Pfarrer Ullrich Kleinhempel bei seiner Abschiedspredigt bzw. bei der Segnung durch Dekan Oliver Bruckmann. Foto: Heiko Kuschel
Schweinfurt. Sein Name dürfte vielen jungen Erwachsenen bekannt sein, der Öffentlichkeit wohl weniger: In den letzten acht Jahren unterrichtete Pfarrer Ullrich Kleinhempel an vielen weiterführenden Schulen, insbesondere der FOS/BOS, der Ludwig-Erhard-Berufsschule, dem Bayernkolleg, der Privaten Wirtschaftsschule Müller. Zum Ende des Schuljahres wurde er nun in einem Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche in den Ruhestand verabschiedet.
Dekan Oliver Bruckmann verwies auf den beeindruckenden Lebenslauf des scheidenden Pfarrers: Geboren wurde er als Pfarrerskind in Praetoria (Südafrika), wo der die ersten 13 Lebensjahre verbrachte. Neben seinem Dienst als Pfarrer in verschiedenen Würzburger und Nürnberger Gemeinden intensivierte er mit verschiedenen Dienstaufträgen vor allem seine Kontakte zur Ostkirche: In die Ukraine ebenso wie nach Rumänien und nach Moskau. Eine Zeitlang arbeitete er auch im Dialog der lutherischen und orthodoxen Kirchen sowohl auf bayerischer als auch auf gesamtdeutscher Ebene mit. Im bayerischen „Kirchendorf“ Neuendettelsau war er für einige Zeit als Dozent im Diakoniewerk tätig.
Seit 1. September 2014 unterrichtete er nun Evangelische Religionslehre an einer Vielzahl weiterführender Schulen in und um Schweinfurt. Seine bis in die religionswissenschaftlichen Details ausgearbeitete Predigt gab einen Eindruck davon, dass er auch seinen Schülerinnen und Schülern einiges abverlangt hatte. Sein Anliegen sei es immer gewesen, das „Feuer des Glaubens“ in ihnen zu wecken, und das sei ihm auch oft gelungen, wofür er froh und dankbar sei. Dabei sei es ihm immer wichtig gewesen, seine Gegenüber in ihrer jeweiligen Position zu akzeptieren, auch wenn sie beispielsweise eine atheistische Einstellung hatten.
Pfarrer Kleinhempel wagte einen persönlichen Ausblick auf die vor ihm liegende Zeit, die nun nicht mehr so deutlich durch die Schule strukturiert sein wird. Viele Bücher seien zu lesen, mehrere Dissertationen möchte er abschließen – Arbeit gibt es für ihn genug, doch nun wird sie selbstbestimmter werden.
Er bedankte sich bei den anwesenden Schulleiterinnen und Schulleitern für die Geduld mit ihm, dem „Freigeist“, der den Lehrplan oft weit ausgereizt habe, um mit den jungen Erwachsenen in den Austausch zu kommen.
Mit einem Segen durch Dekan Bruckmann und einem kleinen Umtrunk endete die Verabschiedung.
Quelle: Citykirche Schweinfurt