HAMMELBURG, LKR. BAD KISSINGEN. Bereits Anfang April entzog sich ein 35-Jähriger einer Polizeikontrolle und flüchtete mit seinem Ford Mondeo ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu nehmen durch drei Landkreise. Drei Tage später stellte sich der Hammelburger schließlich bei der Polizei in Schweinfurt. Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck ermittelt unter anderem wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens und sucht nach Zeugen.
Vor dem Krankenhaus in Hammelburg geriet am Montag den 03. April gegen 12:10 Uhr der blaue Ford Mondeo des 35-Jährigen in den Fokus einer Streife der Polizei Hammelburg. Als er einer Kontrolle unterzogen werden sollte, gab der Hammelburger plötzlich Gas und flüchtete mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit durch das Stadtgebiet. Nach einer Kollision mit einem Verkehrsteilnehmer ließ er seine Beifahrerin aussteigen, setzte die Flucht in halsbrecherischer Weise fort und missachtete dabei auch das Rotlicht einer Lichtzeichenanlage.
Auf der Fahrt über die Staatstraße 2790 (ehemalige B 27) in Richtung Bad Brückenau überholte er mehrfach rücksichtlos und überschritt die Höchstgeschwindigkeit erheblich. Von besonderer Bedeutung für die weiteren Ermittlungen sind drei noch unbekannte Fußgänger im Ortsbereich von Oberleichtersbach. Dabei handelte es sich um einen Mann und zwei Kinder, die den Ford und den Fahrer gesehen haben könnten und somit wichtige Zeugen sind.
Der 35-Jährige fuhr schließlich über das Staatsbad Brückenau in Richtung Landkreis Main-Kinzig-Kreis. Nach Altengronau und Jossa ging es schließlich an der Reithbrücke kurz vor Obersinn in den Landkreis Main-Spessart. In Burgsinn verlor die Polizei den Ford Mondeo aus den Augen.
Drei Tage später stellte sich der Tatverdächtige am Donnerstag in Begleitung seines Rechtsanwaltes bei der Polizei in Schweinfurt. Da gegen den 35-Jährigen drei Haftbefehle bestanden, verhafteten die Polizisten den Mann. Nach der Eröffnung der Haftbefehle kam er in eine Justizvollzugsanstalt. Den Standort seines Fluchtfahrzeuges wollte er jedoch nicht preisgeben.
Ein Förster aus dem Waldrevier in Burgsinn meldete sich schließlich am letzten Freitag, 21. April, bei der Polizei und teilte einen im Wald stehenden Ford Mondeo mit. Die Überprüfung ergab, dass es sich dabei um das Fluchtfahrzeug handelte.
Die weiteren Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des unerlaubten Kraftfahrzeugrennens, Gefährdung des Straßenverkehrs und unerlaubten Entfernens vom Unfallort übernahm die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck.
Zur detaillierten Rekonstruktion der Flucht von Hammelburg nach Burgsinn sucht die Polizei auch nach Hinweisen. Zeugen, die die Fahrt am 03. April zwischen 12:10 und 13:00 Uhr beobachtet haben oder durch den 35-Jährigen gefährdet oder geschädigt worden sind, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel: 09722/9444-130 zu melden.
Quelle: Polizeipräsidium Unterfranken