Unternehmensübergabe: Rund 12.600 Betriebe aus der Region betroffen
Würzburg/Mainfranken – Der Generationenwechsel wird ein immer wichtigeres Thema. Eine neue Studie des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, unterstützt von den bayerischen Industrie- und Handelskammern, macht die Brisanz deutlich: Für Unterfranken errechnet die Studie für die Jahre 2022 bis 2026 rund 12.600 Unternehmen, bei denen die Nachfolge ansteht, darunter 3.300 Firmen, die wegen Umsatz und Gewinn als besonders attraktiv für eine Übernahme gelten. Um die Bedeutung der Unternehmensnachfolge in Mainfranken zu stärken, beteiligt sich die IHK Würzburg-Schweinfurt an der „Aktionswoche Generationenwechsel“.
Betroffen sind rund 68.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Unternehmensübergeber bevorzugen laut Erhebung in allen Regierungsbezirken familieninterne Nachfolgen. Doch auch hier nimmt der Übergabeprozess in der Regel mehrere Jahre in Anspruch. Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat bereits 2020 mit dem Nachfolgereport Mainfranken einen Blick auf die Unternehmensnachfolge in der Region geworfen.
Tipps für Unternehmen
Laut dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Dr. Sascha Genders gibt es viele Fallstricke bei der Unternehmensnachfolge: „Fangen Sie rechtzeitig an, sich mit dem Generationenwechsel im Unternehmen zu beschäftigen. Dies kann nicht nur steuerliche Vorteile mit sich bringen, Sie vergrößern auch die Chance, den richtigen Nachfolger zu finden“, empfiehlt er Unternehmerinnen und Unternehmern. Laut IHK-Nachfolgereport hat rund jeder zweite Übergabewillige (47 Prozent) noch keinen Nachfolger gefunden. Weiterhin sei zu bedenken, dass es keine Musterlösungen bei der Nachfolge gebe. Außerdem solle man stets auf Expertenrat – insbesondere beim Steuerrecht und bei der Vertragsgestaltung – zurückgreifen.
Aktionswoche Nachfolge und Qualifizierungsangebote
Um die Bedeutung der Unternehmensnachfolge in der Region Mainfranken zu stärken, beteiligt sich die IHK Würzburg-Schweinfurt an der „Aktionswoche Generationenwechsel“, die vom 20. bis zum 24. Juni 2022 stattfindet, mit folgenden Terminen:
• Nachfolgeplanung ist immer aktuell | 20.06.2022
Bei der Finanzierung achten Kreditinstitute auch darauf, ob eine Nachfolgeregelung im Unternehmen getroffen wurde. Darüber informiert gleich zu Beginn der Aktionswoche Jürgen Stumpf in dem kostenfreien Webinar der Reihe „Geschäftsführer berichten aus der Praxis“ von 10:00 bis 11:00 Uhr.
• Wann? Wie? Wo? Was? – Fahrplan entwickeln | 21.06.2022
Wie steigen Sie in das Thema ein – vor allem, wenn die „Rente“ noch in weiter Ferne liegt? Am bundesweiten Aktionstag „Der längste Tag des Jahres“, können individuelle Fragen geklärt und die ersten Schritte eingeleitet werden. Die Beratungen finden zwischen 9:00 und 12:00 Uhr via MS Teams oder Telefon statt.
• Ein Unternehmen – zwei Sichtweisen | 22.06.2022
Übergeber und Übernehmer betrachten dasselbe Unternehmen aus verschiedenen Blickwinkeln. In der BusinessClass von 9:00 bis 11:30 Uhr berichten die Übergeberin Andrea Werner und die Übernehmerin Carina Schneider von der Unternehmensnachfolge der Kaffee Manufaktur aus Würzburg.
• Potenziale nutzen | 23.06.2022
Nutzen Sie Ihre Potenziale oder zögern Sie noch, obwohl Sie eigentlich wollen? Chancen und Möglichkeiten wie auch Risiken einer Übernahme werden in individuellen Beratungsgesprächen erörtert. Für den bundesweiten Aktionstag „Nachfolge ist weiblich“ können Frauen bereits jetzt online einen Beratungstermin buchen. Die Beratungen finden zwischen 9:00 und 12:00 Uhr via MS Teams oder Telefon statt.
• Den Schritt wagen | 24.06.2022
Warum ein Gründungsthema in der Nachfolgewoche? Übernehmer sind oft das erste Mal selbstständig und müssen sich erst die Grundlagen „Unternehmertum“ aneignen. Von 09:00 bis 11:00 Uhr diskutieren Teilnehmer im Rahmen der Initiative „Women Will“ das Thema Gründung unter geschlechtsspezifischen Besonderheiten.
Informationen und Anmeldungen zu den Veranstaltungen der Nachfolgewoche: www.wuerzburg.ihk.de/termine-nachfolge
Quelle: IHK Würzburg-Schweinfurt