energien eine Vorreiterrolle eingenommen.
Aber nicht nur die Netzprobleme machen dem Energieversorger Probleme – es ist auch die überbordende Bürokratie und die langen Genehmigungsprozesse. Aktuell setzt das Unternehmen einige bedeutende Energieprojekte in der Region um. Mit den Kommunen im Netzgebiet hat die ÜZ nun ein Klimanetzwerk aufgebaut um hier gezielt Hilfestellung für die Gemeinden und Städte zu leisten. Im Schweinfurter Oberland ist die ÜZ gar Teil einer gemeinsamen Energiegesellschaft.
Vergangenes Jahr wurden bayernweit insgesamt 14 Windräder realisiert. Für ein solch großes Flächenbundesland deutlich zu wenig um die Energiewende zu meistern. Überhaupt stehen nach Ansicht Stefan Rottmanns deutlich mehr Windräder in Unterfranken als andernorts – zumindest mache es den Anschein, wenn man der Autobahn Richtung Süden folgt. „In Bayern müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, um die erneuerbaren Energien auszubauen und damit eine dezentrale, bezahlbare und sichere Energieversorgung zu gewährleisten!“, erklärt Landtagskandidat Stefan Rottmann. Vor allem aber könnten die Kommunen und ihre Bürger von regionaler Wertschöpfung aus der Energieerzeugung profitieren, so Rottmann.
Quelle: SPD Geschäftsstelle Schweinfurt