Erste Geflüchtete kamen in der Notunterkunft in Haßfurt an
HASSFURT – Erstmals wurde am Dienstagnachmittag die Notunterkunft für ukrainische Mitbürger in der Schulturnhalle am Dürerweg in Haßfurt in Betrieb genommen. Im Auftrag des Landratsamtes Haßberge hatten dort vergangene Woche das Technische Hilfswerk Haßfurt und das Bayerische Rote Kreuz eine Unterkunft für zunächst 50 Ukrainer errichtet, die vor dem bewaffneten Konflikt in ihrer Heimat fliehen.
Nun sind am Dienstag erstmals 39 Kinder, Frauen und Männer aus der Ukraine durch das Landratsamt in der Notunterkunft vorübergehend untergebracht worden, bis sie in den nächsten Tagen in private Unterkünfte im Landkreis weitervermittelt werden. Das Bayerische Rote Kreuz hat am Dienstag die Ankunft der aus ihrer Heimat geflüchteten Mitmenschen betreut und übernimmt in den nächsten Tagen beispielsweise auch deren Verpflegung und sanitätsdienstliche Absicherung.
Teilweise mit einem Bus, teilweise mit ihren Privatfahrzeugen kamen die Kinder, Frauen und Männer gegen 14.00 Uhr an der Schulturnhalle an. Die allermeisten nur mit zwei bis drei Taschen ihres Hab und Gutes, das sie beim Verlassen ihrer Heimat mit auf den Weg nehmen konnten. Sichtlich erschöpft und gezeichnet von den Strapazen der letzten Tage erreichten die Menschen die Kreisstadt.
Vor Ort wurden sie von Mitarbeitern des Landratsamtes Haßberge, Dolmetscherinnen und Mitarbeitern des BRK-Kreisverbandes Haßberge empfangen. Zunächst wurden vor Betreten der Notunterkunft Corona-Antigenschnelltests durchgeführt. Erfreulich, dass dabei aktuell keine Infektion festgestellt wurde und somit auch niemand in Quarantäne geschickt werden musste. Anschließend wurden die ukrainischen Mitbürger von Mitarbeitern des Landratsamtes registriert und in der Turnhalle in die abgetrennten Unterkünfte verteilte, die mit Feldbetten und Decken ausgestattet worden waren. Dort konnten die Mitmenschen erstmal ein wenig zur Ruhe kommen.
Es wurde auch eine kostenlose Wlan-Verbindung zur Verfügung gestellt. Diese wurde dankbar angenommen. Hatten viele Ukrainer doch das Bedürfnis, ihren Lieben in der Heimat zu berichten, wo sie sich gerade befinden und wie es ihnen geht.
Das Rote Kreuz sorgte bei der Ankunft der Geflüchteten zunächst für einen kleinen Snack. So gab es Obst sowie Kalt- und Warmgetränke. Am späten Nachmittag wurde schließlich ein warmes Abendessen ausgegeben, das von Mitarbeitern der BRK-Schnelleinsatzgruppe Verpflegung im Rotkreuzhaus Hofheim zubereitet wordenwar und von Helferinnen und Helfern der BRK-Schnelleinsatzgruppe Betreuung aus Haßfurt im Foyer der Turnhalle ausgegeben wurde.
Auch in den Folgetagen stellt das Rote Kreuz die Verpflegung der Ukrainer mit drei Mahlzeiten am Tag sowie Getränken sicher. Des Weiteren steht ein Krankentransportwagen mit Personal für die sanitätsdienstliche Absicherung zur Verfügung. Bereits am Dienstagnachmittag wendeten sich einige Ukrainer mit kleineren körperlichen Beschwerden an die Rettungskräfte. Alle konnten aber vor Ort ambulant versorgt werden. Unter den BRK-Helfern war auch eine Dolmetscherin, die sich einfühlsam um die Belange der Mitmenschen kümmerte.
In den nächsten Tagen soll die Notunterkunft in Haßfurt erweitert werden und auch in der zweiten Turnhalle nebenan eine Unterkunft errichtet werden. Hier wird das THW wieder aktiv sein und den Aufbau federführend in Absprache mit dem Landratsamt übernehmen. Damit stehen dann bis zum Ende der Woche in Haßfurt bei Bedarf rund 100 Plätze in der Notunterkunft zur Verfügung.

Fotos: Michael Will / BRK

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