Direktvermarktermesse des Landkreises fällt der Corona-Pandemie zu Opfer. Planungen laufen nun für 2023.
„Sehr, sehr schade, aber die Risiken sind uns einfach zu groß“. Mit diesen Worten gab Landrat Wilhelm Schneider heute offiziell bekannt, dass es keine Kulinea-Direktvermarktermesse im Frühjahr 2022 in Zeil geben wird – zumindest keine, die der Landkreis organisiert. Bis zum Schluss hatten die Verantwortlichen in der Kreisentwicklung intensiv daran gearbeitet, die Kulinea „coronakonform“ zu organisieren und dabei das finanzielle Risiko für den Veranstalter, also den Landkreis, so gering wie möglich zu halten. „Der Schutz der Besucher und der Aussteller steht an erster Stelle“, lautete auch die Vorgabe des Landrats. Die hierfür notwendigen Schutzmaßnahmen – v.a. Abstandsflächen und Hallenbelüftung – hätten aber dazu geführt, dass die Kosten für die Messe um ca. 20 Prozent gestiegen wären. Mehrkosten, die jedoch auf weniger Veranstalter und wohl auch auf weniger Besucher als sonst hätten umgelegt werden müssen. Das schien den Verantwortlichen am Ende nicht machbar –im Gegenteil. Weniger Platz für Aussteller hätte insgesamt weniger kulinarische Vielfalt auf der Messe bedeutet. Damit hätten die Eintrittspreise eher reduziert als erhöht werden müssen. Wirtschaftsförderer Michael Brehm hat mit seiner Kollegin Sonja Gerstenkorn aus dem Regionalmanagement verschiedenste Szenarien durchgespielt. Immer mit dem Ergebnis, dass das Defizit für die 3tägige Messe bei mindestens 15.000 Euro gelegen hätte. „Ein Drittel weniger Aussteller, vielleicht sogar die Hälfte weniger an Besuchern, aber dafür mehr Personal- und logistischer Aufwand. Jeder kann sich ausrechnen, dass das nicht funktioniert“, stellt die sichtlich enttäuschte Regionalmanagerin fest. „Gerade wir sind ja besonders in der Verpflichtung, uns an die bestehenden Schutzvorschriften zu halten“, betont Landrat Schneider. „Ich will kein Risiko eingehen – weder was die Gesundheit der Teilnehmer betrifft, noch ein Finanzielles“, so Schneider weiter.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Landkreis plant deshalb die Kulinea auf jeden Fall schon mal für 2023 ein. Damit läge die Messe sogar wieder im ursprünglichen Rhythmus, der durch die damalige Schließung der Knetzgauer Franz-Hofmann-Halle unterbrochen wurde. Und: im Jubiläumsjahr des Landkreises – er wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt – könnte es zumindest eine kleinere Ersatzveranstaltung als „Open-Air-Kulinea“ im Rahmen der Feierlichkeiten im Juni in Königsberg geben.
Quelle: Landratsamt Haßberge