Der ADAC Nordbayern informiert, was bei extrem hohen Temperaturen im Auto hilft und was bei Gewittergefahr zu tun ist
Nordbayern. Nach einer kurzen Verschnaufpause soll kommende Woche erneut eine extreme Hitzewelle von Rekordtemperaturen bis über 40 Grad auf Deutschland zurollen. Auch in Franken werden vor allem zur Wochenmitte hin über 35 Grad erwartet. Für alle Autofahrerinnen und Autofahrer bedeutet das: Vorsicht und erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Jeder siebte schwere Unfall ereignet sich an Tagen mit Temperaturen von über 25 Grad. Außerdem steigt bei extrem hohen Temperaturen auch die Gefahr von lokalen, heftigen Gewitterzellen. Der ADAC informiert, was bei plötzlichen Blitzeinschlägen zu tun ist.
Hitze im Fahrzeug: Das sollten Autofahrende wissen:
Im Sommer wird das Auto rasch zum Backofen – mit Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius. Die gefährlichen Folgen: Autofahrerinnen und Autofahrer werden unkonzentriert, das Unfallrisiko steigt. Selbst leicht geöffnete Fenster machen dabei kaum einen Unterschied. Blieben die Fenster geschlossen, wurden in einem ADAC Test bei 28 Grad Außentemperatur im Fahrzeuginneren nach zehn Minuten 38 Grad und nach 20 Minuten sogar 45 Grad gemessen. Waren zwei Fenster leicht geöffnet, erreichten die Werte immerhin noch 36 bzw. 42 Grad Celsius. Unerheblich ist dabei auch die Farbe des Autos. Die Experten des ADAC konnten bei unterschiedlichen Lackierungen keine Veränderung der Hitzeentwicklung feststellen. Bei Außentemperaturen von über 35 Grad erhöht sich die Rauminnentemperatur im Fahrzeug entsprechend noch einmal deutlich. Demzufolge gilt: Wenn möglich, das Auto bevorzugt im Schatten parken oder mit Thermo-Scheibenschutz gegen direkte Sonneneinstrahlung schützen. Ganz wichtig: Bei diesen Temperaturen niemals Kinder oder Tiere im Auto zurücklassen! Reisende sollten bei längeren Fahrten an besonders heißen Tagen mehr Zeit für Pausen einplanen und ausreichend Wasser mitführen. Ideal ist außerdem ein Fahrtantritt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Auf nicht unbedingt notwendige Fahrten sollte bei diesen extremen Temperaturen generell besser verzichtet werden.
Klimaanlage richtig einstellen und Fahrzeug checken:
Die wichtigste Ausstattung beim Autofahren im Sommer ist die Klimaanlage. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten: „Vor dem Einschalten der Klimaanlage das Auto ordentlich durchlüften, danach jedoch sollten die Fenster geschlossen bleiben“, empfiehlt Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern. Als Faustregel für den Einsatz der Klimaanlage gilt: Der Unterschied zur Außentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen, da sonst eine Erkältung oder Kreislaufprobleme drohen. Darüber hinaus steigt auch der Kraftstoffverbrauch. Deshalb sollte man bei Kurzstrecken unter fünf Kilometern auf den Einsatz der Klimaanlage besser ganz verzichten und stattdessen mit offenen Fenstern fahren.
Generell gilt vor längeren Fahrten das Fahrzeug nochmal gründlich zu checken. Dies betrifft nicht nur die Klimaanlage: „Wichtig ist vor Fahrtantritt den Füllstand der Kühlflüssigkeit zu kontrollieren, da es bei Überhitzung sonst schnell zum Motorschaden kommen kann“, erklärt Lieberth. Außerdem sollte auch der Reifendruck und die Profiltiefe geprüft werden. Diese und weitere Leistungen können auch bei einem Urlaubscheck im ADAC Prüfzentrum in Fürth oder beim mobilen Prüfdienst des ADAC Nordbayern durchgeführt werden.
Richtiges Verhalten bei Gewitter
Mit den schwülen, heißen Temperaturen steigt auch die Gewittergefahr. Die wichtigste Information für alle, die mit dem Auto in ein Gewitter geraten: Im Fahrzeug ist es sicher. Grund hierfür ist der sogenannte faradaysche Käfig, welcher die elektrische Ladung bei einem Blitzeinschlag über die Metallhülle des Autos um den Innenraum herum zum Boden leitet. Aufgrund schlechter Sicht, Starkregen, Hagel oder herumfliegenden Ästen sollten Autofahrende bei Gewitter ihr Fahrzeug dennoch besser an einem sicheren Ort abstellen und warten, bis das Unwetter vorbeigezogen ist: „Wichtig ist, dass man Fenster und Türen unbedingt geschlossen hält und keine Metallteile im Wagen berührt, die mit der Karosserie in Verbindung stehen, da dies die Schutzfunktion des Käfigs gefährdet“, erklärt Lieberth. Die Schutzhülle funktioniert im Übrigen ebenfalls bei Campern oder in geschlossenen Caprios.

Quelle: Adac Nordbayern

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