Die Gebäude auf dem Gebiet der ehemaligen Ledward-Kaserne nutzten einst die in Schweinfurt stationierten amerikanischen Streitkräfte. Nach ihrem Abzug standen die Gebäude leer, die Konversionsplanungen in der Stadt begannen.
2015 war der Bürgerkrieg in Syrien einer der Hauptgründe für einen Flüchtlingsstrom, der die Einreise von über einer Millionen Menschen nach Deutschland zur Folge hatte. Für die damals in Schweinfurt Schutzsuchenden entstand in Ledward eine von der Regierung von Unterfranken betriebene Erstaufnahmeeinrichtung (später ANKER-Einrichtung), einige der ehemaligen amerikanischen Gebäude wurden hierfür ertüchtigt.
Im Mai 2019 begann der sukzessive Umzug der ANKER-Einrichtung von den Ledward-Barracks in die ehemaligen Conn-Barracks im Landkreis Schweinfurt.
Die Coronapandemie, die im März 2020 begann und bis heute anhält, machte es schließlich nötig erneut Gebäude in Ledward zur Verfügung zu stellen. So war im dortigen Kasernenweg bis Februar 2022 das gemeinsame PCR-Testzentrum von Stadt und Landkreis Schweinfurt beheimatet.
Von Beginn an hatte die Stadt Schweinfurt andere Pläne mit dem Gebiet Ledward und den dort befindlichen Gebäuden. So waren die herbeigeführten Lösungen für die genannten Entwicklungen immer schon Übergangs- bzw. Notlösungen. Gebäude wurden nur dann ertüchtig, hergerichtet und gereinigt, wenn sie benötigt wurden. Andernfalls wurde auf solche Arbeiten verzichtet, war doch für die meisten dieser Gebäude der Abriss geplant.
Für die Wiederherstellung, wie sie jetzt auf Grund der Flüchtlingswelle aus der vom russischen Angriffskrieg betroffenen Ukraine notwendig geworden ist, bedarf es der Arbeit von Reinigungsfirmen sowie zum Teil Malerarbeiten, um die Gebäude zur Verfügung stellen zu können.
Diese in der Kürze der Zeit und der aktuellen Situation zu bekommen, ist schwierig, so dass für die Reinigung des ersten, dringend benötigten Gebäudes, vorerst nur zwei Kräfte einer Reinigungsfirma gewonnen werden konnten.
Bei all den Widrigkeiten ist jedoch festzuhalten, dass die zum Teil in einigen Medien dargestellte Situation zum Zustand der Flüchtlingsunterkünfte nicht zutrifft. Es wurden selbstverständlich Reinigungsfirmen engagiert, zum Teil auch Malerarbeiten für einige der Gebäude beauftragt.  Dies veranlasst die Stadt Schweinfurt zu einer entsprechenden Stellungnahme.
Seit zwei Wochen ist die SWG mit verschiedenen Firmen und mit insgesamt 5 Technikern, einem Hausmeister und einem Koordinator im Einsatz, um die Gebäude zu ertüchtigen. Priorität hatte dabei Gebäude 210, das als erstes für bereits angekündigte Flüchtlinge fertiggestellt werden sollte. Für die nötige Reinigung von den insgesamt ca. 3.500 m² konnte, wie bereits beschrieben, nur eine Firma gefunden werden, die eine solche Reinigung überhaupt bewerkstelligen kann. Auf Grund der aktuellen Coronasituation jedoch nur mit zwei Mitarbeitern.
Die Firma sollte sich anfangs auf die Böden (die ebenso wie Wände und Sanitäranlagen mehrfach gereinigt werden mussten) konzentrieren, um schnellstmöglich Betten aufstellen zu können. Erst im Anschluss konnten die Gemeinschaftsküchen und Sanitärräume angegangen werden. Zu den Einzelküchen in den Zimmern und den Wänden im Flur ist die beauftragte Reinigungsfirma noch nicht gekommen. Diese Arbeiten stehen noch aus, wurden zum Teil aber bereits durch eine vom Bayerischen Roten Kreuz koordinierte Gruppe ehrenamtlicher Helfer freiwillig übernommen.
Dieser unübliche Reinigungsablauf war der aktuellen Situation geschuldet. Nicht wie normal üblich konnte von Oben nach Unten und komplett pro Zimmer gereinigt, sondern die Reinigung musste nach Prioritäten durchgeführt und vom Wichtigen und Groben zu den Feinarbeiten erledigt werden. So wurden von der Reinigungsfirma beispielsweise zuerst die Böden, Bäder und Gemeinschaftsküchen gereinigt und die Küchen in den Einzelzimmern hintenangestellt.
Parallel dazu wurden außerdem folgende Arbeiten durchgeführt: Inbetriebnahme einer Brandmeldeanlage, Sanitärinstallationen (Duschschläuche, Handbrausen, etc.), Küchenreparaturen und –erneuerungen, Türschlösser, Fenstereinstellungen, Feuerlöscher, Elektroarbeiten und eine Sicherheitsbeleuchtung.
Aktuell wird das Gebäude 205 vorbereitet, das Erdgeschoss in Gebäude 212 für die Einrichtung einer Küche ertüchtigt und das Gebäude 267 zur Nutzung als Kindertagesstätte hergerichtet.
„Bei all den sicher verbesserungswürdigen Arbeiten und Maßnahmen möchte ich doch feststellen, mit welchem enormen Einsatz meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Wochen an diese erneute Krisensituation herangegangen sind. Gerade das Team um unseren Koordinator Matthias Kress sowie die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Schweinfurt arbeitet seit mehreren Tagen ohne Pause und teilweise in der Nacht, um die ankommenden Flüchtlinge willkommen zu heißen, ihnen mit Hilfe von Sprachmittlern bei der Registrierung zu helfen, passende Zimmer zuzuweisen, nötige Unterstützung zukommen zu lassen und nebenbei noch die nötigen und wichtigen Lagemeldungen an Regierung und Ministerien abzusetzen. Während der eine Katastrophenfall noch nicht abgeschlossen ist stehen wir vor einem weiteren und damit erneut vor einer Mammutaufgabe. Die jetzt dargestellten Zustände und Vorwürfe sind daher nicht nur falsch, sondern auch unnötig und nicht akzeptabel.“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé
„Mein wiederholter Dank geht darüber hinaus auch an alle ehrenamtlichen Helfer. Ihr Einsatz ist wichtig, denn ohne ehrenamtliche Unterstützung sind Krisensituationen wie diese nicht zu bewältigen. Dennoch bittet die Stadt Schweinfurt um Verständnis dafür, dass Abläufe und Vorgehen koordiniert sein müssen. So müssen zum Beispiel elektrische Geräte vor Einsatz geprüft werden, um Gefahrensituationen (Kurzschluss, Kabelbrand, etc.) vorbeugen zu können.“

Quelle: Stadt Schweinfurt

 

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