Wegen Schwarzgeld-Vorwürfen sind Ermittler am Donnerstagmorgen mit einer Razzia gegen einen bayerischen Fußball-Regionalligisten vorgegangen. Bei dem Verein sollen alleine 2022 Sozialversicherungsbeiträge im sechsstelligen Bereich veruntreut worden sein, teilten das Hauptzollamt Schweinfurt und die Staatsanwaltschaft Würzburg mit. 270 Einsatzkräfte durchsuchten laut den Behörden Räume vor Ort und an anderen Orten im Bundesgebiet. Dabei beschlagnahmten sie unter anderem Laptops und Mobiltelefone. Spieler und Trainer wurden als Zeugen befragt.
Bei dem Verein handelt es sich nach dpa-Informationen um den TSV Aubstadt in Unterfranken (Landkreis Rhön-Grabfeld). Der Vereinsvorsitzende bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es Durchsuchungen im Vereinsheim und bei ihm zu Hause gegeben habe. Inhaltlich wollte er zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen.
Auch beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in München rückte der Zoll an, wie der BFV auf dpa-Anfrage mitteilte. Der Verband erklärte, die «seitens des Zoll geforderten Unterlagen zum TSV Aubstadt» zur Verfügung gestellt zu haben. «Der BFV ist nicht Beschuldigter oder sonst Beteiligter an dem Ermittlungsverfahren und kooperiert ebenso selbstverständlich wie vollumfänglich mit den Behörden», sagte ein Sprecher.
Den Behörden zufolge sind die Vereinsspieler zwar im Rahmen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen – sogenannte Minijobs – als Vertragsamateure regulär angemeldet. Sie sollen aber zusätzlich Schwarzgeld erhalten haben.
Quelle: dpa/ Hauptzollamt