EBERN – Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Staatsstraße 2278 sind am Samstagvormittag (8. Juli) drei Pkw-Insassen verletzt worden. Zwei Autos waren an einer Einmündung zusammengestoßen.
Zu dem Zusammenprall kam es gegen 10:55 Uhr an der Einmündung zur „Alte Ziegelei“. Nach Angaben der ermittelnden Beamten der Polizeiinspektion Ebern wollte eine 38-Jährige mit ihrem VW Golf von Sandhof kommend auf die Staatsstraße einbiegen und hat dabei offenbar ein aus Richtung Unterpreppach kommendes Auto übersehen, das auf der vorfahrtsberechtigten Straße in Richtung Ebern unterwegs war. Die Polizei geht von einer Vorfahrtsverletzung als Unfallursache aus.
Beide Fahrzeuge stießen im Einmündungsbereich zusammen und wurden schwer beschädigt. Der Golf wurde bei der Kollision um 180 Grad gedreht und kam am Rande der Einmündung zum Stehen, wo er neben der Fahrbahn und einem parallel verlaufenden Geh- und Radweg ein Verkehrszeichen umriss, das quer auf dem Gehweg zum Liegen kam. Der VW Polo des anderen Unfallbeteiligten blieb auf der Linksabbiegespur auf der Staatsstraße stehen.
Die 38-Jährige am Steuer des Golfs und ihr 37 Jahre alter Beifahrer wurden, ebenso wie ein alleine in seinem Polo befindlicher 49-Jähriger, bei der Kollision verletzt. Sie wurden nach Erstversorgung durch den BRK-Rettungsdienst und einen Notarzt in Kliniken nach Schweinfurt und Coburg eingeliefert. Nach ersten Erkenntnissen sind die Verletzungen leicht bis mittelschwer. Vor Ort waren zwei Rettungswagen aus Ebern und Haßfurt, ein Notarzt aus Ebern sowie der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst.
Zusätzlich zum Rettungsdienst hatte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt auch die Feuerwehr Ebern alarmiert, da Betriebsstoffe ausliefen. Die Helferinnen und Helfer der Feuerwehr banden die auslaufenden Stoffe ab, stellten den Brandschutz sicher und übernahmen die Umleitung des Verkehrs, da die Staatsstraße für die Zeit der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme für rund 45 Minuten komplett gesperrt blieb.
An beiden Fahrzeugen entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Sie mussten abgeschleppt werden.
Die Kollision auf der so genannten „Verteilerspange“, dem Abschnitt der Staatsstraße 2278 zwischen der B279-Unterführung und der Einmündung ins Gewerbegebiet „Alte Kaserne“, reiht sich in eine Serie von über zwei Dutzend Verkehrsunfällen in den letzten Jahren ein, bei denen bereits mehrere Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt worden sind. Regelmäßig kommt es an den Einmündungen zur „Alte Ziegelei“ und in Richtung Bundesstraße 279 zu zum Teil folgenschweren Kollisionen. Ursache dafür sind in aller Regel Augenblicksversagen von Verkehrsteilnehmern im Rahmen von Vorfahrtsverletzungen.
Aufgrund der scheinbar erhöhten Zahl von Unfällen auf dem Streckenabschnitt zwischen dem Stadtausgang Ebern und der Einmündung zum Gewerbegebiet „Alte Kaserne“ fordern Stimmern aus der Bevölkerung und dem Stadtrat Ebern immer wieder die Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 oder 70 Stundenkilometern, anstatt der erlaubten 100 km/h. Bislang blieben diese Forderungen seitens der zuständigen Straßenverkehrsbehörde stets ungehört.
Erst am 17. Mai dieses Jahres war es auf der Verteilerspange an der Einmündung in Richtung B279 zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, bei dem ein 17-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde. Der junge Mann war morgens mit seinem Motorrad in Richtung Ebern gefahren und unterwegs zur Schule, als er von einem entgegenkommenden und von der Staatsstraße nach links einbiegenden Autofahrer übersehen wurde. Das Motorrad prallte gegen das Auto. Der 17-Jährige musste mit schwersten Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen werden.
Quelle: BRK Haßberge