Im Bild, von links: Musikerin Steffi List und Alexandra Göbel (Gesundheitsförderung und Suchtprävention/Gesundheitsamt Schweinfurt) sprechen über die Schutzarmbänder der Kampagne. Foto: Ute Suckfüll/Landratsamt Schweinfurt
Projektteam macht auf Gefahr durch K.O.-Tropfen aufmerksam und leistet wertvolle Aufklärungsarbeit
Landkreis Schweinfurt. „Gib K.O.-Tropfen keine Chance“ – Unter diesem Motto steht die Kampagne des Landratsamts verbunden mit dem Ziel, möglichst viele junge Menschen auf die Gefahr durch K.O.-Tropfen aufmerksam zu machen. Die Kampagne ist in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Schweinfurt und dem Bereich Suchtprävention, angesiedelt am Gesundheitsamt, entstanden.
Es gibt keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Menschen jährlich Opfer von K.O.-Tropfen werden. Das liegt einerseits daran, dass die meisten Betroffenen erst zu spät oder gar nicht bemerken, dass sie Opfer geworden sind. Andererseits schämen sich manche Betroffene auch und suchen die Schuld bei sich, doch die Schuld liegt bei den Tätern.
Auch hier setzt die Kampagne an: Betroffene sollen motiviert werden, sich im Fall der Fälle beispielsweise Freunden anzuvertrauen. Wichtig ist, dass schnellstmöglich der Rettungsdienst gerufen oder die nächste Notaufnahme aufgesucht wird. Die Tropfen werden sehr schnell abgebaut und können nach circa vier bis sechs Stunden nicht mehr nachgewiesen werden.
Gefahr durch K.O.-Tropfen nicht unterschätzen
K.O.-Tropfen sind gefährlich und illegal. Die Opfer wissen oft viel zu wenig über die Wirkung und können sich nicht erklären, weshalb ihnen plötzlich übel ist oder ein Schwindelgefühl auftritt. Zu den Folgen zählen auch Gedächtnisstörungen. Betroffene fühlen sich oft wie „benebelt“ oder sie wachen an einem Ort auf und können sich nicht erklären, wie sie dorthin gelangt sind. Besonders in Verbindung mit Alkohol ist die Wirkung der Substanz unberechenbar.
Fatal ist, dass diese Tropfen farb- und geruchlos sind und der salzig oder seifige Geschmack in einem Getränk kaum wahrnehmbar ist. Nicht selten stellen insbesondere weibliche Opfer fest, dass sie sexuell missbraucht wurden. Daher werden K.O.-Tropfen auch als „Vergewaltigungsdroge“ bezeichnet.
Projektteam leistet wichtige Aufklärungsarbeit vor Ort
Bereits im vergangenen Jahr war das Projektteam im Landkreis unterwegs, um auf die Kampagne aufmerksam zu machen.
Am vergangenen Samstag konnten sich Bürgerinnen und Bürger mit dem Projektteam an einem Stand auf dem Honky Tonk® Festival in Poppenhausen über dieses wichtige Thema austauschen. Die Präventionsstelle der Polizeiinspektion Schweinfurt unterstützte die dortige Aktion ebenfalls. Auch die prominente Musikerin Steffi List setzt sich für das Projekt ein und machte bei ihrem Auftritt am Samstag auf die Kampagne aufmerksam.
Neben Flyern hat das Team auch Schutzarmbänder verteilt. Wenn dieseArmbänder getragen werden, reagieren sie auf die gängigste Form von K.O.-Tropfen, das sogenannte Gamma-Hydroxy-Butyrat (GHB). Damit dienen sie als eine von vielen Vorsichtsmaßnahmen.
Weiterhin wird empfohlen: Das Getränk sollte nie unbeaufsichtigt sein; Getränke sollten grundsätzlich nur direkt vom Personal angenommen werden; man sollte sehr vorsichtig sein, wenn eine fremde Person ein Getränk spendieren möchte und bereits im Vorfeld sollte eine sichere Heimfahrt organisiert sein – im Idealfall gemeinsam mit der eigenen Gruppe.
Die Projektinitiatorinnen aus dem Landratsamt Schweinfurt werden zusammen mit ihrem Team weiter vor den Clubs und Diskotheken vor K.O.-Tropfen warnen und die jungen Gäste darüber aufklären, wie sie sich verhalten sollen, damit K.O.-Tropfen keine Chance haben.
Quelle: Landratsamt Schweinfurt