Eine Schülerin experimentiert im chemishc-physischen Labor. (Foto FHWS / Jürgen Schwittek)

Schülerinnen untersuchen an praktischen Beispielen die Streich- und Fließfähigkeit von Hautcremen
Einen Tag Wissenschaftlerin sein und Cremes anfertigen und deren Streichverhalten untersuchen – diese Möglichkeit bietet Maja Kobus. Sie ist Professorin an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und lädt im Rahmen des bundesweiten Girl`s und Boys` Days (https://www.girls-day.de/) am Donnerstag, 28. April, 10 bis 15 Uhr, Mädchen zur „Physik der Creme“ (https://www.girls-day.de/@/Show/hochschule-fuer-angewandte-wissenschaften-wuerzburg-schweinfurt.4/physik-der-creme) ein. Es stehen keine Formeln im Fokus, sondern das Streichverhalten der selbst hergestellten Pasten und Lotionen.
Alle, die Cremes benutzen, kennen die Unterschiede zwischen einer schwer auftragbaren Baby-Penaten-Creme und einer leicht auf der Haut verteilbaren Sonnenmilch. Diese Unterschiede der Streichfähigkeit lassen sich physikalisch messen: Im chemisch-physikalischen Labor der Fakultät Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften können die teilnehmenden Mittelstufen-Schülerinnen sie mit einem sogenannten Rheometer, dem Messgerät der Rheologie untersuchen. „Die Rheologie“, so erläutert Kobus, „ist die Wissenschaft, die sich mit der Verformung und dem Fließverhalten von Stoffen beschäftigt.“
In der Kosmetik-Industrie steckt viel Physik
Am Girls` Day sind die Schülerinnen für einen Tag Physikerinnen. Sie erhalten eine kurze Einführung in die Zusammensetzung von Cremen und sehen ganz praktisch, was für die Streichfähigkeit von Bedeutung ist. Im experimentellen Teil wird die Streichfähigkeit einer selbst hergestellten Creme mit dem Rheometer gemessen. Die Zusammensetzung der Hautprodukte wird variiert und mit der Streichfähigkeit korreliert. Die Schülerinnen erhalten Rezepte für die Herstellung eigener Cremes und können die haptische Wahrnehmung mit physikalischen Messergebnissen vergleichen.
Physik steckt in vielen Dingen des Alltags
Die beobachteten Phänomene lassen sich erklären: Das Streichverhalten von Cremen geht auf das sogenannte viskoelastische Verhalten – die Fließfähigkeit – von Cremen zurück. Alle Stoffe, die in die Kategorie „komplexe Flüssigkeiten“ fallen, zeigen sowohl einen Feststoff-, als auch einen flüssigen Charakter: Fängt man an, die Creme zu verteilen, schert man das anfänglich feste Cremegefüge auseinander, die Creme beginnt zu fließen. Mit dem Rheometer lässt sich die zum Fließen benötigte Scherkraft identifizieren und mit der Zusammensetzung der Creme in Bezug setzen.
Für alle Physik-interessierte Mädchen
Wer Interesse hat, Cremen selbst herzustellen und einen Einblick in das spannende Thema der Rheologie und die Messmethoden in der Kosmetikindustrie zu erhalten, ist herzlich eingeladen, einen vielseitigen Tag als Wissenschaftlerin an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt zu erleben.
Weitere Informationen zur Physik der Creme (https://www.girls-day.de/@/Show/hochschule-fuer-angewandte-wissenschaften-wuerzburg-schweinfurt.4/physik-der-creme)

Quelle: FHWS

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