Wer in der Gastronomie arbeitet, macht vieles mit links – auch das Kaffee-mit-Milch-Servieren. Trotzdem ist der Service ein harter Job. Und für den gibt es jetzt einen „Extra-Schuss beim Lohn“, sagt die Gastro-Gewerkschaft NGG. Foto: NGG | Tobias Seifert
NGG Unterfranken: „Biergarten-Jobs & Co. – Gastro-Lohnlimit liegt bei 12,60 Euro pro Stunde“ Rund um Theke und Küche gibt es mehr Geld: Wer im Landkreis Haßberge im Gasthaus, Hotel oder Café arbeitet, bekommt mehr fürs Portemonnaie. „Nicht die Kellnergeldbörse wird dicker, sondern diesmal das private Portemonnaie von Kellnern, Köchinnen & Co. Profitieren wird auch, wer demnächst wieder im Biergarten jobbt. Denn unter 12,60 Euro pro Stunde sollte dann in der Gastronomie keiner mehr nach Hause gehen. Das ist das neue Gastro-Lohnlimit“, sagt Ibo Ocak von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Der Geschäftsführer der NGG Unterfranken verweist dabei auf die aktuelle Lohnerhöhung im April, die die Gastro-Gewerkschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Bayern erreicht hat. Das gelte für alle Betriebe, die im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) organisiert sind. „Damit ist gleichzeitig aber auch die ‚Lohn-Latte‘ gelegt, an der sich alle Gastro-Unternehmen orientieren sollten“, so Ibo Ocak. Insgesamt arbeiten im Kreis Haßberge rund 1.000 Beschäftigte im Gastgewerbe – von der Gasthausküche bis zum Restaurantservice, von der Hotelbar bis zur Rezeption. Und das in knapp 120 Betrieben – vom Hotel bis zum Gasthof mit Biergarten. Die NGG Unterfranken beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
„Wer in der Küche oder im Service gelernt hat und in Vollzeit arbeitet, verdient als Berufsstarter jetzt gut 2.620 Euro im Monat – und damit 125 Euro mehr als bislang“, so NGG-Geschäftsführer Ocak. Erfahrene Kräfte hätten sogar knapp 140 Euro mehr in der Tasche und somit gut 2.880 Euro am Monatsende auf dem Konto. „Selbst angelernte Köche oder Kellnerinnen gehen ab jetzt mit einem Monatslohn von 2.340 Euro nach Hause. Wer in der Gastronomie arbeitet, sollte unbedingt den April-Lohn checken“, sagt Ibo Ocak.
Wer das zusätzliche Geld, das die NGG für die Beschäftigten am Tariftisch herausgeholt habe, nicht bekomme, dem rät Ocak zu einem Anruf bei der Gastro-Hotline der NGG: (040) 380 13 255. „Die Gastro-Branche sucht händeringend fittes Personal. Wer den Tariflohn nicht bezahlt, dürfte Schwierigkeiten haben, seine Leute zu halten.“ Für eine direkte Lohn-Beratung sollten Beschäftigte sich vor Ort an die NGG Unterfranken wenden: (0931) 150 86-0 oder region.unterfranken@ngg.net.
Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)