Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann (links) überreicht die Bayerische Rettungsmedaille an Silke Reckentin (rechts). Fotos: Nicolas Rupp/Regierung von Unterfranken
Würzburg (ruf) – Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat eine unterfränkische Bürgerin mit der Bayerischen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Mit der Bayerischen Rettungsmedaille wird ausgezeichnet, wer bei der Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr sein eigenes Leben eingesetzt hat.
Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann hat gestern
Silke Reckentin, Neustadt am Main, Landkreis Main-Spessart
die Bayerische Rettungsmedaille ausgehändigt.
Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann hat gestern außerdem
Nele Gößwein, Burkardroth-Waldfenster, Landkreis Bad Kissingen
für ihren umsichtigen und verantwortungsvollen Einsatz für Mitmenschen in Lebensgefahr eine öffentliche Anerkennung ausgesprochen und die Urkunde sowie die Medaille „Patrona Bavariae“ ausgehändigt.
Silke Reckentin war an der Rettung einer Autofahrerin in Lohr am Main beteiligt, die im Sommer 2021 mit ihrem Wagen in die schnell fließende Lohr stürzte und zu ertrinken drohte. Das Fahrzeug wurde nur noch von einem größeren Ast gehalten und drohte immer mehr abzurutschen. Der Polizeibeamte Marcel Hluchany sprang sofort in das Wasser, um der eingeklemmten Fahrerin zu Hilfe zu eilen. Das Fahrzeug rutschte zu diesem Zeitpunkt immer weiter in den Fluss. Geistesgegenwärtig schlug der Polizeibeamte die Scheibe des Fahrzeugs ein, um den Kopf der Fahrerin über Wasser zu halten. In der Zwischenzeit kam ein weiterer Streifenwagen mit Silke Reckentin an den Unfallort. Nach Erfassen der Situation sprang sie ebenfalls umgehend ins Wasser, obwohl ihr Kollege Hluchany ihr zurief, dass das Fahrzeug nicht gesichert sei. Mit vereinten Kräften gelang es den beiden Beamten, die Fahrerin aus ihrem Auto zu ziehen und der medizinischen Versorgung zuzuführen. Silke Reckentin hat bei der Rettungstat großen Mut bewiesen und die Autofahrerin unter Einsatz des eigenen Lebens vor dem Ertrinken bewahrt. Marcel Hluchany wurde im Zuge einer Feierstunde am 26. September 2022 ebenfalls die Bayerische Rettungsmedaille ausgehändigt.
Nele Gößwein spielte im Sommer 2022 im Freibad Bad Kissingen Wasserball. Dort ist ihr an einer tieferen Stelle des Nichtschwimmerbeckens ein etwa vierjähriges Mädchen aufgefallen. Zunächst sah es so aus, als würde das kleine Mädchen im Becken Tauchübungen machen. Plötzlich jedoch konnte sich das Mädchen nicht mehr über Wasser halten und war im Begriff zu ertrinken. Nele Gößwein ist umgehend zu der Stelle geschwommen, hat das kleine Mädchen zurück an die Wasseroberfläche gezogen und schließlich am Beckenrand in Sicherheit gebracht. Dort hat sie es beruhigt und getröstet. Schließlich konnte sie das kleine Mädchen ihrer Mutter übergeben, die bereits nach ihrer Tochter gesucht hatte. Weil Nele Gößwein so geistesgegenwärtig und beherzt geholfen hat, konnte Schlimmeres verhindert werden. Damit hat sie Verantwortung für einen Mitmenschen übernommen.
Quelle: Regierung von Unterfranken