Internationaler Wettbewerb bringt junge Robotikerinnen und Robotiker zusammen – Elektroschrott als Recycling-Herausforderung
1.000 Euro Preisgeld und eine ehrenvolle Erwähnung für Schweinfurter Studierende: Das Team „RoboPig“ der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) hat bei der diesjährigen Robothon Grand Challenge die Auszeichnung „honorable mention“ erhalten. Die Teammitglieder nahmen an der Preisverleihung während der Fachmesse „Automatica“ in München teil.
Schon im vergangenen Jahr hatte „RoboPig“ bei der Premiere des internationalen Wettbewerbs teilgenommen und dabei den ersten Platz erreicht. Ziel des Wettbewerbs ist es, mit Hilfe von Robotern Lösungen zu finden, wie die Recycling-Quote bei Elektroschrott gesteigert werden kann. Elektroschrott wird sowohl für Industrie-, wie auch für Entwicklungsländer zu einem immer größeren Problem. Roboter sollen helfen, Elektrogeräte in ihre Komponenten zu zerlegen und damit eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.
Im Vorjahr haben die Teams ihren Robotern unter anderem beigebracht, Batterien zu entnehmen, ein Schloss aufzusperren und Stecker zu entfernen. Nun wurden die Erwartungen an die Teams ein Stück hochgeschraubt: Alle bisherigen Aufgaben mussten in beliebiger Reihenfolge möglich sein, zusätzlich gab es noch eine Knopfbatterie auszubauen, außerdem bestand eine weitere Aufgabe darin, dass die Roboter deutlich schneller werden sollten. Alle Arbeitsschritte sollten nicht nur beim Übungsgerät funktionieren, das für alle Teams gleich war, sondern sich auch auf ein weiteres, selbst gewähltes Elektrogerät übertragen lassen – das Schweinfurter Team wählte einen Taschenrechner. „Da mussten wir unsere Kreativität ganz schön ausreizen, um eine Lösung zu finden“, beschreibt Teamkapitän und Mechatronik-Student Elhasan Mohamed. 27 Teams hatten sich insgesamt beworben, für den Wettbewerb wurden 20 Teams aus 13 Ländern angenommen, von denen 15 bewertbare Resultate lieferten. Team „RoboPig“ schaffte es auf den 5. Platz, die Sieger kamen aus Italien.
Einziges deutsches Team im Finale
„Obwohl wir unseren 1. Platz vom letzten Jahr nicht verteidigen konnten, haben wir als einzig deutsches Team in den Top 5 wiederum gezeigt, dass die FHWS ein ,global player‘ in der Robotik ist“, kommentiert Prof. Dr. Tobias Kaupp, der das Team zusammen mit Doktorand Philipp Kranz und Laboringenieur Martin Löser betreute. „Ich bin sehr stolz darauf, was unser Team hier geleistet hat!“ Für die Studierenden hat sich der Einsatz auf jeden Fall gelohnt: „Es hat sich angefühlt wie eine Aufgabenstellung direkt aus der Industrie“, sagt Master-Student Usama Ali. Sich mit den anderen studentischen Teams auf der Messe austauschen zu können, sei sehr hilfreich gewesen, meint Master-Student Maximilian Hornauer: „Das war großartig und wir haben auf jeden Fall ein paar Tipps mitgenommen, die wir im nächsten Jahr ausprobieren wollen!“ Auch Ingenieur Martin Löser will wieder mit dabei sein: „Wir versuchen, auch nächstes Jahr wieder ein Team zu bilden. Wenn dann noch die letzten Kniffe umgesetzt werden, haben wir wieder sehr gute Chancen.“
Quelle: FHWS