Würzburg (ruf) – Auf der Grundlage des „Alarmplan Main – Gewässerökologie“ wird von der Regierung von Unterfranken die Warnstufe „WARNUNG“ für den Meldebereich 1, von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl (Main-km 66,6) bis Würzburg (Main-km 252,3) ausgesprochen.
Grund für die Warnung ist die derzeit anhaltende warme und trockene Wetterlage, die auch die gewässerökologischen Verhältnisse im Main belastet. An der Messstation Erlabrunn ist der Schwellenwert der Wassertemperatur von 26 °C über mehr als 3 Stunden seit Freitagnachmittag überschritten worden. Sollte es die nächsten Tage bei dem vorhergesagten heißen bis sehr warmen Sommerwetter bleiben, kann auch an der Messstation Kahl a. M. mit der Überschreitung der 26 °C-Schwelle in Kürze gerechnet werden. Durch die kommenden heißen bis sehr warmen Tage und sehr warmen Nächte werden die Wassertemperaturen vorerst auf diesem hohen Niveau bleiben. Der Sauerstoffgehalt an der Messstation Kahl a.M. ist heute in den frühen Morgenstunden kurzfristig unter 5mg/l gesunken, hat sich aber schon wieder erholt. Der Abfluss des Mains an der Messstation Trunstadt ist sehr niedrig und zeigt eine weiter fallende Tendenz. Da in Trunstadt die automatische Abflussmessung zurzeit defekt ist, wird der Abfluss näherungsweise mit Hilfe anderer Pegel bestimmt. Momentan sind Wehr- oder Turbinenbelüftungen noch nicht notwendig. Die Donau-Main-Überleitung gibt zurzeit noch eine Wassermenge von 11 m³/s ins Maingebiet ab. Da aus der Donau aufgrund der dortigen Niedrigwassersituation kein Wasser mehr entnommen werden kann, stammt diese Wassermenge fast ausschließlich aus dem Brombachsee.
Nach den Vorgaben des Alarmplans ist im Meldebereich in den folgenden Tagen alles zu unterlassen, was zu zusätzlichen Belastungen im Main führen könnte. Dies gilt z.B. für Schlammräumungen und Baggerungen im Main und in seinen Nebengewässern, soweit sie nicht zwingend zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Leichtigkeit des Verkehrs auf der Bundeswasserstraße notwendig sind. Außerbetriebnahmen (auch teilweise) von Kläranlagen für Revisionsarbeiten sind nicht zulässig.
Die Landratsämter und Stadtverwaltungen wurden bereits gebeten, alle Direkteinleiter (Kläranlagen und Industriebetriebe) zu verständigen.
Für den Meldebereich 2 von Würzburg Richtung Bamberg (Flusskilometer 252, 3 bis 384,2) gilt weiterhin eine behördeninterne Vorwarnstufe.
Quelle: Regierung von Unterfranken