Karlheinz + Monika Klare, Ulrike Schneider, Richard Lindner, Edo Günther, Irmgard Lexa, Marlies Reibel, Marco Karch mit Familie

Schweinfurt. Es steht viel auf dem Spiel: Das geplante Gewerbegebiet Zeller Berg vor den Toren Üchtelhausens droht sowohl die Grünflächen als auch das Landschaftsbild in der Schweinfurter Vor-Rhön zu zerstören, so Ulrike Schneider von der Initiative ZUKUNFT. Wir versiegeln unsere Zukunft – Gewerbegebiete, Einkaufszentren oder neue Baugebiete sprießen wie die Pilze aus dem Boden – egal wo man hinschaut, so Ulrike Schneider, die den Flächenfraß schon mehrfach anprangerte. Und immer sei die Begründung von Bürgermeister und Gemeinderat, eine Kommune müsse sich entwicklen, Stillstandsei schädlich. Diese Art von Entwicklungkönne aber ganz schnell auch Rückschritt bedeuten wie sie mit Blick auf den Ortseingang von Üchtelhausen konstatierte. Um einen Überblick über die zahlreichen Bauvorhaben in Stadt und Landkreis und eine fachliche Bewertung zu erhalten, hatte sie den Bund Naturschutz hinzugezogen.
Edo Günther: Flächenschutz dringend notwendig!
Der Vorsitzende des Bund Naturschutz, Edo Günther, stellte das Bauvorhaben in Üchtelhausen in den großen bayerischen Kontext. Er erinnerte an den Koalitionsvertrag von CSU und FW, die sich eigentlich verpflichtet hatten, den Flächenverbrauch in Bayern deutlich und dauerhaft zu senken. Die Einhaltung des in das Landesplanungsgesetz aufgenommenen Richtwerts von 5 Hektar Flächenverbrauch pro Tag ist leider in weiter Ferne, so Günther besorgt. 2021 seien es 10,3 Hektar gewesen – ohne jede Auflage, dafür an anderer Stelle Fläche zu entsiegeln. “Das darf so nicht weitergehen !Der ungebremste Flächenverbrauch habe fatale Auswirkungen auf die Artenvielfalt, auf den Klimawandel, auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen und auf das Landschaftsbild. Der Bund Naturschutz fordert daher eine sofortige Reduktion des Flächenverbrauchs auf 5 Hektar pro Tag und ab 2030 auf 0 Hektar, so der Vorsitzender. Wobei er explizit darauf hinwies, dass dieses Ziel auch flexibel erreichbar sei – durch Flächenrecycling, Rückbau und das Ausweisen echter Ausgleichsflächen.
Was sich im Landkreis Schweinfurt abspiele, sei erschreckend: ein neues Baugebiet hier, ein neues Gewerbegebiet dort. Allein in Michelau 11 Hektar für ein Baugebiet, in Gerolzhofen 11 Hektar für Norma und 7 Hektar für Schäflein, 7 Hektar für Amazon in Poppenhausen und 5,5 Hektar für das Gewerbe in Sennfeld, fast nicht mehr bezifferbare Flächen für Speditionen etc. in Gochsheim, ein neues Einkaufszentrum in Grafenrheinfeld und fast nebenan eines in Planung für Oberndorf. Die Liste ließe sich fortsetzen.
man denke nur an das neue, hässliche Gewerbegebiet am Ortseingang von Euerbach. Insgesamt Hunderte von Hektar, die unwiderruflich verloren gingen und für die keine (!) wertigen Ersatzmaßnahmen an anderer Stelle ergriffen würden, so der Vorsitzende des Bund Naturschutz.
Vor diesem Hintergrund unterstützt der Bund Naturschutz die Bürgerinitiative Üchtelhausen, die sich gegen eine Versiegelung der wertvollen Grünfläche ausspricht und die Notwendigkeit eines Discounters und eines Wertstoffhofs an dieser Stelle in Frage stellt. Die Bürger der Großgemeinde Üchtelhausen haben es in der Hand, mögen sie an die Zukunft denken und am 16. Juli nachhaltig wählen!,  so Günther und Schneider.

Quelle: Initiative ZUKUNFT.

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