Abschlussfoto: die Junior-Ingenieureinnen und Ingenieure und ganz links: Frank Baier (Studiendirektor und Projektleiter JIA), dritte von rechts: Carolin Glöckle (Geschäftsführende Gesellschafterin Unternehmensgruppe Glöckle), daneben Lorenz Pfrenzinger (Dualer Student, Firma Glöckle), Alexandra Hiller (Personalabteilung, Firma Glöckle) (Bild: Unternehmensgruppe Glöckle/Lena Pfister)
Schweinfurt – Mit festen Schuhen, Bauhelm und Warnwesten geht’s los – hinter den Bauzaun, der Externen sonst nicht offensteht. Anders für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Junior-Ingenieur-Akademie“ (JIA) des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Schweinfurt. Im Rahmen der JIA, die über zwei Schuljahre geht, widmen sich 17 Jugendliche ein Semester lang dem Thema Bau. Heißt: Theoretischer Unterricht in der Schule mit Kursbetreuer und Studiendirektor Frank Baier und praktische Einblicke rund ums Bauen u. a. bei der Bauunternehmung Glöckle.
Als Projektpartner des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums (AvH) kümmert sich das Bauunternehmen darum, Jugendlichen praktisches Wissen rund ums Thema Bauen näher zu bringen. Genau hierbei ist die direkte Erfahrung besonders wichtig. „Es ist uns jedes Mal eine Freude, die Jungen und Mädchen begrüßen zu dürfen und gemeinsame Exkursionen zu erleben. Das Interesse der Jugendlichen war sehr groß und es war toll zu sehen, mit welcher Begeisterung sie bei der Sache waren“, so Carolin Glöckle, geschäftsführende Gesellschafterin.
Auch in diesem Jahr standen fünf Nachmittag voll spannender Einblicke an. Los ging die JIA ganz klassisch mit einem Besuch im Glöckle-Hauptsitz. Dort stellte der Geschäftsführer Christian Zörner das Unternehmen und dessen Tätigkeitsfelder vor. Anschließend ging es auch schon ans Eingemachte: Bau-Rohstoffe und die Herstellung von Beton standen auf dem Plan – zunächst in der Theorie. Wofür nimmt man welche Körnung und woher kommen Sand und Kies überhaupt? Wo werden die Stoffe überall verbaut? Fragen wie diese erläuterte Geschäftsführer Christian Zörner ausführlich. Anschließend ging es nach Grafenrheinfeld in die Glöckle-Baustoffwerke. Dort sahen die Junior-Ingenieurinnen und -Ingenieure sich den Nassabbau an und stiegen anschließend auf die Wasch- und Siebanlage in 28 Metern Höhe. Anschließend standen noch das Betonprüflabor und die Mischanlage auf dem Programm.
Beim nächsten Termin schnupperten die Jungen und Mädchen in das Stahlbetonfertigteilwerk in Schwebheim. Geschäftsführer Thomas Ehehalt nahm die Gruppe in Empfang und führte sie durch die Werkhallen, in denen riesige Stahlformen geflochten und Betonfertigteile geschalt und gegossen werden und erläuterte die Planung von Betonfertigteilen.
Beim dritten Termin wurde gespielt – jedenfalls an einem Modell. Denn das Thema LEAN-Management stand auf der Tagesordnung. Teamleiterin Carmen Reisbeck und ihre Kollegen erklärten, was LEAN eigentlich ist – nämlich ein sehr modernes und durchdachtes Planungssystem, mit dem sich alle Gewerke auf einer Baustelle terminlich bis ins letzte Detail abstimmen, lenken und kontrollieren lassen. In einem Modellspiel schlüpften die Jungs und Mädels selbst in die Rolle von Bauleiter, Fliesenleger und Co. und hatten sichtlich Spaß dabei.
Beim vorletzten Treffen ging es dann auf den Bau. Ausgestattet mit festen Schuhen und Bauhelmen führte Andreas Halbig, technischer Leiter Projektentwicklung, die Gruppe durch den Rohbau eines Wohnkomplexes. Wie sind die einzelnen Apartments ausgestattet, was muss bei Planung und Ausführung bedacht werden? Wo verlaufen die Versorgungsleitungen und wieso? Welche Breite haben die Türen und weshalb muss das so sein? Die Jugendlichen waren sehr interessiert und bekamen jede Menge neuen Input.
Beim Abschlusstermin waren die Schülerinnen und Schüler schließlich an der Reihe:
Denn sie hatten über das Schuljahr hinweg im Rahmen der JIA die Aufgabe, einen Gebäudekomplex zu planen und aus Lego zu bauen. Gruppenweise stellten sie ihre Bauwerke und Konzeptionen vor und bekamen Feedback von Firmenchefin und Architektin Carolin Glöckle. Spannend war das für alle Beteiligten, denn die Jugendlichen hatten sich wirklich Gedanken gemacht – um den Standort ihrer Gebäude, die Nutzer und deren Bedürfnisse.
„Es waren auch in diesem Jahr wieder viele gewinnbringende Einblicke für unsere SchülerInnen, um das Berufsfeld des Bauingenieurs praxisnah kennenzulernen. Besonders wichtig sind dabei die Begegnungen mit den IngenieurInnen vor Ort auf Augenhöhe und das an die SchülerInnen angepasste Niveau der Veranstaltungen, so dass die SchülerInnen zahlreichre Fragen stellen konnten und das Gelernte in die Projektarbeiten und Abschlusspräsentationen einfließen lassen konnten“, so Studiendirektor Frank Baier.
Alles in Allem, so ist man sich einig, war die JIA in diesem Jahr ein voller Erfolg!
Quelle: Bauunternehmung Glöckle Holding GmbH