Landrat Thomas Habermann (r.) im Gespräch mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant d. R. Christian Moritz (l.) (Foto: Melanie Hofmann/Landkreis Rhön-Grabfeld).

Landrat Thomas Habermann bedankt sich stellvertretend bei Leiter Christian Moritz für die Einsatzleistung, die in der Corona-Pandemie massiv zugenommen hatte.
In der Kontaktnachverfolgung, im Impfzentrum, am Campus Bad Neustadt oder phasenweise an den Teststellen: überall, wo Not am Mann ist, sind sie für den Landkreis Rhön-Grabfeld in vorderster Front aktiv. Die Rede ist von der Bundeswehr, die seit März 2020 im Rahmen der Amtshilfe im Landkreis mit nunmehr 50 Amtshilfeanträgen in verschiedenen Bereichen das Staatl. Gesundheitsamt unterstützt. Seitdem sind über 5.000 “Personentage” der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten, was ungefähr 24 Arbeitskräften pro Jahr entspricht, zusammengekommen.

Eine enorme Leistung, die angesichts der pandemischen Entwicklung im Landkreis auch absolut wichtig ist, betont Landrat Thomas Habermann in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant d. R. Christian Moritz. Mit dieser Woche, endet allerdings auch erst einmal die Unterstützung der Bundeswehr, die auf Grund der Entwicklungen rund um die Ukraine an anderer Stelle dringend benötigt werden. Habermann bedankt sich bei ihm stellvertretend für alle Soldatinnen und Soldaten für deren Hilfe: „Das Kreisverbindungskommando Rhön-Grabfeld hat in dieser Ausnahmesituation einmal mehr gezeigt, wie wichtig der direkte Kontakt zwischen Kreisverwaltungsbehörde und Bundeswehr ist. Seit Jahren besteht hier eine feste Verbindung, die durch regelmäßig Übungen im Landkreis und einem regelmäßigen konstruktiven Austausch gepflegt wird“, stellt der Landrat fest.

Christian Moritz, im Zivilberuf Partner bei IBM Consulting betont, dass Agilität und Ortskenntnis die Trümpfe dieser bewusst regional aufgestellten Truppe seien. „Als Mürschter ist mein gefühlter Heimatlandkreis immer schon Bad Neustadt gewesen. Deshalb war ich froh nach der Offiziersausbildung in Munster, Studium in Würzburg und Boston sowie diversen Auslandsverwendungen in meiner beruflichen Laufbahn, wieder in die Rhöner Heimat ziehen zu können“, erzählt er. Der Vater von zwei Kindern wohnt in Roth an der Saale und leitet seit 2018, nach Station in Würzburg als Lageoffizier, das Kreisverbindungskommando in Rhön-Grabfeld. Kurze Wege – man kenne und schätze sich – machen diese Aufgabe zu einem Ehrenamt der ganz besonderen Verantwortung, meint der Beauftragte der Bundeswehr für Zivil-Militärische-Zusammenarbeit, der mit seiner Mannschaft seit fast zwei Jahren jenseits aller üblichen Bürozeiten mitarbeitet um die Corona-Pandemie im Landkreis Rhön-Grabfeld zu bewältigen. Auch der Schulterschluss mit den Kameraden in den Nachbarlandkreisen sowie in Thüringen und Hessen klappt reibungslos, dank der modernen Kommunikationsmittel.
Neben der wichtigen Unterstützungsleistung der Bundeswehr in der aktuellen Lage, lobt Landrat Thomas Habermann im gleichen Maße die jahrelange hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kreisverbindungskommando Rhön-Grabfeld. „Bis zur Corona-Pandemie war unser Landkreis glücklicherweise von größeren Katastrophenfällen verschont. Als hochengagierter und verlässlicher Berater stand und steht uns Oberstleutnant Moritz mit seiner Truppe immer zur Seite. Für diesen Einsatz ist Ihnen der Landkreis Rhön-Grabfeld zu großem Dank verpflichtet. Ein Fortbestand dieser wichtigen Einheit ist auch nach dem Ende der pandemischen Lange enorm wichtig“, betont der Landkreischef.

Weiterführende Informationen zu den Kreisverbindungskommandos:

Die Streitkräftebasis hat bundesweit ein Netzwerk verlässlicher Ansprechstellen für die Beratung und Anforderung von Leistungen der Bundeswehr im Katastrophenfall aufgebaut. Zu diesem territorialen Netzwerk gehören 16 Landeskommandos am Sitz der jeweiligen Landesregierung, 31 Bezirksverbindungskommandos in allen Regierungsbezirken und 403 Kreisverbindungskommandos in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten. Die Bezirks- und Kreisverbindungskommando sind temporäre Kriseneinrichtungen der Bundeswehr und bestehen ausschließlich aus Reservisten, welche bei Hilfeersuchen der Bezirksregierungen oder Kreisverwaltungen aktiviert werden. Sie sind Ansprechpartner auf der kommunalen Ebene für alle Fragen, die sich um die Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr drehen. Diese Kommandos umfassen 12 Dienstposten mit unter anderem je einem Leiter, einem Stellvertreter, zwei weiteren Stabsoffizieren, drei Lageoffizieren und drei Lagefeldwebeln. Bis zu 5.300 Reservisten, davon 3.500 Offiziere, können die Aufgaben in den Kommandos wahrnehmen. Darüber hinaus stehen den Landesbehörden mit den Landeskommandos zusätzlich kompetente Kräfte im jeweiligen Bundesland zur Seite. Diese übernehmen bei kleineren, auf einen begrenzten Raum beschränkten Einsätzen die Koordination. Kommt es zu größeren bundesland- oder gar länderübergreifenden Amtshilfeeinsätzen wie in der aktuellen Corona-Krise, koordiniert diese in der Regel das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin.

Quelle: Landratsamt Rhön-Grabfeld

Werbung