Foto St. Rottmann

Als mustergültiges Beispiel gelungener Städtebaulicher Entwicklung genießt Schonungens „Neue Mitte“ heute großes Ansehen. Immer wieder zog es in den letzten Jahren Delegationen von Fachleuten und Experten an die „Steinach“, um Schonungens Metamorphose vom einst verrufenen Altlast-Dorf hin zu einem beliebten und zugleich begehrten Städtebaulichen Vorzeige-Wohnquartier zu erleben.
Als im Jahre 2000 die Nachricht einer großen Bodenaltlast durch die ehemalige Farbfabrikation Sattler aus dem 19. Jahrhundert über Schonungen hereinbrach, entwickelte sich schnell die Überzeugung diese Altlastkatastrophe als einmalige Chance zu begreifen, erinnert sich heute Bürgermeister Stefan Rottmann. Die bayernweit größte bewohnte Altlast zog hohe mediale Aufmerksamkeit auf sich und das Image Schonungens hat darunter enorm gelitten.
Als größtes Bauprojekt der Schonunger Nachkriegszeit ging die „Neue Mitte“ in die Geschichtsbücher ein. Ab August 2012 rollten die Bagger – und bis heute wurde fast permanent gebaut. Erst die aufwändige Altlastsanierung, dann später die städtebauliche Weiterentwicklung hin zu einem völlig neuen Wohnquartier und schließlich die Fertigstellung verschiedenster Bauprojekte (die Ausfluss eines Ideenwettbewerbs waren), markieren eine neue Zeitrechnung und einen Imagewandel, der aus der ganzen Region viel Respekt und Anerkennung einbrachte. Dabei war gerade die Beteiligung der Bürgerschaft an den Planungs- und Entwicklungsprozessen ein wesentliches Erfolgskriterium. Unter Berücksichtigung aller Hoch- und Tiefbauprojekte wurden hier annähernd 65 Mio. Euro verbaut, rechnet Rottmann vor.
Perspektivisch wird sich das Wohnquartier an dieser Stelle aber noch weiter wandeln, kündigt der Bürgermeister nun an: Der Alte Friedhof zwischen neuer Mitte und Bachstraßenareal wird in naher Zukunft aufgelassen und bietet hier Weiterentwicklungsmöglichkeiten hin zu einer parkähnlichen Grünanlage. Noch offen sind die Erweiterungspläne der Lebenshilfe am sogenannten Dürrgelände unterhalb des Alten Friedhofs. Geht es nach den Plänen der Lebenshilfe entsteht hier eine neue Turnhalle, Therapiebecken und weitere Klassenzimmer. Schonungen ist bestrebt, das dortige Umfeld – insbesondere öffentliche Grünflächen, Plätze, Fuß- und Radwege, sowie Stellplätze mit Hilfe der Städtebauförderung gestalterisch aufzuwerten bzw. anzulegen.
Mittel- bis langfristig soll der Bauhof in Schonungen verlegt und an anderer Stelle neugebaut werden – mögliche Flächen für einen Bauhofstandort hat die Gemeinde schon erworben und damit eine wichtige Grundlage geschaffen. Damit gäbe es weitere Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich des Pflegezentrums. Die Feuerwehr soll dann zu einer Art Blaulichtzentrum ausgebaut und saniert werden: Dann könnten künftig DLRG, Feuerwehr und Rotes Kreuz unter einem Dach zusammenarbeiten.
Ein durchgängiges Band vom Mainufer bis ins Schonunger Steinachtal
Längst denken Gemeinderat, Bürgermeister und Rathausverwaltung in größeren Dimensionen: Die neue Mitte Schonungens ist hier ein markantes Puzzleteil, das sich künftig in einem Band zwischen Mainufer und Steinachtal perfekt integriert. In der vergangenen Sitzung des Rats wurde ein umfangreicher Ideenkatalog verabschiedet. Dabei ging es insbesondere um die Festlegung eines Zeitplans und der Kosten bzw. Finanzierungsübersicht von 2022-2025, die nun bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden. Außerdem soll eine Evaluierung der städtebaulichen ziele in Schonungen angestoßen werden.
Wie eine Perlenkette reihen sich hier markante Plätze und bedeutende Einrichtungen und Gebäude entlang des kleinen Flüsschen Steinach aneinander, die irgendwie auch in Beziehung zueinander stehen. Vom Mainufer, über den weitläufigen AlbanPark, dem beliebten Mainradweg, den idyllischen Bachgärten im Altort, dem nun in Gemeindehand befindlichen Tegut- und Felsenkellerareal direkt am Rathaus, gefolgt vom Schulzentrum der Lebenshilfe, der neuen Schonunger Mitte mit ihren vielfältigen Einrichtungen, den Quartiersplätzen bis hin zum Radweg Richtung Marktsteinach. Die aufgezählten Orte charakterisieren sich als belebte und beliebte Aufenthalts- und Begegnungsstätten bzw. Treffpunkte und Flächen mit hohen Freizeit- und Erholungswert für Schonungen und das Umland. Die Liste der Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungspotenziale an der „Steinach-Achse“ ist lang.
Neue Potenziale durch Tegut- und Felsenkellerareal
Aufgrund einer glücklichen Fügung konnte zuletzt das Tegut- und Felsenkeller-Areal in direkter Nachbarschaft zum Marktplatz käuflich erworben werden. Fünf Flurstücke in zentraler Lage direkt neben dem Rathaus, eine Straße, Parkplätze, ein Einkaufsmarkt, eine Gaststätte mit Biergarten und ein Wohnhaus mit mehreren Nebengebäuden wandern damit in das Eigentum Schonungens. „Hier steckt ein enormes Potenzial!“, ist sich Bürgermeister Stefan Rottmann sicher. Eine erste Skizze und Entwurf zeigt auf, wie Wege- und Verkehrsführungen optimiert, neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen und gleichzeitig attraktive Grünflächen und Treffpunkte geschaffen werden könnten.
Welches Potenzial tatsächlich gehoben werden kann, haben Bauhof und Bauverwaltung mit dem Bau eines neuen Erlebnis- und Wasserspielplatzes im Bereich der Bachgärten in diesem Jahr unter Beweis gestellt. Die Freizeitfläche ist heute ein beliebter Platz für junge Familien und integriert sich perfekt in das Zentrum Schonungens.
Outdoor-Fitnessanlage am Quartiersplatz Hegholz
Darüber hinaus könnte auf einer ungenutzten Wiesenfläche ein Mehrgenerationen-Platz gegenüber des Wohnkomplexes am Hegholz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sozialstation/Tagespflege entstehen. Dort könnten sich Kinder wie Senioren auf eine Outdoor-Fitnessanlage freuen. Der Standort spricht für sich: Er ist nur einen Steinwurf von den Pflege- und Betreuungseinrichtungen entfernt, barrierefrei zugänglich, unweit von Parkplätzen, Radweg und Bushaltestelle. Diese Anlagen erfreuen sich an großer Beliebtheit in der Bevölkerung und bieten so – neben einer gesundheitsfördernden Maßnahme – auch eine hohe Attraktivität im Hinblick auf Naherholung.

Quelle: Gemeinde Schonungen

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