UNTERFRANKEN. Am Mittwoch erzielten Betrüger mit ihrer Masche über WhatsApp wieder Erfolge. Sie schrieben mehreren Personen eine Nachricht, gaben sich darin als deren Angehörige aus und täuschten eine finanzielle Notlage vor. Die Täter erbeuteten auf diese Weise mehrere tausend Euro. Die Polizei ermittelt und warnt vor der dreisten Masche, die sich mit einiger Vorsicht relativ leicht durchschauen lässt.
Am Mittwoch meldete sich ein Betrüger bei einer 57-Jährigen über WhatsApp mit einer der Frau nicht bekannten Nummer. Er gab sich als eines der Kinder der Frau aus und schilderte, dringend eine Rechnung bezahlen zu müssen. Im Glauben, ihrem Kind zu helfen, überwies die 57-Jährige rund 1.500 Euro.
Eine weitere Dame erhielt ebenfalls eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Nummer. Das Handy der Tochter sei kaputt und dies hier sei ihre neue Nummer. Im weiteren Verlauf der Konversation wurde die Geschädigte auch um eine Echtzeitüberweisung in Höhe von 2.400 Euro gebeten. Dieser Bitte kam das gutgläubige Opfer nach und verlor somit das Geld an bislang unbekannte Betrüger.
Wie funktioniert die Betrugsmasche via WhatsApp?
Bei entsprechenden Betrugsfällen erhalten potenzielle Betrugsopfer eine WhatsApp-Nachricht von einer ihnen unbekannten Nummer. In der Nachricht schreiben die Täter dann beispielsweise: “Hallo Oma, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer.” Sobald das Opfer auf die Nachricht reagiert wird analog dem bekannten „Enkeltrick“ per Telefon eine Notlage vorgetäuscht und erklärt, es müsste dringend ein Geldbetrag auf ein Bankkonto überwiesen werden. Meist werden hier mehrere tausend Euro gefordert.
Im weiteren Nachrichtenverlauf wird die Geldforderung darüber begründet, dass ja das eigene Handy kaputt sei und deswegen keine Online-Überweisungen getätigt werden könnten. Es stünde aber eine dringende Rechnung aus, die unbedingt und dringend beglichen werden müsse. Das Geld würde selbstverständlich baldmöglichst wieder zurückbezahlt werden. Zu bemerken ist, dass die Betrüger bei der Gesprächsführung auch per Textnachricht äußerst geschickt vorgehen und bei ihren Opfern gezielt Druck aufbauen. Die Masche erscheint so zunächst glaubhaft und führt zur Überweisung des geforderten Geldbetrags. Auffällig ist in einigen Fällen, dass die Eltern mit „Sie“ angesprochen werden.
Das Polizeipräsidium Unterfranken rät zur Vorsicht
Die Polizei Unterfranken warnt alle Bürgerinnen und Bürger vor dieser Betrugsmasche. Wer solche Nachrichten von vermeintlichen Familienmitgliedern oder nahestehenden Menschen erhält, sollte unter keinen Umständen Geld an ein Bankkonto überweisen – egal ob im In- oder Ausland. Stattdessen sollte versucht werden, dieses oder auch andere Familienmitglieder telefonisch über die bislang bekannte Nummer zu kontaktieren und zunächst über den Sachverhalt zu sprechen. Stellt sich heraus, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, sollte der Chatverlauf nicht gelöscht und die Polizei verständigt werden.
Quelle: Polizeipräsidium Unterfranken