Foto: Schülerinnen und Schüler der Einhard Grundschule mit ihren gepackten Schuhkartons, die nun auf die Reise zu bedürftigen Kindern nach Osteuropa gehen (Foto: Sabine Schalke, Grundschule Euerdorf)
Auch in Corona Zeiten: 548 Päckchen für Kinder in Not “Weihnachten im Schuhkarton”
Machtilshausen/Fuchsstadt/Diebach Auch in diesem Jahr wollten die Schüler der Einhard-Grundschule in Euerdorf anderen Kindern eine Freude bereiten. “Weihnachten im Schuhkarton”, diese Aktion, die jedes Jahr weltweit bedürftigen Kindern eine Weihnachtsfreude bereitet, hatte in diesem Schuljahr erneut die Aufmerksamkeit der Schulfamilie. Denn schon in den vergangenen Schuljahren hatten die Schülerinnen und Schüler sehr fleißig Päckchen gepackt und damit gezeigt, dass sie auch an andere Kinder in ärmeren Ländern denken. Nachdem mit den Kindern in allen Klassen über die Aktion gesprochen wurde und die Kinder alle Bescheid wussten, hieß es wieder fleißig mit Unterstützung der Eltern Päckchen zu packen. In die Kartons wurden Schulmaterialien, Spielzeug, Kleidung und auch Süßigkeiten gepackt. So kamen am Ende stolze 37 Päckchen zusammen.
#JedesKindzählt – seit 2003 fast 10.000 Schuhkartons
Seit nunmehr 2003 durften sich immer eine Vielzahl von Kindern über tolle Geschenke von „Weihnachten im Schuhkarton“ aus der Region freuen. Damit auch das Weihnachtsfest 2021 – auch in diesem Jahr ein Jahr, das die Menschen weltweit sehr mitgenommen hat – für die Kinder in den ärmeren Ländern zu einem „Fest“ wird, führt Sammelstellenleiter Dieter Densch aus Machtilshausen zusammen mit Bettina und Jürgen Reis aus Fuchsstadt und vielen anderen Mitstreitern und Helfern aus dem Umkreis, diese Geschenkeaktion , die dieses Jahr unter dem Motto #JedesKindzählt lief, bereits seit vielen Jahren im Altlandkreis und darüber hinaus durch. Bei dieser Aktion erhalten Kinder aus vornehmlich osteuropäischen Ländern einen liebevoll gefüllten Schuhkarton. Die Kartons, deren Deckel und Unterteil separat mit Weihnachtspapier verziert wurden, so dass sich der Karton aus zollrechtlichen Gründe öffnen lässt, werden durch einen kleinen Aufkleber für Jungen oder Mädchen verschiedener Altersklassen gekennzeichnet.
Familie Densch und Familie Reis nahmen dieses Jahr mit großer Freude 548 Päckchen entgegen. Auch wenn die Aktion bereits jährlich am 01. Oktober beginnt, sah es dieses Jahr gar nicht danach aus, das Ergebnis aus 2020 zu übertreffen, „denn, auch wenn es im zweiten Jahr für die Aktion eine Abgabewoche in der zweiten Novemberwoche gibt“, so der Sammelstellenleiter, „kamen über 60 % der Schuhkartons erst in den letzten zwei Tagen vor Abgabeschluss, der am 15. November war“. Die ganzen Schuhkarton mussten dann noch von Bettina und Jürgen Reis in Versandkartons gepackt werden und wurden wenige Tage später abgeholt und kommen nun nach Berlin, wo sie kontrolliert und rechtzeitig zu Weihnachten auf den Weg in die Verteilerländer gehen.
Seit 18 Jahren wurden somit fast 10.000 Päckchen in der Region für „Weihnachten im Schuhkarton“ gesammelt. „Die Sachen kommen an“, sagt Dieter Densch überzeugt und fügt einen Satz hinzu, den alle Mitarbeiter von privaten Hilfsorganisation nur unterstreichen dürften: „Das ist wichtiger denn je.“
Corona sorgt für viele Einschränkungen in Europa und der ganzen Welt. Gerade in Osteuropa, wo die Not am größten ist und im Süden und Osten des Kontinents, wo viele Kinder noch nie ein Geschenk erhalten haben und sich nun vielleicht das erste Mal über einen gepackten Schuhkarton freuen dürfen.
Schulklassen, Kindergärten und Einzelpersonen beteiligten sich
„Natürlich hatte ich auch in diesem Jahr wegen Covid19 Bedenken“, gesteht Dieter Densch, der seit 18 Jahren die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ in der Region koordiniert. Aber die internationale Aktion, bei der seit ihrer Gründung mehr als 100 Millionen Päckchen zusammengekommen sind, konnte auch in diesem Jahr durchgeführt werden. Nach Bulgarien und Rumänien, aber auch in andere Länder Osteuropas gehen die Pakete, die von Kindergärten und Schulen, aber auch vielen Einzelpersonen und Familien aus der Region daheim gepackt wurden und bei den Annahmestellen abgeliefert wurden. „Gerne würde ich hier jeden Einzelnen und jede Schulklasse oder Kindergarten aufführen bzw. nennen“, so Dieter Densch, „aber das würde den Rahmen sprengen“- aber : JEDER Schuhkarton, JEDE Spende zählt.
Frauen aus Machtilshausen sind seit 16 Jahren dabei
Auch der Frauenwerkkreis Machtilshausen ist nun schon seit 16 Jahren an der Aktion beteiligt und packt jedes Jahr 10 Schuhkartons. Für Ingrid Mützel, vom Frauenwerkkreis ist es ein „schönes Gefühl, jemand anderem eine Freude zu bereiten“ und stellte in diesem Zusammenhang fest, „dass wir hier ja in einer Überflussgesellschaft leben und eigentlich teilen müssen“. Auch Edeltrud Starrach aus Machtilshausen ist von Anfang an mit Überzeugung dabei und „denkt an die strahlenden Kinderaugen, wenn dieses sein Päckchen in den Händen hält“.
Mit Socken, Schals und Mützen werden Kartons aufgefüllt, die ehrenamtliche Frauen schon seit vielen Jahren für die Aktion stricken. „Nur neue Sachen dürfen in die Päckchen, nichts Gebrauchtes“, erinnert Dieter Densch und trotz Corona war es eine ähnliche gute Resonanz wie in den letzten Jahren. Bei der Übergabe der Päckchen wurde natürlich auch auf die AHA-Regeln geachtet.
Wer den Abgabeschluss verpasst hat aber trotzdem z.B.die Aktion oder den Transport der Schuhkartons finanziell unterstützen möchte, kann dies gern mit einer Spende tun: Samaritan´s Purse e.V, IBAN: DE12 3706 0193 5544 3322 11, BIC: GENODED1PAX, Verwendungszweck 300505, Weihnachten im Schuhkarton
Quelle: Dieter Densch/Weihnachten im Schuhkarton