Stefan Rambacher präsentiert den Status seiner Kronkorkensammelaktion im Juli 2022.
Bild: UKW / Rambacher

Begeistert von den Leistungen der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg startete der Vater eines betroffenen Mädchens zu Beginn dieses Jahres eine Kronkorkensammlung zugunsten des mit dem Uniklinikum Würzburg kooperierenden Vereins. Schon zur Halbzeit hat die ungewöhnliche Spendenaktion ihre ursprünglichen Ziele weit übertroffen.
Würzburg/Zell am Ebersberg. Im Hof einer Fliesen- und Natursteine-Firma in Zell a. Ebersberg im Landkreis Haßberge warten in einem 40-cbm-Container aktuell über neun Tonnen Kronkorken und rund 1100 kg Alu-Schraubverschlüsse in Säcken darauf, zum Ende dieses Jahres als Recyclingmaterial zu Geld gemacht zu werden. Geld, das dann zu hundert Prozent der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V. zugute kommen soll.
Motiviert durch den Krankenhausaufenthalt der Tochter
Zusammengetragen wird das werthaltige Altmaterial in einer ungewöhnlichen Sammelaktion, gestartet von Stefan Rambacher zum Jahresbeginn 2022. Die Motivation des Zellers beruht auf einem einschneidenden persönlichen Erlebnis: Vor etwa drei Jahren wurde bei seiner damals achtjährigen Tochter Svenja ein Tumor an einer Niere diagnostiziert. Es folgte eine – glücklicherweise erfolgreiche – Behandlung mit Operation und Chemotherapien an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. „In dieser schweren Zeit konnten wir erfahren, wie wichtig die Leistungen der Elterninitiative sind“, berichtet Rambacher. Als sehr hilfreich bezeichnet er zum Beispiel die vom Verein finanzierte psychosoziale Betreuung und Nachsorge seiner ganzen Familien während und nach der Therapie. Seine Frau und er nutzten zudem eine der derzeit 13, von der Initiative kostenlos angebotenen Elternwohnungen in der Nachbarschaft des Uniklinikums Würzburg. „So konnten wir auch in der Woche rund um die Operation unserer Tochter immer nahe sein, schließlich ist unser Zuhause rund 70 km entfernt“, beschreibt Rambacher. Außerdem lobt er die durch den Verein ermöglichte, familiengerechte Ausstattung der onkologischen Station Regenbogen.
Erfolgreich durch Direktkontakte und Soziale Medien
Jetzt, nachdem seine Tochter trotz der vielen noch anstehenden Therapien aufgrund von Spätfolgen der Chemotherapie versucht, wieder ein „normales“ Leben zu führen und nur noch alle drei Monate zur Nachuntersuchung an die Würzburger Universitäts-Kinderklinik kommen muss, war es für den dankbaren Vater Zeit, etwas zurückzugeben. Sein ursprüngliches Ziel war es, zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2022 mindestens fünf Tonnen an Flaschenverschlüssen zusammenzubringen. Dass diese Marke schon deutlich vor der Halbzeit der Aktion überschritten wurde, liegt zu großen Teilen an seinem engagierten und geschickten „Marketing“. Neben der direkten Ansprache von Firmen, Institutionen und Vereinen hatten auch die gut gepflegten Social-Media-Auftritte in Facebook und Instagram einen hohen Anteil an dem Erfolg. Heute sammeln ähnlich betroffene Eltern und viele Privatleute, Firmen, Kindergärten und Schulen, Feuerwehren und Vereine, Gemeinden sowie Brauereien, Gaststätten und Biergärten für die gute Sache. Dazu wurde auch ein Netz von mittlerweile über 90, teilweise auf Facebook veröffentlichten Annahmestellen aufgebaut.
Haupteinzugsgebiet ist Franken, die Kampagne strahlt aber auf ganz Deutschland und sogar bis nach Österreich aus. Im näheren Umfeld holt Stefan Rambacher die gesammelten Verschlüsse selbst ab, ansonsten werden sie von den Annahmestellen in Knetzgau vorbeigebracht oder erreichen den Container per Post.
Info- und Kontaktmöglichkeiten
Mehr zur Aktion findet man auf Facebook unter Kronkorkensammlung.Station.Regenbogen oder auf Instagram unter spende_fuer_regenbogen. Telefonisch kontaktiert man Stefan Rambacher unter 0170 8674834.
Die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V. stellt sich im Internet unter www.stationregenbogen.de vor.
Über die Station Regenbogen
Auf der Station Regenbogen der Würzburger Universitäts-Kinderklinik werden Kinder und Jugendliche im Alter von wenigen Lebenswochen bis zu 18 Jahren mit einer Krebserkrankung behandelt und betreut. Zum Leistungsspektrum gehören Diagnostik und Therapie bei verschiedenen onkologischen Erkrankungen wie beispielweise Leukämien, Lymphomen, Hirntumoren und anderen soliden Tumoren.

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg

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