Am 13. September 2022 beginnt das neue Schuljahr und rund 127.000 Kinder machen sich in Bayern erstmals auf den Weg zur Schule. Auf sie kommen viele neue Aufgaben zu. Bevor es aber mit der Schule losgeht, muss erst der Schulweg gemeistert werden. Und das ist gar nicht so leicht. Bei der Auswahl des Schulweges gilt: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
Jeder Schulweg sieht anders aus. Eines gilt aber für alle neuen Wege, egal ob diese zu Fuß, per Bus oder mit dem Auto bewältigt werden: Eltern – oder andere Verantwortliche – sollen mit den Kindern den sicheren Schulweg üben – vor dem ersten Schultag – und auch danach viel für die Sicherheit ihrer Kinder tun, denn jeder Schulweg soll sicher sein. Die letzten beiden Wochen der Sommerferien bieten sich an, um den Kindern die Besonderheiten auf ihrem Schulweg zu zeigen, Verkehrssituationen durchzusprechen und richtige Verhaltensweisen einzustudieren.
Die Landesverkehrswacht Bayern empfiehlt:
Auswählen:
Wählen Sie den sichersten Schulweg aus! Oft lohnt ein kleiner Umweg, z.B. wenn dadurch Ampeln oder von Schülerlotsen betreute Wege genutzt werden können.
Vormachen:
Gehen Sie den ausgewählten Weg vor dem ersten Schultag mit dem Kind und erklären Sie schrittweise ihr demonstrativ vorbildliches Verhalten. Gehen Sie den Weg zu der Tageszeit und an einem Wochentag an dem auch das Kind zur Schule unterwegs sein wird.
Lernen lassen:
Lassen Sie ihr Kind unter ihrer Aufsicht selbständig Lösungen und Verhaltensweisen vorschlagen. Unterstützen Sie das Kind mit Lob. Korrigieren Sie mit Geduld und geben Sie ein gutes Beispiel.
Üben:
Üben Sie den richtigen Weg und das richtige Verhalten mehrfach vor dem ersten Schultag. Beginnen Sie das Training morgens zu Schulwegzeiten, so wirklichkeitsnah wie möglich. Auch der Rückweg muss geübt werden. Mittags ist meistens weniger los als morgens.
Überprüfen:
Bevor das Kind alleine zur Schule geht, achten Sie darauf ob es:
–am Bordstein immer anhält,
–den Blickkontakt mit dem Fahrzeugführer sucht,
–das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigt,
–die eigene Absicht deutlich anzeigt,
–die Geschwindigkeit von Fahrzeugen abschätzen kann
Zeit lassen:
Schicken Sie ihr Kind immer so rechtzeitig auf den Weg, dass es ihn in Ruhe bewältigen kann, auch wenn mal etwas dazwischen kommt.
Sich sehen lassen:
Die Kinder sollen so angezogen sein, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden können.
Sicher fahren und sicher aussteigen lassen:
Wenn Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen oder von der Schule abholen, muss für jedes einzelne Kind ein geeignetes Rückhaltesystem vorhanden sein. Parken Sie so, dass Ihr Kind sicher die Schule erreichen kann und keine anderen Kinder gefährdet werden. Der kürzeste Weg zum Schulhaus ist nicht immer der sicherste.
Mit dem Fahrrad erst nach bestandener Fahrradprüfung
Der Schulweg mit dem Fahrrad ist besonders gefährlich. Lassen Sie Ihr Kind erst mit dem Fahrrad alleine in die Schule fahren, wenn es die Fahrradprüfung erfolgreich bestanden hat.
Die Landesverkehrswacht Bayern (LVW) wurde am 13.07.1950 in München gegründet. Das oberste Ziel ist die Verkehrssicherheit zu fördern und Verkehrsunfälle zu verhüten. Der Ansatzpunkt für alles Tun der LVW ist der Mensch. Die LVW arbeitet entlang von Zielgruppen, das heißt, sie definiert und klassifiziert Verkehrsteilnehmer nach ihrem Alter und der Art ihrer Verkehrsteilnahme. Die wichtigsten Zielgruppen sind Vorschulkinder, Schulkinder, Radfahrer, junge Autofahrer und ältere Menschen. Jede dieser Zielgruppen ist durch bestimmte Gefährdungspotenziale charakterisiert. Hierzu bieten die LVW und die bayerischen Verkehrswachten zahlreiche Maßnahmen und Projekte an.
Quelle: Landesverkehrswacht Bayern e. V.