Die Manager und Managerinnen der neun Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) in Unterfranken bei der offiziellen Übergabe ihrer Bewerbungen für die LEADER-Förderperiode 2023 bis 2027 an den LEADER-Koordinator am 15. Juli 2022 (v.l.n.r. Maja Schmidt (LAG Z.I.E.L. Kitzingen e.V.), Rebecca-Michelle Stumpf (LAG Süd-West-Dreieck e.V.), Harald Fröhlich (LAG Wein, Wald, Wasser e.V.), Christina Leutbecher (LAG Rhön-Grabfeld e.V.), Dr. Jürgen Jung (LAG Main4Eck Miltenberg e.V.), Ursula Schneider (LAG Rhön-Grabfeld e.V.), Philipp Wollbeck (LAG Main4Eck Miltenberg e.V.), Ulfert Frey und Johanna Graf (LAG Schweinfurter Land e.V.), Peter Niehoff (LAG Spessart e.V.), Cordula Kuhlmann (LAG Bad Kissingen e.V.), Dr. Thorsten Noe (LAG Spessart e.V.), Susanne Wolfrum-Horn und Karin Gadamer (LAG Haßberge e.V.), Daniel Pascal Klaehre (LEADER-Koordinator für Unterfranken)) [Foto: AELF Bad Neustadt a.d.S., Andreas Ofenhitzer]
(19.07.2022) Bad Neustadt an der Saale – Am 15. Juli 2022 kamen die Managerinnen und Manager aller neun unterfränkischen Lokalen Aktionsgruppen nach Bad Neustadt a.d.S. um ihre Bewerbung für die LEADER-Förderperiode 2023 bis 2027 an den LEADER-Koordinator für Unterfranken zu übergeben. „Damit ist das Auswahlverfahren für die kommende Förderperiode offiziell eröffnet.“, so LEADER-Koordinator Klaehre, der seinen Dienstsitz am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt a.d.S.hat.
LEADER (von französisch: „Liaison Entre les Actions de Dévelopement de l’Économie Rurale“; zu Deutsch: „Vernetzung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) ist ein EU-Förderinstrument zur Stärkung ländlicher Regionen bei ihrer selbstbestimmten Entwicklung. Es fordert und fördert unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ Eigeninitiative und Engagement und wird in Bayern seit über 25 Jahren erfolgreich genutzt. Im Mittelpunkt des Programms steht die Erarbeitung und Umsetzung einer lokalen Entwicklungsstrategie zur Steigerung der Lebensqualität der Region. Im gesamten Prozess werden die Menschen vor Ort in ihrer ganzen Vielfalt in sogenannten „Lokalen Aktionsgruppen“ einbezogen – denn die lokale Bevölkerung weiß selbst am besten was gut für sie ist (sogenannter Bottom-Up-Ansatz). Im Zentrum stehen also die handelnden Personen vor Ort und deren Selbstbefähigung.
Aktuell gibt es acht lokale Aktionsgruppen (LAGs) in Unterfranken, eine Neunte bewirbt sich für die Teilnahme am LEADER-Programm ab 2023:
1. LAG Main4Eck Miltenberg e.V. (Vorsitz: Landrat Scherf)
2. LAG Schweinfurter Land e.V. (Vorsitz: Landrat Töpper)
3. LAG Z.I.E.L. Kitzingen e.V. (Vorsitz: Landrätin Bischof)
4. LAG Haßberge e.V. (Vorsitz: Landrat Schneider)
5. LAG Spessart e.V. (Vorsitz: Bürgermeisterin Krohnen, Geiselbach)
6. LAG Wein, Wald, Wasser e.V. (Vorsitz: Bürgermeisterin Schömig, Güntersleben)
7. LAG Bad Kissingen e.V. (Vorsitz: Landrat Bold)
8. LAG Rhön-Grabfeld e.V. (Vorsitz: Landrat Habermann)
9. Neu 2023: LAG Süd-West-Dreieck e.V. (Vorsitz: Bürgermeister Knahn, Höchberg)
Mit der Gründung der neuen LAG Süd-West-Dreieck e.V. im südlichen Landkreis Würzburg ist Unterfrankens ländlicher Raum nun nahezu flächendeckend LEADER-Gebiet. In der aktuellen Förderperiode, die seit 2014 läuft, sind bereits knapp 16 Millionen Euro Fördermittel von EU und Freistaat Bayern in rund 175 Einzel- und Kooperationsprojekte in Unterfranken geflossen – sei es in die Erarbeitung von Konzepten, die Beschilderung von Wegen, die Errichtung von Ausstellungen und Museen oder Theater und Spielbühnen, Naherholungs- und Bildungsangebote, Generationenspielplätze und Begegnungsorte, Renaturierungen, Sportstätten oder auch in lokale Unternehmen und Start-Ups. „LEADER ist ein Alleskönner. Es gibt kein Förderprogramm, dass flexibler ist. Solange ein Projekt der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie zuträglich ist, ist es grundsätzlich förderfähig. Die großen Schlagworte sind hierbei Innovation, Nachhaltigkeit und Vernetzung“, erläutert Klaehre. Zudem gibt es die Möglichkeit Kleinprojekte zur Stärkung des Bürgerengagements vor Ort über LEADER zu bezuschussen.
In der neuen Förderperiode wird die Verbesserung der Resilienz – also die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen wie aktuell Corona-Pandemie und Ukrainekrieg – noch stärker in den Fokus von LEADER gerückt. Damit liefert LEADER einen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen im Bereich Klimawandel (in Unterfranken beispielsweise Dürre und Wassernutzungskonflikte), Artensterben (in Unterfranken beispielsweise beim Streuobst) oder beim Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten sowie der politischenBildung und der Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Wenn das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen ist, können voraussichtlich zur Jahresmitte 2023 wieder Anträge zur Projektförderung durch LEADER gestellt werden.
Quelle: Landratsamt Haßberge