Kitzingen (dpa/lby) – Nach drei Jahren pandemiebedingten Durcheinanders hängt der «Schlappmaulorden» nun nicht mehr um Markus Söders Hals. Die Auszeichnung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) ging am Montagabend vom bayerischen Ministerpräsidenten auf die Kabarettistin Luise Kinseher über.
Durch die Corona-Pandemie hatte es 2021 keinen neuen Preisträger gegeben. 2022 sollte Kinseher den Orden mit der Begründung bekommen, sie verstehe es, ihr Publikum mit Charme um den Finger zu wickeln und ab und zu ganz fest an der Nase zu packen. Die Veranstaltung im vergangenen Februar fiel aber coronabedingt aus – die Auszeichnung blieb damit im dritten Jahr infolge bei Söder. Für dieses Jahr wurde kein neuer Preisträger bestimmt, sondern Kinseher sollte nun endlich den Orden bekommen.
Seit 1989 zeichnen die Kitzinger Narren Prominente mit dem Bronzeguss aus, die durch «eine gar trefflich lockere Zunge und ein schlagkräftiges Wort» in Erscheinung treten. Der einer Maske nachempfundene Orden wird traditionell zur Rosenmontags-Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft überreicht. Der Preis ist undotiert, dafür gibt es zusätzlich zum Bronzeguss eine Narrenkappe sowie die lebenslange KiKaG-Ehrenmitgliedschaft.
Die 54-Jährige aus Niederbayern ist Film- und Fernsehschauspielerin sowie Kabarettistin. Bekannt dürfte Kinseher vielen Menschen vor allem in der Rolle der «Mama Bavaria» beim Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg sein.
Den Schlappmaulorden trugen bisher unter anderem die Politiker Barbara Stamm (CSU), Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Gregor Gysi (Linke), aber auch Prominente wie der Komiker Michl Müller.
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