Von links nach rechts:
Stephan Greb, Geschäftsführer Heiligenfeld
Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesund und Pflege, Bayern
Dieter Glass, Geschäftsführer Glass GmbH (Inhaberin Immobilie)
Stefan Welzel, Bürgermeister Bad Wörishofen
(Foto: Tobias Hartmann, Foto Hartmann)
Das Bad Kissinger Gesundheitsunternehmen Heiligenfeld expandiert nun auch nach Bad Wörishofen. Im derzeit leerstehenden Gebäude „Kneippianum“ direkt am Kurpark wird eine Klinik mit 66 Betten für psychosomatische Krankenhausbehandlung entstehen. Das Unternehmen behält sich vor, bei entsprechendem medizinischen Versorgungsbedarf die Bettenkapazität auf ca. 100 Betten zu erhöhen.
Eine Anfrage der Stadt Bad Wörishofen, genauer der Kurdirektorin Frau Petra Nocker, ob die Heiligenfelder sich vorstellen können, in dem leerstehenden Gebäude eine Klinik betreiben zu wollen, gab die Initialzündung für eine Erweiterung des Unternehmens. „Nach Prüfung der Standortfaktoren konnten wir uns bei entsprechendem Bedarf vorstellen, im Bezirk Schwaben eine psychosomatische Klinik für gesetzliche Versicherte einzurichten“, so Stephan Greb, einer der Geschäftsführer von Heiligenfeld. Das Bayerische Staatsministerium hat diese Anfrage geprüft und 18 Betten im Landeskrankenhausplan bewilligt. Zusätzlich wurde mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern ein Versorgungsvertrag mit 48 Krankenhausbetten vereinbart.
Holetschek sagte: „Die bayerische Krankenhausplanung hat damit auf den steigenden Bedarf der Bevölkerung im Bereich der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie reagiert. Die Heiligenfeld Kliniken stehen neben den Standorten Bad Kissingen, Waldmünchen und Uffenheim nun auch in Schwaben als wertvolle Leistungserbringer im Bereich der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie zur Verfügung“.
Es erfolgten sehr gute und konstruktive Gespräche mit der Glass GmbH, der Eigentümer des „Kneippianums.“
Durch die neu entstehende Klinik in Bad Wörishofen wird sich Heiligenfeld künftig auch im Regierungsbezirk Schwaben und darüber hinaus um die Genesung von Patienten und Patientinnen mit psychosomatischen Erkrankungen kümmern. Die nun im Aufbau befindliche Einrichtung ist das Ergebnis von vielen engagierten Menschen, denen es sowohl um eine gute stationäre medizinisch-therapeutische Versorgung von psychosomatischen Patienten als auch um die Entwicklung der Region geht. Ohne den besonderen Einsatz des Staatsministers für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek, seinen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, den Vertretern und Vertreterinnen der Krankenkassen, der Stadt Bad Wörishofen mit Bürgermeister Stefan Welzel und seiner engagierten Kurdirektorin Nocker und des Landkreises wäre ein solches Vorhaben nicht Realität geworden
Minister Holetschek betonte: „Ich freue mich sehr, dass in das leerstehende Gebäude nun neues Leben einzieht. Dass sich die Heiligenfeld GmbH dazu entschieden hat, in Bad Wörishofen eine Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu eröffnen, ist ein starkes Signal für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.“ Holetschek, der auch Altbürgermeister von Bad Wörishofen ist, ergänzte: „Ich bin sicher, dass dies auch im Sinne von Sebastian Kneipp wäre.“
Die Stadt und das Stadtbild von Bad Wörishofen wird unverändert von Pfarrer Sebastian Kneipp geprägt. In diesem Jahr finden allerorts Feierlichkeiten anlässlich seines 200. Geburtstages statt. Die Kneipp-Medizin basiert auf einem Konzept mit den 5 Säulen „Lebensordnung“, „Wasser“, „Bewegung“, „Ernährung“ und „Pflanzenheilkunde“. Die Kneipp-Therapie ist somit ein ganzheitliches, naturheilkundliches Gesundheitskonzept, das bis heute für viele Indikationen in verschiedenen Anwendungsformen bestand hat.
Nicht davon abgeleitet, aber durchaus mit gewissen Überscheidungen basiert das Heiligenfelder Therapiekonzept ebenfalls auf einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis mit den fünf Gesundheitsdimensionen „Körper“, „Seele“, „Geist und Spiritualität“, „Beziehung“ und „Natur“. Dem Therapiekonzept liegt ein bio-psycho-soziales Gesundheits- bzw. Krankheitsmodell mit der Ergänzung um die geistig-spirituelle Dimension zugrunde. Der Therapiefokus liegt somit nicht nur auf der diagnostizierten psychischen Erkrankung, wie z.B. Depression, Angststörung oder posttraumatische Belastungsstörung, sondern auch auf dem erkrankten Menschen als Leib-Seele-Geist-Einheit in Beziehung zur Umwelt, zu anderen Menschen und zur Natur.
Im Hinblick auf die Kneippsche Säule „Ernährung“ sieht das Heiligenfelder Therapiekonzept bereits jetzt schon eine gesundheitsbewusste und vollwertige Ernährung mit täglich vegetarischer und veganer Vollwertkost, ergänzt um einmal Fleisch und Fisch pro Woche, vor. Wo immer es möglich ist, wird weißer Zucker durch Honig ersetzt, auf Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe verzichtet sowie Vollkornmehl aus allen Getreidearten verwendet.
Eine Weiterentwicklung oder Ergänzung des Heiligenfelder Therapiekonzepts um weitere Ansätze aus der Kneipp-Medizin ist sind bereits in Überlegungen.
Um einen reibungslosen Start der Klinik zu gewährleisten, richten sich die Aktivitäten neben den Baumaßnahmen jetzt auch auf die Personalsuche.
Mit Bad Wörishofen betreibt das Gesundheitsunternehmen Heiligenfeld dann acht Kliniken, mit Ausnahme von einer Klinik alle in Bayern. Neben sieben Kliniken für stationäre psychosomatische Krankenhaus- und Reha-Behandlung – drei davon in Bad Kissingen in Unterfranken sowie jeweils eine in Uffenheim in Mittelfranken, in Waldmünchen in der Oberpfalz, in Bad Wörishofen in Schwaben und in Berlin – gehören eine orthopädische und onkologische Reha-Klinik in Bad Kissingen sowie eine eigene Akademie zum Unternehmen.
Die Heiligenfeld Kliniken beschäftigen ca. 950 Mitarbeiter*innen und zeichnen sich durch eine werteorientierte Unternehmensphilosophie aus, die neben wirtschaftlichen auch humanistische, soziale, ökologische und spirituelle Werte einbezieht. Sowohl in der Patientenbehandlung als auch in der Unternehmenskultur, im öffentlichen Wirken und wirtschaftlichen Handeln werden diese Werte auf eine ganzheitliche Weise realisiert.
Gegründet wurden die Heiligenfeld Kliniken im Jahr 1990 von Fritz Lang und Dr. Joachim Galuska.
Beide wollten eine Psychosomatische Medizin gestalten, die an erster Stelle die Menschen mit ihren Bedürfnissen sieht. Als Mutterhaus des Unternehmens entstand die Fachklinik Heiligenfeld, in der damals 25 Mitarbeiter*innen bis zu 43 Patient*innen betreuten. Der Familienbetrieb entwickelte sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem innovativen Gesundheitsunternehmen, das bis heute Werte und Wirtschaftlichkeit konsequent verbindet. Für ihr medizinisches und wirtschaftlich nachhaltiges Wirken wurden die Kliniken bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt wurde Heiligenfeld 2021 erneut als LEADING EMPLOYER ausgezeichnet und zählt damit zu den „Top 1% der Arbeitgeber in Deutschland“. Die Luitpoldklinik Heiligenfeld und die Rosengarten Klinik Heiligenfeld wurden für 2022 wiederholt als „Top-Rehakliniken“ des Nachrichten-Magazin Focus ausgezeichnet.
Quelle: Heiligenfeld Kliniken